Cover-Bild Ich durfte nie den Hamlet spielen
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9,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Shaker Media
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 94
  • Ersterscheinung: 27.12.2018
  • ISBN: 9783956316975
Reinhard Großmann

Ich durfte nie den Hamlet spielen

Für den dänischen Prinzen sei er nicht „germanisch“ genug. Deshalb hat man dem jüdischen Schauspieler Luc Bodtmar die Rolle des Hamlet verweigert. Sie hat ihn seit seinem ersten Theaterbesuch gefesselt, und ihretwegen ist er Schauspieler geworden. Er besteht nun darauf, den Shylock zu spielen. Mit dieser Figur verteidigt er sein Menschenrecht gegen den Antisemitismus seiner Umwelt und erreicht den Höhepunkt seiner Karriere. Die fiktive Geschichte von Luc Bodtmar ist angeregt durch das Lebensschicksal von Luzie Eger-Schiege, der die Nazis das Tanzen verboten und die nach dem Krieg eine gefeierte Sängerin jiddischer Lieder wurde.
Reinhard Großmann, selbst Enkel eines jüdischen Großvaters, wurde 1934 in Niederschlesien geboren, wuchs nach 1945 in Baden-Württemberg auf und unterrichtete Englisch, Geschichte und Religion in einem Schwarzwälder Gymnasium. Seit dem Tod seiner Frau lebt er bei der Familie seines Sohnes in Freienwill bei Flensburg. Er schreibt Romane, Erzählungen und Kurzgeschichten. Der „Hamlet“ ist seine achte Veröffentlichung.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2019

Der Traum von der Schauspielerei

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Das Buch liest sich wie eine Biografie, aber anscheinend ist der Icherzähler Luc Bodtmar, der als jugendlicher als Halbjude, schwere Zeiten in den dreißiger Jahren durchmachen musst, fiktiv und das Buch ...

Das Buch liest sich wie eine Biografie, aber anscheinend ist der Icherzähler Luc Bodtmar, der als jugendlicher als Halbjude, schwere Zeiten in den dreißiger Jahren durchmachen musst, fiktiv und das Buch ein Roman. Erstaunlich dann, diese Form zu wählen. Das trägt dazu bei, dass es sehr sachlich erzählt wird. Sprachlich war ich daher nicht unbedingt beeindruckt.
Der Protagonist wirkt auf mich auch erstaunlich emotionslos, außer wenn es um reale Bedrohung geht, z.B. als der Großvater abgeholt wurde (und später ermordet) oder wenn es um seine Leidenschaft, der Schauspielerei geht. Als Halbjude durfte er nicht auftreten, aber in der Nachkriegszeit bekommt er seine Chance. Aber leider nicht als Hamlet, sein Traum. Ein guten Erfolg hat Luc dann als Shylock.
Eine wichtige Rolle spielt auch seine komplizierte Familiengeschichte. Schauplätze sind Hirschberg in Schlesien, Breslau und Berlin, kurz auch mal die USA.

Für mich entwickelte das Buch immer dann Wirkung, wenn die Gesellschaft der Zeit eingefangen wird. Auch in der Nachkriegszeit gab es noch viel Antisemitismus.

Vielleicht ist das sachlich-unaufgeregte der Hauptfigur dann doch auch der Grund, dass der gesellschaftliche Zustand gut eingefangen wird. Insgesamt ein interessantes Buch!

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