Lohn und Leistung

Für die Historische Schule der Nationalökonomie und ihre führenden Vertreter wie Brentano, Schmoller und Sombart galt der Leistungslohn unzweifelhaft als zentrale Errungenschaft der Moderne, und diese Perspektive prägte auch die neuere Forschung: Die Frage nach den Lohnformen – dem Verhältnis von Lohn und Leistung – schien daher in historischer Perspektive müßig.

Doch eine empirische Analyse der Verbreitung und Funktion des Leistungslohnes im mitteleuropäischen Gewerbe vom späten Mittelalter bis ins 19. Jh. erweist sich als außerordentlich ertragreich: Löhne basierten – wo technische, wirtschaftliche und soziale Faktoren dies ermöglichten – meist auf Leistung und ermöglichten ein Ausmaß an Angebotselastizität und Flexibilität, das in der Forschung bisher stark unterschätzt wurde.

"Zunächst ist der lange Zeitraum von mehr als einem halben Jahrtausend, das die Studie behandelt, bemerkens- und bewundernswert. Dann zeichnet sich die Arbeit außerdem durch eine außerordentliche thematische Breite aus: Reith behandelt Lohnformen 'im Gewerbe' in einem wirklich umfassenden Sinn, er beschränkt sich nicht – wie sonst oft üblich – auf eine Branche, sondern mit allen Bereichen der Güterproduktion 'mit Ausnahme der Land- und Forstwirtschaft, der Jagd und Fischerei sowie der nicht-landwirtschaftlichen Rohstoffproduktion' (S. 19). Der Titel der Arbeit stellt also keine unzulässige Generalisierung einer spezialisierten Studie dar, sondern beschreibt ganz nüchtern den außerordentlich breiten Themenhorizont des Buches." H-Soz-u-Kult

"Ein ausführlicher Anhang unterstreicht den Charakter des umfassenden Werkes, das sicherlich als zukünftiges Standard- und Nachschlagewerk bezeichnet werden kann." Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte