Cover-Bild Novellen Erster Band
32,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Boer Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 2022
  • ISBN: 9783966622257
Prosper Mérimée

Novellen Erster Band

Aus dem Französischen übersetzt von Richard Schaukal und Arthur Schurig
Richard Schaukal (Übersetzer), Arthur Schurig (Übersetzer)

Carmen
Der Erzähler trifft auf einer Reise durch Andalusien auf einen Unbekannten, den er schon bald für einen gesuchten Räuber hält. Da dieser sich dem Erzähler gegenüber als Freund verhält, verhilft er ihm zur Flucht vor Soldaten. Einige Monate später erfährt der Erzähler von der Verhaftung und bevorstehenden Hinrichtung des Räubers Don José. Beim Besuch im Gefängnis erfährt der Erzähler dessen Lebensgeschichte. Mérimée zufolge basierte seine Figur der Carmen auf der Geliebten eines berüchtigten spanischen Deserteurs und Banditen namens Don José Maria Zempranito in den 1830ern. Diese verschmolz er mit einer gewissen Carmencita, der Frau eines Grafen von Montijo, welche eine Zigarettenarbeiterin in Granada war, bis der Graf sie entdeckte, sich in sie verliebte und sie gegen den Willen seiner Familie heiratete.

Don Juan im Fegefeuer
Don Juans Vater, der Graf Don Carlos de Maraña, hatte einst gegen die Morisken gekämpft und bringt seinem einzigen Sohn frühzeitig das Kriegshandwerk bei. Der Vater schickt den Sohn auf die Universität Salamanca. Don Juan nimmt das Studium nicht ernst, sondern gewinnt zusammen mit dem Kommilitonen Don Garcia die Gunst schöner Mädchen: Don Juan verliebt sich in Doña Teresa de Ojeda und sein Kumpan in deren ältere Schwester Doña Fausta. Deren Vater Don Alonso hat einen Sitz im Hohen Rat von Kastilien. Den Nebenbuhler Don Cristoval ersticht Don Juan. Dank der Findigkeit Don Garcias und der Hilfe Doña Teresas bei der Bergung der Mordwaffe kommt der Mörder davon. Don Juan verführt Teresa. Aus lauter Wollust beschließen Don Garcia und Don Juan einen Frauentausch. Doña Fausta widersteht; schreit das Haus zusammen. Faustas Vater zielt mit der Hakenbüchse auf Don Juan, trifft jedoch die Tochter tödlich. Don Alonso greift Don Juan mit dem Degen an und wird von Letzterem umgebracht. Wieder weiß Don Garcia Rat. Die Flucht führt beide aus Salamanca über Saragossa, Barcelona, Civitavecchia und Deutschland nach Brüssel. Für die Ermordung Don Alonso de Ojedas wurde Don Juan in der Heimat inzwischen begnadigt. Also kehrt er über Madrid nach Sevilla heim. Der Verführer legt eine Liste der Verführten an. Eine Nonne fehlt noch in der Sammlung. Schwester Agathe ist begehrenswert. In der Nonne erkennt Don Juan Doña Teresa. Mit ihrem Einverständnis bereitet der Verführer ihre Entführung aus dem Nonnenkloster vor. Aber einige schaurige Erlebnisse und Visionen zwingen kurz vor der neuen Schandtat den Sünder zur Einkehr.

Mateo Falcone
Die Erzählung spielt zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf Korsika. Mateo gilt als guter Schütze und ist dafür bekannt, keinem Konflikt aus dem Wege zu gehen. Eines Tages bricht er mit seiner Frau auf, um nach einer Herde zu sehen. Er läßt den 10 Jahre alten Fortunato für einige Stunden zurück mit dem Auftrag, Haus und Hof zu bewachen. In dieser Zeit hört der Junge eine Schießerei, kurz danach kommt ein von Polizisten angeschossener Bandit auf den Hof und sucht dort Zuflucht. Fortunato versteckt ihn in einem Heuhaufen, jedoch erst nachdem der Bandit ihm Geld gegeben hat. Wenige Minuten später kommt auch die Polizei und fragt Fortunato, ob er den Banditen gesehen habe. Der Junge verneint, doch einer der Polizisten glaubt ihm nicht und verspricht ihm eine Taschenuhr, wenn er das Versteck preisgibt. Fortunato kann der Versuchung nicht widerstehen und deutet auf den Heuhaufen. In diesem Moment kehren Mateo und seine Frau zurück und werden Zeugen der Verhaftung des Banditen. Dieser bezichtigt zornig das Haus Falcones als das eines Verräters, bevor er von der Polizei abtransportiert wird. Für Mateo ist der Verrat seines Sohnes eine Verletzung der Familienehre. Er sieht sich gezwungen, ihn zu erschießen.

Tamango
auch »Das Sklavenschiff, ist eine Anklage gegen die Sklaverei. Der französische Seebär Ledoux fährt rotz des Verbotes der Sklaverei mit seiner Brigg zur Küste des Senegal. Am Joale-Fluß kauft er bei dem schwarzen Sklavenhändler Tamango 160 Eingeborene für einen Pappenstiel. Während des unnachgiebigen Feilschens hatte Tamango einen gehörigen über den Durst getrunken und im Suff eine seiner Frauen an seinen französischen Geschäftspartner verschenkt. Als er aus dem Rausch erwacht, strebt die Brigg auf dem Fluß bereits dem Meer zu. Ziel ist Martinique. Tamango holt den Zweimaster ein und wird an Bord genommen. Kapitän Ledoux gibt sein Gastgeschenk nicht her. Der bewaffnete bärenstarke Tamango wird von den französischen Matrosen überwältigt und gefesselt zu den anderen Sklaven unter Deck gesperrt. Später schwingt sich Tamango zum Anführer seiner Mitgefangenen auf. Tamango verspricht den Gefangenen die Rückkehr in die afrikanische Heimat.

Die Venus von Ille
Von seinem Zimmer im Herrenhaus aus beobachtet der Archäologe nachts vor dem Schlafengehen, wie ein junger Katalane die Venus mit einem Stein bewirft. Der fluchende Bursche wird kurz darauf von seinem zurückprallenden Geschoß getroffen. Am nächsten Morgen beschaut sich der Hochzeitsgast aus Paris die Venus noch einmal ganz aus der Nähe und bemerkt in dem »unglaublich schönen Antlitz« so etwas wie den Ausdruck feinen Hohns; ja Grausamkeit sogar. Höllischer Hohn spricht aus den mit »Silber eingelegten, gleißenden Augen«.

Die etruskische Vase
Das Zutrauen der Pariser Gesellschaft hat sich der junge Saint-Clair durch unbedachte Erwiderungen in manchem Salon verscherzt. Der schöne Rittmeister Alphonse de Thémines behauptet vor Freunden und Bekannten, der verstorbene Italienreisende Massigny habe zu Lebzeiten der Gräfin de Coursy den Kopf verdreht. Als ihm das zu Ohren kommt, stellt der entsetzte Saint-Clair fest, er war gar nicht der erste und einzige Geliebte seiner frisch verwitweten Mathilde. Tief erschrocken erinnert er sich an jene etruskische Vase auf Mathildes Kamin. Dieses Gefäß war eine Gabe Massignys nach einer seiner Italienreisen gewesen.

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