„Das Lächeln der Fortuna“ ist der erste Teil der Waringham-Saga von Rebecca Gablé. Die zum Großteil positiven Meinungen zu diesem Buch und zur kompletten Reihe überschlagen sich ja mit Belobigungen. Ein Grund es mal in Angriff zu nehmen. Es handelt sich hier um einen 1200 seitigen Ritterepos. Es spielt zur Zeit des Rosenkrieges in England und wir sind mittendrin. Der Hauptprotagonist ist Robin Waringham und wir erleben seine Geschichte von klein auf bis hin ins reife Alter. Das Buch ist aufgebaut wie eine Biografie und der damit verbundenen chronologischen Abfolge der Geschehnisse zur Zeit des Krieges. Das Flair dieser Zeit wird sehr gut rübergebracht, von Zwangsehen, über Pest bis hin zu öffentlichen Hinrichtungen ist alles dabei. Die geschichtlichen Hintergründe sind hervorragend recherchiert und in einer verständlichen und angenehmen Sprache zu Papier gebracht. Trotzdem war das Buch für mich ein Krampf. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen die immer sich wiederholende Geschichte KLEINE SPOILER. Unser Held Robin macht sich auf zum Hofe des Herzogs, kämpft mit ihm und lernt an Erfahrung. Robin kommt zurück auf sein eigenes Anwesen mit all seiner Familie und Freunden. Dort ist jemand gestorben und irgendjemand ist schwanger. Außerdem hat ein Pferd gefohlt und jemand ist erkrankt. Robin geht wieder zum Hofe des Herzogs, kämpft und lernt. Robin kommt zurück. Neues Kind, neues Pferd, neue Krankheit, neuer Toter. Robin geht wieder zum Herzog … Das geht so gefühlte zehnmal hin und her. Es ist immer das gleiche. Es ändern sich nur die Namen der betroffenen Personen. Damit habe ich begonnen mich zu langweilen und es wurde zu einer nervenzerrenden Aufgabe das Buch zu Ende zu lesen. Zum Ende hin werden die Kinder immer mehr und die Toten stapeln sich. Die Namen der ganzen Kinder gaben mir dann den Rest. Dort heißt der eine Sohn wie der andere Großvater. Der eine Sohn wie der Herzog. Der Stiefsohn wie der Blutfeind. Das ist schon nervig. Es mag alles so gewesen sein und bestimmt hießen die Personen auch wirklich alle so, aber so etwas möchte ich nicht lesen, weil dabei meine Konzentration nachlässt und mir irgendwann egal war, wer wessen Kind ist. So kämpfte ich mich durch und ich blicke auf 1200 ellenlange Seite mit tausend Namen und der immer wieder gleichen Geschichte zurück. Leider keine Leseempfehlung. Es sind 2,5 Sterne geworden. Ich runde auf, weil mir der Schreibstil sehr gut gefallen hat.