Keine Sensation aber gut
Wenn man endlich die Zeit hat seinen Stapel zu durchforsten und mit Lust auf einen Britischen Roman, das Erstlingswerk von Rachel Abbott anfängt, fühle ich mich wirklich nach England versetzt und das ...
Wenn man endlich die Zeit hat seinen Stapel zu durchforsten und mit Lust auf einen Britischen Roman, das Erstlingswerk von Rachel Abbott anfängt, fühle ich mich wirklich nach England versetzt und das wollte ich auch....
Geschichte: Laura, eigentlich eine bodenständige und vor allem Selbstständige junge Frau verliebt sich in Sir Hugo Fletcher, der mit seiner Stiftung dafür sorgt, dass junge Prostituierte aus Osteuropa aus den Bordellen und von den Zuhältern abgekauft werden und in Familien unterkommen, damit sie ein neues Leben starten können. Sir Hugo ist charmant und bietet Laura einen unvergleichlichen Luxus. Vorehelicher Sex kommt nicht in Frage und so wartet sie auf die Hochzeitsnacht und danach ist alles als sie denkt....Jahre später wird Sir Hugo in seiner Stadtwohnung in London umgebracht und man findet ihn nackt und mit Seidentüchern ans Bett gefesselt. Laura mittlerweile total abgemagert und bereits 2x in eine Heilanstalt eingewiesen , steht natürlich auch sofort unter Verdacht des gut aussehenden Chief Inspector Tom Douglas , der nun versuchen muss, die Vergangenheit aufzuarbeiten und den Täter zu fassen....
Wie für eine gute Kriminalgeschichte üblich, werden die Personen detailreich beschrieben und der Leser findet wunderbar seinen langsamen Weg in ein Buch, dass sich wie für einen guten Thriller gehörend, zum Ende hin steigert und auch eine passende Lösung findet, die überrascht. Der Schreibstil ist gut und trotzdem hatte ich mit ein paar Längen zu kämpfen und konnte mich nicht damit abfinden, dass die Polizei sogar extra eine Frau abstellt, die permanent in unmittelbarer Nähe der Witwe verbringt um sie über alles auf dem laufenden zu halten. Erschien mir sehr unrealistisch aber nur ein Detail.
Die Geschichte spielt in einer Welt voll Luxus und selbst unser Chief Inspector Tom Douglas hat durch den Tod seines Bruders reich geerbt und müsste theoretisch nicht mehr arbeiten. Der Versuch auch seine Ex-Frau und eine kleine Geschichte einzubringen, war nett aber diente wirklich nur dem Zweck ihn Laura näher zu bringen. So viel zur Kritik.
Das Buch hat mich trotz allem begeistert und die Geschichte war komplex genug für ein Erstlingswerk, dass vielleicht ein bisschen zu viel abgefeiert wurde und als Sensation bezeichnet wurde. Es ist einfach gut und eher auf Frauen als Leser zugeschnitten, was es gewiss nicht schlechter macht aber die Kritikpunkte eines männlichen Lesers doch verdeutlicht. Unbedingt zu empfehlen und ich werde mir auf jeden Fall weitere Bücher von Rachel Abbott besorgen.