Band 17
der Reihe "Texte und Studien zur Europäischen Geistesgeschichte, Reihe B"
59,00
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inkl. MwSt
- Verlag: Aschendorff
- Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 1072
- Ersterscheinung: 16.01.2019
- ISBN: 9783402160077
Wassili Rosanow
Ein russisches Leben vom Zarenreich bis zur Oktoberrevolution
Rosanow (1856-1919) war ein konservativer russischer Philosoph, einflussreicher Journalist und innovativer Schriftsteller. Er wird unscharf ‚russischer Nietzsche‘ und ‚russischer Freud’ genannt, weil er die Orthodoxe Kirche radikaler Kritik unterzog und Fürsprache für die Lebenslust hielt. Gestützt zunächst auf den Judaismus, später auf die altägyptische Kultur, hat er eine persönliche Religion entworfen, die den Menschen auf Augenhöhe mit Gott stellt. Quer dazu steht sein zeitweiliger, hier kritisch beleuchteter Antisemitismus. Viele seiner der Zeit weit vorauseilenden Gedanken zur Poetik des Lebens, zur Bedeutung von Gefühl und Zärtlichkeit im Zusammenleben der Menschen, zur Nähe von Mensch und Tier, zur Bedeutung des nordöstlichen Afrika (Ägypten) für die europäischen Kulturen, verdienen in der Mitte Europas auch gegenwärtig Beachtung.
Da Rosanow in verschiedenen Berufen tätig war (als Lehrer, Beamter im Reichskontrollamt, Zeitungsredakteur), bietet die Biographie vielfältigen Einblick in die russische Kultur von 1860 bis 1920. Im Kern enthält sie auch eine russische Kulturgeschichte dieser Zeit, die dem Bild der russischen Geschichte im ‚mainstream‘ eine Alternative entgegenhält: Im Sinne einer konservativen Moderne scheint am Beispiel Rosanows auch eine andere als die totalitäre Variante Russlands mit Lenin und Stalin möglich.
Bis zur Oktoberrevolution sehr einflussreich, in der Sowjetunion verfemt, ist Rosanow seit Glasnost und Perestroika im heutigen Russland ein wirkmächtiger Autor. Insbesondere steht er als Verfechter des Andersdenkens dem gegenwärtigen autoritären Putinismus schroff gegenüber.
Da Rosanow in verschiedenen Berufen tätig war (als Lehrer, Beamter im Reichskontrollamt, Zeitungsredakteur), bietet die Biographie vielfältigen Einblick in die russische Kultur von 1860 bis 1920. Im Kern enthält sie auch eine russische Kulturgeschichte dieser Zeit, die dem Bild der russischen Geschichte im ‚mainstream‘ eine Alternative entgegenhält: Im Sinne einer konservativen Moderne scheint am Beispiel Rosanows auch eine andere als die totalitäre Variante Russlands mit Lenin und Stalin möglich.
Bis zur Oktoberrevolution sehr einflussreich, in der Sowjetunion verfemt, ist Rosanow seit Glasnost und Perestroika im heutigen Russland ein wirkmächtiger Autor. Insbesondere steht er als Verfechter des Andersdenkens dem gegenwärtigen autoritären Putinismus schroff gegenüber.
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