Mein bisheriges Jahreshighlight!
Ich muss ehrlich sagen, dass ich „Divine Rivals“ nur aufgrund des großen Hypes gekauft habe. Alle haben von diesem Buch geschwärmt, da musste ich mich selbst auch davon überzeugen. Und ich habe mich in ...
Ich muss ehrlich sagen, dass ich „Divine Rivals“ nur aufgrund des großen Hypes gekauft habe. Alle haben von diesem Buch geschwärmt, da musste ich mich selbst auch davon überzeugen. Und ich habe mich in dieses wunderschöne Cover verliebt.
Tatsächlich habe ich nicht einmal den Klappentext gelesen, bevor ich mit dem Lesen angefangen habe. Ich bin ohne Wissen, worum es geht, hier reingestartet. Und dennoch, oder gerade deswegen, hat es mich völlig eingenommen.
Iris ist die Protagonistin, die es nicht einfach in ihrem Leben hat. Ihr Bruder kämpft an der Front für die Göttin, sie kommt aus bescheidenen Verhältnissen und ihre Mutter hat ein Alkoholproblem. Sie musste vorzeitig die Schule abbrechen, um arbeiten zu gehen und damit Geld zu verdienen. Glücklicherweise hat sie einen Job in der Redaktion bekommen, wo sie allerdings mit Roman Kitt um die Kolumnistenstelle konkurriert.
Als Leser kann man sie immer nachvollziehen und begleitet sie sehr gern auf ihrer Reise. Man lacht bei ihrem Humor und fühlt ihren Schmerz.
„Ich bin dabei, ihn zu lieben, und zwar auf zwei verschiedene Arten. Von Angesicht zu Angesicht und von Wort zu Wort.“
(Quelle: Rebecca Ross: Divine Rivals; Seitw 361)
Roman ist in vielerlei Hinsicht das Gegenstück zu Iris. Er stammt aus einer wohlhabenden Familie, steht unter dem Druck seines Vaters und ist Erwartungen ausgesetzt, die er erfüllen muss. Während Iris allerdings voller Witz und Lebensfreude ist, erscheint er oft ernst und völlig auf seinen Erfolg konzentriert.
Beide sind allerdings auf magische Weise miteinander verbunden. Während sie auf der Arbeit miteinander konkurrieren, schreiben sie abends einander Briefe, die Gefühle aufflammen lassen. Diesen Briefwechsel neben dem normalen Leben mitzuverfolgen, ist unglaublich schön und gefühlvoll mitzuerleben. In der Redaktion wollen sie einander ausstechen und als der Bessere hervorgehen. In den Briefen berichten sie allerdings von ihren tiefsten Geheimnissen und dem Schmerz, den sie mit sich tragen.
„Aber ich glaube, es gibt eine magische Verbindung zwischen dir und mir. Ein Band, das nicht einmal die Entfernung zerreißen kann.“
(Quelle: Rebecca Ross: Divine Rivals; Seite 1859
Dennoch verändert sich die gesamte Situation der beiden über das Buch hinweg. Während sie zu Beginn nur Angst hatten, im Konkurrenzkampf zu verlieren, rückt der Krieg der Götter immer näher und wird bald schon viel stärker thematisiert. Das Leid, der Tod und die angespannte Situation haben mich oft mitgerissen, weil sie die Atmosphäre im Buch gerade zum Ende dominieren. Dennoch fühlt man sich mit Roman und Iris, der Beziehung, die sich schleichend zwischen den beiden entwickelt, absolut wohl.
Im Vordergrund steht für mich allerdings der Schreibstil von Rebecca Ross. Es war traumhaft schön, wie sie die einzelnen Szenen aufzieht und ausschmückt. Der Briefwechsel zwischen Roman und Iris sowie der Konkurrenzkampf ihrer Zeitungsartikel verdeutlicht auch die unterschiedlichen Arten, mit denen beide schreiben. Iris ist viel emotionaler und gefühlvoller, während sich Roman häufig darauf fokussiert, Fakten darzulegen und recht neutral zu schreiben. Anhand der Schreibstile konnte man immer schon erkennen, wer von beiden den Brief oder den Artikel verfasst hat. Und das zu schaffen, ist nicht so leicht.
Schlussendlich kommt genau dadurch auch der Zauber der Beziehung zustande. Sie bahnt sich langsam an und wird so gefühlvoll beschrieben, dass man absolut mitfiebert und das Buch nicht aus der Hand legen kann. Das Ende hat mich mitgenommen, eingesogen und emotional zerstört, nachdem ich so viel Liebe für dieses Buch empfunden habe.
Fazit: „Divine Rivals“ überzeugt vor allem durch einen wunderschönen gefühlvollen Schreibstil, Rivals-to-Lovers Vibes und einem wütenden Krieg der Götter.
Mein bisheriges Jahreshighlight!