Lieben, lieben, lieben – und loslassen
Wenn Eltern von ganzem Herzen Jesus nachfolgen wollen und ihre Kinder sich von diesem Glauben abwenden, tut das sehr weh. Es geht dabei nicht nur um das Gefühl das Wichtigste im Leben nicht mit den eigenen ...
Wenn Eltern von ganzem Herzen Jesus nachfolgen wollen und ihre Kinder sich von diesem Glauben abwenden, tut das sehr weh. Es geht dabei nicht nur um das Gefühl das Wichtigste im Leben nicht mit den eigenen Kindern teilen zu können, es geht auch um die Ewigkeitshoffnung. Und manchmal geht es nicht zuletzt um den Ruf in der Gemeinde, vor allem wenn Eltern dort sehr engagiert sind.
Dieses Buch enthält viele Erfahrungsberichte von Eltern und Kindern, die mit der Frage um einen gemeinsamen Glauben ringen. Dabei gibt es mehrere hoffnungsvolle Geschichten von erwachsenen Kindern, die nach Jahren der Rebellion zurückgekehrt sind zu dem, was ihre Eltern ihnen vorgelebt haben. Neben diesen positiven Berichten stehen Zeugnisse von Eltern, die auch nach Jahren die Hoffnung auf eine Umkehr nicht aufgegeben haben. Die zerstörerisches Verhalten ihrer Kinder beobachten, aber einfach nur weiterhin beten und lieben können. Und vertrauensvoll loslassen, in dem Wissen, dass Gott seinen Weg mit ihren Kindern geht.
Jedes der zwölf Kapitel verbindet Erfahrungsberichte, oft in Form von Interviews, und Schlussfolgerungen. Der Grundton des Buchs ist verständnisvoll, denn, so wie es in einer Kapitelüberschrift heißt, „selbst beste Väter haben verlorene Söhne“. Neben Tipps für Eltern, erfahren Leser auch wie Gemeinde für Jugendliche attraktiv sein kann. Besonders hilfreich in diesem Buch ist die immer wieder gestellte Frage, „Was würdest du heute anders machen?“
Zu den Ratschlägen, die Leser in diesem Buch bekommen, gehört das Stichwort „vorleben“, denn ein Glaube, der sich an Traditionen und Glaubenssätzen festmacht, aber wenig Raum im Alltag findet, ist für Teenager nicht ansprechend. Interessant sind die Schlüsse, die die Autorinnen in Bezug auf Konsequenz ziehen. So bemängeln sie ein Aufweichen von Werten und Maßstäben, um sich den Kindern anzupassen. Auch die Berichte der Kinder machen deutlich, dass ihre Achtung für Eltern steigt, wenn Mama und Papa zu dem stehen, was sie glauben. Diese Beispiele verdeutlichen, wie praktisch und hilfreich die vielen Anregungen in diesem Buch sind.
Fazit: Ein wertvoller Ratgeber für Eltern, deren Kinder vom Glauben abdriften oder bereits auf einem anderen Weg unterwegs sind. Zu den Stärken dieses Buchs zählen die Offenheit der Betroffenen und die vielen Erfahrungsberichte. Sehr empfehlenswert!