Band
der Reihe "Medizin und Kulturwissenschaft / Bonner Beiträge zur Geschichte, Anthropologie und Ethik der Medizin"
65,00
€
inkl. MwSt
- Verlag: V&R unipress
- Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 290
- Ersterscheinung: 14.09.2011
- ISBN: 9783899717600
Die 68er und die Medizin
Gesundheitspolitik und Patientenverhalten in der Bundesrepublik Deutschland (1960–2010)
Die 68er-Studentenbewegung ist bislang fast immer in ihrer Gesamtheit betrachtet worden, im Vordergrund standen die Philosophischen Fakultäten. Wie aber verlief die Rebellion an der Medizinischen Fakultät? Welche Folgen hatte das Aufbegehren einer neuen Ärztegeneration für die Medizin? Diese Fragen untersucht der Historiker Ralf Forsbach, unter anderem mit Blick auf ein gewandeltes Arzt-Patienten-Verhältnis, einen veränderten Umgang mit Sexualität sowie auf den Konsum harter Drogen. Das Gehabe eines »Halbgottes in Weiß« lehnten die jungen Medizinkritiker ab; die Psychiatrie suchten sie zu reformieren. Die konkreten Bemühungen um Veränderung gingen einher mit einer neuartigen Kritik an der Medizin in der NS-Zeit und deren Protagonisten, die teilweise noch immer in Amt und Würden waren. Auch die Auswüchse der Reformbewegung werden in den Blick genommen, so das »Sozialistische Patientenkollektiv« mit seinen Verbindungen zur späteren RAF. – Die Studie führt bis in die Gegenwart. Analysiert werden die Folgen grundlegender Veränderungen wie der Stärkung vorbeugender Medizin oder der zunehmenden Medienpräsenz medizinischer Themen. The 1968 student movement has hitherto almost always been considered as a whole, with the philosophical faculties at the fore. But how did the revolt take place in the medical faculty? What were the consequences of the protest of a new generation of medical practitioners for medicine? The historian Ralf Forsbach examines these questions among other things with a view to changes in the physician-patient relationship, a new approach to sexuality and the body and the consumption of hard drugs. The young medical critics rejected the affected behaviour of "demi-gods in white coats"; they sought to reform psychiatry. Their specific endeavours to make changes were accompanied by a new criticism of medicine during the Nazi regime and its protagonists, some of whom were still practising or in office. The author also takes a look at the excesses of the reform movement, such as the "Socialist Patients' Collective" and its associations with what later became the Red Army Faction. – The study leads us to the present day, analysing the consequences of fundamental changes such as the promotion of preventive medicine or the increasing media coverage of medical issues.
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