Lustig, mitreißend, lebensnah und warmherzig. Ein weiterer toller Folgeband!
Da mir die ersten beiden Bände der „Leo und Lucy“ – Reihe so viel Freude bereitet haben, war sofort klar, dass ich auch den dritten Band unbedingt lesen muss. Auf mein Wiedersehen mit Leo und Co. habe ...
Da mir die ersten beiden Bände der „Leo und Lucy“ – Reihe so viel Freude bereitet haben, war sofort klar, dass ich auch den dritten Band unbedingt lesen muss. Auf mein Wiedersehen mit Leo und Co. habe ich mich sehr gefreut!
In der Lille 15 geht es mal wieder rund. Das Büdchen auf dem Dachgarten soll wegen Baufälligkeit abgerissen werden! Für das L-Team steht natürlich sofort fest, dass sie das auf keinen Fall zulassen dürfen, es muss also schleunigst ein Büdchen-Rettungsplan her. Als wäre das nicht schon genug, taucht dann auch noch Leos Vater Jon Hovemann fünf Tage früher als vereinbart auf und das, wo Mama ausgerechnet jetzt Extraschichten im Blumenladen arbeiten muss. Leo und seine beiden Freunde müssen sich nun also auch noch um ein gutes Papa-Programm kümmern. Nur was zeigt man diesem Papa, der als Astronaut schon im Universum war und die Erde von oben gesehen hat? Als dann auch noch plötzlich Hausmeister Mo verschwindet, ist das Chaos wirklich perfekt. Leo, Lucy und Luis wären aber schließlich nicht das L-Team, wenn sie nicht auch für diese Probleme kreative Lösungen finden würden.
Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um den dritten Teil der „Leo und Lucy“ – Serie. In meinen Augen ist es nicht zwingend erforderlich, den ersten und zweiten Band zu kennen, sodass das Buch auch für Quereinsteiger geeignet ist. Da die Bücher aber aufeinander aufbauen, empfiehlt es sich, sie in der chronologischen Reihenfolge zu lesen.
Nachdem mir die beiden vorherigen Bände so gut gefallen haben, war ich sehr gespannt, wie es wohl mit dem L-Team weitergehen wird. Voller Vorfreude bin ich in das Buch gestartet und wurde abermals nicht enttäuscht. Auch der dritte Kinderroman von Rebecca Elbs kann in sämtlichen Punkten überzeugen und ist genauso herzlich, lebensnah und mitreißend wie die beiden Vorgänger.
Die deutsche Autorin greift auch diesmal viele wichtige und ernste Themen auf wie Behinderung, Legasthenie, Mobbing, Diversität, Familienprobleme und Eifersucht. Die Geschichte wirkt dabei aber in keinster Weise belehrend und ist niemals bedrückend oder traurig. Rebecca Elbs behandelt alles mit viel Empathie und Humor und ganz ohne erhobenen Zeigefinger, sodass man sich durchweg wohl beim Lesen fühlt und öfters breit am Schmunzeln ist. Vor allem die kindliche Erzählweise und die verschiedenen Charaktere tragen dazu bei, dass die Handlung nie an Leichtigkeit verliert und jede Menge Spaß macht.
Rebecca Elbs nimmt uns erneut in die Gefühls- und Gedankenwelt des 12-jährigen Leo mit und lässt ihn als Ich-Erzähler von den Ereignissen berichten. Seine Sprache ist wie gewohnt ehrlich und witzig, einfach genau so wie Kinder in dem Alter reden, und Leo selbst ist wieder liebenswert und freundlich gezeichnet und schleicht sich sofort in das Leserherz.
Auch Leos beste Freunde Lucy und Luis, mit denen er das L-Team bildet, sind so sympathisch und aufgeweckt wie man sie kennengelernt hat. Die Zielgruppe, sprich Mädchen und Jungen ab 9 Jahren, wird sich bestimmt sehr gut mit Leo, Lucy und Luis identifizieren können. Jeder der drei Kinder besitzt seine Stärken und Schwächen und hat mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Die drei lassen sich aber nicht unterkriegen, sie sind immer füreinander da und zeigen uns, dass man zusammen stark ist und sich Probleme gemeinsam viel leichter lösen lassen als alleine.
Die Nebencharaktere sind ebenfalls wieder großartig getroffen und auf ihre Art und Weise einzigartig. Neben ein paar neuen Gesichtern trifft man im Verlauf auf viele alte Bekannte wie Leos Mutter, deren neuer Freund Mo, die blöden Jungs aus dem Horror-Weg und Leos Astronauten-Vater. Letzterer spielt in diesem Band eine besonders große Rolle und wird Leos Welt gehörig durcheinanderwirbeln.
Langeweile kommt auf den gut 256 Seiten garantiert nicht auf. In der Lille 15 ist mal wieder ganz schön was los. Nicht nur der Besuch von Leos Vater sorgt für reichlich Aufregung, auch die Büdchen-Rettungsaktion und Mos plötzliches Verschwinden lassen einen ordentlich mitfiebern. Zu Beginn gilt es zudem noch einen kleinen Igel zu retten und dann wäre da auch noch die Skaterin Lotte, die Leo einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen möchte. Was genau wir aber alles mit unserem gewitzten Trio und den weiteren Figuren erleben werden, wird hier nicht verraten, das gilt es schon selbst herauszufinden.
Illustriert wurde auch dieser Band von Julia Christians. Ihre vielen schwarz-weiß Zeichnungen sind wie gewohnt mit viel Witz gezeichnet und unterstreichen die Geschichte rundum perfekt.
Fazit: Rebecca Elbs hat mit dem dritten Band ihrer „Leo und Lucy“ – Reihe ein weiteres gelungenes Kinderbuch geschrieben, welches seinen beiden Vorgängern in nichts nachsteht und große und kleine Leser*innen ab 9 Jahren fesselt, berührt und begeistert. Auch „Chaos hoch drei“ ist eine warmherzige, turbulente und lustige Geschichte über das aktuelle kindliche Alltagsleben im Hochhausviertel Köln-Chorweiler und vermittelt wichtige Botschaften und Werte. Authentisch und mit einem Augenzwinkern aus Kindersicht erzählt und wundervoll illustriert. Ein tolles Freundschaftsabenteuer, das wie das Leben ist: Aufregend, bunt und voller Überraschungen. Mir hat es wieder großen Spaß gemacht, das L-Team zu begleiten und ich hoffe sehr auf ein erneutes Wiedersehen mit Leo, Lucy und Co. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!