Cover-Bild Churrätien im frühen Mittelalter
68,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Schwabe Verlagsgruppe AG Schwabe Verlag
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 379
  • Ersterscheinung: 01.10.2008
  • ISBN: 9783796510649
Reinhold Kaiser

Churrätien im frühen Mittelalter

Ende 5. bis Mitte 10. Jahrhundert
Churrätien im frühen Mittelalter

Churrätien im frühen Mittelalter
Ende 5. bis Mitte 10. Jahrhundert
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«Man muss den alten churrätischen Raum darum beneiden, eine so glückliche übersichtsdarstellung über seine Wurzeln und seiner frühen Geschichte erhalten zu haben.»
Zeitschrift für Schweizerische Kirchengeschichte
«Spannend und ausgewogen geschrieben. Es darf zweifellos zu jenen Werken gezählt werden, in denen es kompetenten Forschern gelingt, einem breiteren Publikum Einblick in den aktuellen Forschungsstand zu geben.»
Der Stern
Churrätien im frühen Mittelalter
Ende 5. bis Mitte 10. Jahrhundert
Was bedeutete der Untergang des römischen Reiches für Rätien? Politisch-geographisch wandelte sich die Grenzprovinz Raetia Ia von einem nördlichen Rand- und Grenzgebiet Italiens zu einem südlichen des Franken- reichs. Die politische Umpolung hatte dauerhafte Nachwirkungen. Die quasi autonome Bischofsherrschaft der Familie der Zacconen-Victoriden wurde Anfang des 9. Jahrhunderts durch eine duale Form der Herrschaft er- setzt, die in ottonischer Zeit in das Nebeneinander von gräflicher und bischöflicher Herrschaft mündete.
Kirchlich löste die Umpolung die Zugehörigkeit Rätiens zur Metropole Mailand und unterstellte das Bistum Chur auf Dauer (bis 1802) dem Erzbistum Mainz. Die frühe Phase der Christianisierung war getragen von Kräften des oberitalischen Raumes. Die Klostergründungen, die Kultbeziehungen, Kunst- und Bauformen und die kirch- lichen Einrichtungen zeigen, wie sich seit merowingisch-karolingischer Zeit die älteren Verhältnisse den gallisch-fränkischen anglichen.
Tiefgreifend war auch der Wandel der Sozial- und Wirtschaftsstruktur Rätiens: die römische Gutswirtschaft wurde durch die frühmittelalterliche Grundherrschaft mit ihren vielfältigen Abhängigkeits-und Dienstverhältnis- sen ersetzt. Neben vielen Hinweisen auf Viehwirtschaft (Alpen) erstaunt die Vielzahl von Weinbergen auch in extremen Lagen, von Obst- und Sonderkulturen sowie Mühlen. Handels- und Verkehrs- beziehungen kamen im Frühmittelalter nicht zum Erliegen.
Konstanz und Wandel spiegelten sich in den Siedlungsverhältnissen und in den ethnischen und sprachlichen Gegebenheiten. Der archäologische Befund der Grabbeigaben und Trachtbestandteile im Kernraum Churrätiens läßt auf eine Bevölkerung schliessen, die noch ganz in romanischen Traditionen lebte. Das Sar- ganserbecken und das Rheintal nördlich der Walensee-Route waren alamannisch-romanische Kontakt- und Interferenzzonen. Sprachlich-ethnisch führte dies ebenfalls zu einer Umpolung.
Aus Urkunden, Inschriften, Orts- und Personennamen, Grab- und Siedlungsfunden, Kirchenbauten oder Wandmalereien und aus den Ergebnissen der historischen Nachbardisziplinen werden in diesem Buch, geschrieben von einem Historiker an der Universität Zürich fünf Jahrhunderte frühmittelalterlicher Geschichte dargestellt, in denen der Grund gelegt worden ist für das hochmittelalterliche Churrätien und das spätmittelalterliche und neuzeitliche Graubünden.

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