Das Museum der unnützen Körperteile
Wie lange ist dein letzter Museumsbesuch her? Bei mir ca. ein Jahr, denn mittlerweile ist es für mich persönlich mit einigen Umständen verbunden und häufig auch etwas zu kostspielig. Dennoch versuche ich ...
Wie lange ist dein letzter Museumsbesuch her? Bei mir ca. ein Jahr, denn mittlerweile ist es für mich persönlich mit einigen Umständen verbunden und häufig auch etwas zu kostspielig. Dennoch versuche ich einige interessante Ausstellungen mit meinem Sohn zu besuchen. Umso größer war meine Freude mit „Das Museum der unnützen Körperteile“ eine fantastische Ausstellung in Buchform gefunden zu haben.
Das Museum der unnützen Körperteile
Schlägt man dieses Kinderbuch auf, wird man mit einem Plan auf den Inhalt der Ausstellung vorbereitet. Blättert man weiter, wird man in der Eingangshalle von dem Museumsführer einem Weisheitszahn mit einer kurzen Einführung ins Thema begrüßt. Der Weisheitszahn erklärt den Lesern was Rudimente sind. Danach startet der Rundgang und die Leser entdecken in jedem neuen Ausstellungsraum unglaubliche Exponate, die die Evolution entwickelt hat und sich auch heute noch in unserem Körper befinden.
Willkommen im sonderbarsten Museum aller Zeiten!
Beim Erkunden der kuriosen Ausstellung erfährt man viel Wissenswertes über die Rudimente. Vor allem wofür sie früher einmal nützlich waren, welche Weiterentwicklungen sie aus jetziger Sicht überflüssig machen und warum sie heute noch immer in unserem Körper sind. Und, dass einige Überbleibsel gar nicht so unnütz sind, wie gedacht. Der Weisheitszahn erklärt es so, dass es für alle Leser überaus unterhaltsam ist und keine Frage mehr offen bleiben. Auch als Erwachsene hatte ich viele Aha-Momente.
Liebe deine Überbleibsel
Nach jeder Stippvisite in einem Museumsraum gibt es einen kleinen Schaukasten für Experimente oder praktische Tipps, wie man mit seinen Rudimenten umgeht. Am Ende der Ausstellung werden alle Museumsbesucher mit einem Besuch im Museumsshop belohnt. Hier warten wunderbar humorvolle Souvenirs (die man leider doch nicht mitnehmen kann) bevor man die Ausstellung in Richtung Glossar verlässt.
Sehr gelungen ist nicht nur der Aufbau der Handlung, die dominiert wird von einem sehr schlauen Museumsführer und seiner Begleitung, die erst im Verlauf der Ausstellung offenbart, warum auch sie ein unnützer Körperteil ist. Ihre Dialoge erfrischen die Handlung und gleichen einem urkomischen Schlagabtausch. Zusätzlich bindet der Museumsführer die Leser aktiv mit in das Geschehen ein, indem er sie direkt anspricht und ihnen hin und wieder Fragen stellt.
Überaus gelungen sind auch die erheiternden Illustrationen von Illustrator Clayton Hanmer, die sich perfekt in das Gesamtkonzept einfügen und die Leser durchgehend bestens unterhalten.
„Das Museum der unnützen Körperteile: Warum du heute noch Weisheitszähne, Schluckauf oder Gänsehaut bekommst“ von Rachel Poliquin bietet viele unterhaltsame Lesestunden und ist eine überaus gelungene Abwechslung im Kinderbuch-Regal. Das Buch gleicht einem heiteren Museumsbesuch, den man nicht so schnell vergisst und viel Wissenswertes mitnehmen kann.