Cover-Bild Schulen in Franken und in der Kuroberpfalz 1250 bis 1520
Band 16 der Reihe "Wissensliteratur im Mittelalter / Schriften des Sonderforschungsbereiches 226 Würzburg /Eichstätt"
72,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Reichert, L
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Pädagogik
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 580
  • Ersterscheinung: 01.05.1994
  • ISBN: 9783882265774
Reinhard Jakob

Schulen in Franken und in der Kuroberpfalz 1250 bis 1520

Verbreitung – Organisation – Gesellschaftliche Bedeutung
Wer konnte lesen und schreiben im späten Mittelalter? Wie konnte damals eine „Bestseller“-Literatur entstehen? Was ermöglichte die umfassende Bildungsexpansion dieser Zeit? Die zentralen Fragen der spätmittelalterlichen Bildungsgeschichte verweisen auf eine Institution der Wissensvermittlung - die Schule. Nur vor dem Hintergrund der Entwicklung eines Schulwesens ist die fortschreitende Alphabetisierung und Verschriftlichung immer breiterer Gesellschaftsschichten zu verstehen.
Die Geschichte des Institutionalisierungsprozesses des „gesellschaftlichen Teilsystems Schule“ (R. Sprandel) in einem Kernraum des spätmittelalterlichen Deutschlands vermittelt neue Erkenntnisse in dem zur Zeit in der Forschung intensiv diskutierten Problemkreis der Bedeutung der Gemeinde, zeigt es sich doch, wie sehr die Schule zur kommunalen Angele-genheit, zur Sache des Bürgers wird und wie wenig von der These eines kirchlichen Bildungsmonopols zu halten ist.
Mit modernen statistischen Methoden und einer historisch-geographischen Sichtweise wird erstmals der Institutionalisierungsvorgang auf die Entwicklung der Städte, Dörfer und Märkte Frankens und der Kuroberpfalz zurückgespiegelt und gibt damit sowohl einen Eindruck von der „Schule“ als globalem Wachstumphänomen als auch von besonderen kulturellen, ökonomischen und demographischen Verdichtungszonen.
Wie die Schule im Inneren funktionierte, davon zeugen Schulordnungen und andere archivalische Quellen, die vergleichend analysiert werden.
Daß das „arme Schulmeisterlein“ für das späte Mittelalter nur eine Klischeevorstellung darstellt, daß die Schule grundsätzlich allen Bevölkerungskreisen offenstand, sind nur zwei Ergebnisse der Analyse der sozialen Herkunft von Schülern und Lehrern. Die Schule, das erbringt schließlich die Interpretation im gesellschaftlichen und geistesgeschichtlichen Kontext, übernahm auch im Spätmittelalter eine wichtige Sozialisationsaufgabe. Es existierte darüber hinaus durchaus eine Nachfrage, die auf den sozialen Aufstieg durch schulische Bildung baute.
Die Untersuchung setzt die Nachrichten aus den vielzähligen, neuen Quellenfunden wie aus der disparaten, an den Archivalien wieder überprüften Literatur aus dem Bereich der Lokalgeschichtsschreibung zu einem in vielen Teilen überraschenden Mosaik des spätmittelalterlichen Schulwesens in Franken und der Kuroberpfalz zusammen.

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