Hat mich bis in die Nacht hinein gefesselt - eine schöne Liebesgeschichte!
Bei einem Liebesroman mit fast 500 Seiten bin ich immer erstmal skeptisch, weil das Happy End in der Regel unnötig in die Länge gezogen wird. Da ich Regina Mars aber als verlässliche Unterhaltungsgarantin ...
Bei einem Liebesroman mit fast 500 Seiten bin ich immer erstmal skeptisch, weil das Happy End in der Regel unnötig in die Länge gezogen wird. Da ich Regina Mars aber als verlässliche Unterhaltungsgarantin kennengelernt habe, bin ich trotzdem vorfreudig an das Buch herangegangen. Und mal wieder hat sie mich nicht enttäuscht, denn auch dieser Roman liefert eine süße Liebesgeschichte, bei der man sich einfach zurücklehnen und gut fühlen kann.
Zu Beginn fühlte ich mich ein wenig an „Eisprinz und Herzbube“ erinnert, denn auch dort begegnet einem das Missverständnis, dass der eine Protagonist von dem anderen für homophob gehalten wird, obwohl dieser sogar homosexuelle Familienmitglieder hat (wovon der andere Protagonist natürlich erst noch nichts weiß). Auch hier wusste diese Situation sehr gut zu unterhalten, auch wenn sie – anders als in „Eisprinz und Herzbube“ – nur eine von vielen Stationen bis zu Lucian und Joshs Happy End darstellt.
Lucian und Joshs Geschichte lässt leichte Spuren von Regina Mars‘ typischem Liebesroman-Schema erkennen, hebt sich aber dennoch von ihren anderen Geschichten ab, indem sie wie immer vielfältige und individuelle Charaktere kreiert, die authentisch handeln und fühlen. Auf der einen Seite haben wir Josh, den etwas chaotischen Künstler, der von allen für schwul gehalten wird, weil alle seine Geschwister, die in den Vorgängerbänden im Mittelpunkt standen, homosexuell sind. Josh ist unglücklich verliebt in seine Klassenkameradin Anna, bei der er sich noch weniger Chancen ausrechnet, als sie einen neuen Mitschüler bekommen: Lucian. Lucian, der nicht nur gut aussieht, sondern auch cool und Mitglied einer Band ist. Lucian, der insgeheim aber auch unsicher ist und seine Ängste hinter einer Maske versteckt.
Aufgrund der vielschichtigen Konzeption der Charaktere ist ihr Verhalten immer glaubwürdig und nachvollziehbar, auch wenn sie noch so große Fehler machen. Beide Figuren mochte ich auf Anhieb, weshalb mir auch ihre Liebesgeschichte viel Spaß bereitet hat. Trotz der hohen Seitenanzahl wird es nie langweilig, immer fiebert man auf die nächste süße Szene zwischen Lucian und Josh oder den nächsten Konflikt hin.
Ich persönlich habe die Vorgängerbände mit Joshs Geschwistern noch nicht gelesen, was ich aber definitiv noch nachholen werde. Wer dies bereits getan hat, wird sich sicher freuen, dass es hier ein Wiedersehen mit allen gibt und der Leser erfährt, wie es ihnen ergangen ist und mit ihnen weitergeht. Ich bin jetzt sehr gespannt, ob die anderen Bände mit Lucian und Joshs süßer Liebesgeschichte mithalten können.
Fazit
Wer an einer süßen Liebesgeschichte interessiert ist, die einen bis in die Nacht hinein an die Seiten fesselt, der kann mit Regina Mars‘ Geschichten eigentlich nichts falsch machen. Auch Winterchaot ordnet sich da mit seiner Leichtigkeit ein, ohne das richtige Maß an Tiefe vermissen zu lassen. 4 Sterne!