Die Rückblenden lassen auf das erste Gegenwartstreffen hinfiebern - süße Lovestory!
Innerhalb von fünf Tagen habe ich vier Bücher der Autorin gelesen, weil ich von ihrem Stil total angetan bin. Ausgehend von den Büchern, die ich bisher von ihr gelesen habe (Seine Narben, Sonnengeküsst, ...
Innerhalb von fünf Tagen habe ich vier Bücher der Autorin gelesen, weil ich von ihrem Stil total angetan bin. Ausgehend von den Büchern, die ich bisher von ihr gelesen habe (Seine Narben, Sonnengeküsst, Sexy Versager) lässt sich ein gewisses Schema feststellen, nach dem die Autorin ihre Liebesromane gerne aufbaut: Basierend auf leichter Abneigung und sexueller Anziehungskraft beginnen die Protagonisten eine Affäre, die dann bei beiden in Verliebtheit gipfelt. Hier ist das aber nicht so. Überhaupt findet sich hier ein eher ungewöhnlicher Ablauf einer Liebesgeschichte, der vielleicht auch nicht jedem gefällt. Mir schon.
Der Großteil der Geschichte besteht aus dem Mini-Road-Trip von Noel und seiner besten Freundin Sarah: Die beiden erleben ein paar echt stressige Tage, an denen nahezu alles schiefgeht, und Noel erinnert sich derweil an einige Begegnungen mit Victor, mit dem er in Bezug auf Fußball in Konkurrenz steht und den er nicht leiden kann. In diesen Rückblenden kann man als Leser schon mutmaßen, was wirklich in Victors Kopf vor sich geht, während Noel sich nicht erklären kann, warum Victor so abweisend zu ihm ist. Es braucht den Mini-Road-Trip, damit ihm so manches dämmert und er endlich weiß, wie er Victor nach einem bestimmten Ereignis gegenübertreten soll.
Aufgrund dessen kommt es erst gegen Ende zu einem Treffen zwischen Noel und Victor in der Gegenwart. Ich fand das zur Abwechslung mal ziemlich interessant, da die Autorin es trotzdem nicht langweilig werden lässt, sondern dadurch sogar Spannung aufbaut. Man fiebert auf dieses Treffen hin und wird währenddessen mit ein paar Erinnerungen gefüttert, die die Vorfreude immer weiter steigern.
Was die Figuren betrifft: Sie sind typische Regina Mars-Figuren. Noel ist eine Frohnatur, die extrem von sich überzeugt, ja fast schon eingebildet ist, dadurch aber trotzdem nicht unsympathisch wird. Victor ist der grüblerische, schwer durchschaubare Part, der abweisend auftritt, damit aber nur seine schüchterne Seite verbergen möchte. Insofern stößt man hier nicht wirklich auf etwas Neues, aber sympathisch und in ihrer Kombination interessant sind sie allemal.
Woran ich diesmal etwas auszusetzen habe, ist die Glaubwürdigkeit der tiefen Gefühle, die sich die Protagonisten am Ende gestehen. Ich denke, das ist unvermeidbar angesichts der Tatsache, dass wir nur Rückblenden zu lesen bekommen, in denen die beiden sich nicht wirklich wohlgesonnen sind (zumindest nach außen hin). Natürlich fehlen dann die Szenen, in denen sie sich einander annähern und tiefgründige Gespräche führen, um sich richtig kennenzulernen. Deshalb ist die Liebe zwischen ihnen nicht wirklich nachvollziehbar und etwas überstürzt, weil einfach die Grundlage fehlt.
Das Happy End genießt man aber trotzdem, denn auch das ist in Regina Mars-Manier schlichtweg süß. Mit der dazugehörigen Kurzgeschichte „Mit ihm“ wird man dann auch noch komplett zufriedengestellt.
Fazit
Mal ein etwas anderer Handlungsablauf, als man ihn von Liebesgeschichten (vor allem von denen der Autorin) gewohnt ist – er baut Spannung für die letzten Seiten auf, hat aber auch zur Folge, dass die Glaubwürdigkeit der Gefühle etwas zurückstecken muss. Nichtsdestotrotz wieder ein süßer Liebesroman aus der Feder von Regina Mars – 3,999 Sterne, weil er etwas schwächer ist als die anderen Bücher, die ich schon von ihr gelesen habe.