1000 Peitschenhiebe
Eine Rezension hat mich auf „1000 Peitschenhiebe“ aufmerksam werden lassen.
Die Streitschrift versammelt auf etwas über 60 Seiten vierzehn Texte von Raif Badawi. Der saudi-arabische Blogger hat seine ...
Eine Rezension hat mich auf „1000 Peitschenhiebe“ aufmerksam werden lassen.
Die Streitschrift versammelt auf etwas über 60 Seiten vierzehn Texte von Raif Badawi. Der saudi-arabische Blogger hat seine Gedanken über Politik, Religion und Freiheit geäußert und wurde dafür 2012 in Saudi-Arabien zu 1000 Peitschenhieben, einer hohen Geldstrafe und zehn Jahren Haft verurteilt. Seine Frau musste mit den drei Kindern nach Kanada fliehen.
„Ich hatte es mir zur Aufgabe gemacht, eine Lesart des Liberalismus in Saudi-Arabien zu finden und meinen Teil zur Aufklärung meiner Gesellschaft beizutragen. Ich habe versucht, die Mauern der Unwissenheit niederzureißen, die Heiligkeit des Klerus zu brechen, ein wenig Pluralismus zu verbreiten und Respekt vor Werten wie Ausdrucksfreiheit, Frauenrechten und den Rechten von Minderheiten und Mittellosen in Saudi-Arabien.“ (Vorwort – Brief aus dem Gefängnis)
Mit Hilfe von Raif Badawis Frau hat Constantin Schreiber als Herausgeber die Texte rekonstruiert, da diese leider nicht vollständig erhalten sind und behutsam übersetzt.
Das Büchlein erscheint als Non-Profit-Projekt zugunsten des Autors.
Zu sagen, was man denkt ist Ausdruck der persönlichen Meinungsfreiheit und für uns, die wir in einem demokratischen Staat leben eine Selbstverständlichkeit. Wenn man ganz natürlich mit diesem Privileg aufgewachsen ist, erscheint es einem als etwas Alltägliches und gar nicht so besonders.
Das Schicksal von Raif Badawi macht mir deutlich, dass ich meine Freiheit im Denken und Handeln gar nicht hoch genug wertschätzen kann, diese nicht selbstverständlich ist und auch ich in einer Demokratie Tag für Tag für diese Werte einstehen muss.