Packend von der ersten bis zur letzten Seite
"Wir sind der letzte Atemzug der Menschheit, Juna. Wir müssen tun, was nötig ist."
Es kam, wie es kommen musste: Die Erde ist vollkommen unbewohnbar. Gerade noch rechtzeitig werden einige Raumschiffe, ...
"Wir sind der letzte Atemzug der Menschheit, Juna. Wir müssen tun, was nötig ist."
Es kam, wie es kommen musste: Die Erde ist vollkommen unbewohnbar. Gerade noch rechtzeitig werden einige Raumschiffe, die sogenannten Archen, in Richtung Alpha Centauri entsandt, um dort die Menschheit neu aufzubauen. Doch als die Besatzung der Longevity nach der langen Reise aus dem Kälteschlaf geweckt wird, ist der Schock groß - denn sie befinden sich keinesfalls in der Nähe der neuen Supererde, sondern weit entfernt in einem völlig anderen Sonnensystem. Gemeinsam mit der Themba, einer zweiten Arche, beginnt der Kampf ums Überleben, denn die Bedingungen auf jenem Planeten, welcher nun besiedelt werden soll, entsprechen keinesfalls dem, was sich die Menschen vor ihrer Reise erhofft hatten...
Die Handlung erstreckt sich über einen verhältnismäßig großen Zeitraum, um die Entwicklung der Menschen auf dem Planeten Sirona erfassen zu können. Dadurch gibt es häufiger Zeitsprünge, teils auch recht große, was jedoch kaum stört. Protagonist ist anfangs Jaron, ein Astrophysiker der ursprünglichen Besatzung, später treten dann erst sein Sohn Noah und daraufhin auch dessen Tochter Juna weiter in den Vordergrund. Verfasst ist das Ganze in der 3. Person und wir erhalten Einblicke sowohl in die Geschehnisse auf Sirona, als auch in die auf der Longevity, welche sich meist in der Nähe des Planeten aufhält und von dort wichtige Aufgaben koordiniert. Denn die Besiedelung des neuen Planeten läuft nicht ganz so reibungslos ab wie erhofft, und es tauchen immer wieder große Hindernisse auf, die es zu bewältigen gilt.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen - man fliegt förmlich durch das Buch und merkt kaum, wie die Zeit vergeht. Das wird auch noch davon unterstützt, dass die ganze Handlung durchweg sehr spannend ist: Schon ganz zu Beginn auf den ersten paar Seiten beginnt man, mit den Protagonisten mitzufiebern und mitzuhoffen, und auch gegen Ende des Buches lässt die Spannung keinesfalls nach, im Gegenteil. Längen sind schlichtweg keine vorhanden, was sicher auch den Zeitsprüngen zu verdanken ist. Durch die werden häufig zwar wichtige Entwicklungsschritte übersprungen und man sieht sich öfters mit vollendeten Tatsachen konfrontiert, doch gerade dadurch wird es ja erst möglich, die Ereignisse über mehrere Generationen hinweg so gut aufzuzeigen. An einigen Stellen hätte ich mir dennoch einen etwas tieferen Einblick in das Gefühlsleben und die Gedankenwelt der Figuren gewünscht; das kommt in meinen Augen etwas kurz und hätte einem die Protagonisten vielleicht noch etwas nähergebracht. Sympathisch und interessant waren sie aber auf jeden Fall!
Insgesamt kann ich sagen, dass ich froh bin, dass ich eine Reise in diesen weit entfernten Winkel des Universums unternehmen durfte - es hat mir sehr gut gefallen und ich hatte einige tolle Lesestunden! Ich bin schon gespannt auf weitere Abenteuer aus dieser Welt!