Cover-Bild Feuer - Fluch und Segen
9,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Fränkische-Schweiz-Museum
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 132
  • Ersterscheinung: 03.04.2009
  • ISBN: 9783980779692
Rainer Hofmann

Feuer - Fluch und Segen

Begleitband zur Sonderausstellung im Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld 91278 Pottenstein vom 03. April - 08. November 2009
Feuer spendet Wärme und Licht. Es ist unverzichtbar für viele Handwerksberufe und Grundlage für viele Bräuche. Aber Feuer bedeutet auch Gefahr: Große Katastrophen wie Stadt- oder Waldbrände zeugen von der oft unkontrollierbaren Kraft des Elements.
Der Vielfalt des Feuers hat sich das Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld angenommen und eine umfangreiche Ausstellung dazu konzipiert. Der Ausstellungskatalog spannt auf 130 Seiten ausführlich einen Bogen von der Entdeckung des Feuers bis hin zur modernen Selbstverständlichkeit im Umgang damit. Anfangs wird der lange und mühsame Weg zur ständigen Verfügbarkeit des Feuers nachvollzogen, denn erst im 19. Jahrhundert wurden Streichholz und Feuerzeug überhaupt erfunden. Der nächste Schwerpunkt liegt auf der lichtspendenden Wirkung des Feuers, von einfachen Fackeln in der Steinzeit hin zum modernen elektrischen Licht. Auch beim Kochen und Heizen ist das Feuer unverzichtbar, ebenso sind viele Handwerksberufe wie Ziegler, Köhler, Brauer und Bäcker ohne Feuer undenkbar. Dem ehemals mystischen Beruf des Schmieds wird im Katalog besondere Beachtung geschenkt. Die großen Brände von London und Hamburg zeugen von der katastrophalen Auswirkung des Feuers bei leichtsinnigem Umgang damit, was auch die Region der Fränkischen Schweiz mehrmals erfahren musste. Auch Waldbrände und kleinere Brände beweisen dabei die Wichtigkeit einer intakten Feuerwehr, deren Ursprung bereits im Römischen Reich liegt. Die zerstörerische Wirkung des heißen Elements nutzte man vielfach in Kriegen aus, sei es mit strategischer Brandlegung, Feuerpfeilen oder Flammenwerfern. Besonders im Mittelalter spielte das Feuer eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit Recht: Bekannte Methoden im Strafrecht sind Scheiterhaufen und Brandmarkung, doch auch bei der Wahrheitsfindung wurde es zum Beispiel mit heißen Eisen eingesetzt. In der Religion galt und gilt das Feuer noch immer als besonderes Motiv, beachte man nur die Höllenvorstellung, historische Brandopfer, Leichenverbrennung und nicht zuletzt die Verwendung von Kerzen sowie die Ausübung von Brauchhandlungen wie Johannisfeuer, Osterfeuer und die Ewige Anbetung. Der Katalog schließt mit einem Exkurs zum Tabak, nachdem noch die Themen Olympisches Feuer, Lichtzeichen, Bücherverbrennung, Feuerwerk und Irrlichter sowie Feuer in Literatur, Märchen, Kunst und Medizin berücksichtigt wurden.

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