Cover-Bild Im Schatten des Turms
(20)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 656
  • Ersterscheinung: 15.10.2019
  • ISBN: 9783499276705
René Anour

Im Schatten des Turms

Ein Wien-Roman

Hinter den Mauern des Narrenturms, der ersten psychiatrischen Heilanstalt der Welt ... Ein hervorragend recherchierter und extrem spannender Roman, der ein außergewöhnliches Stück Medizinhistorie vor der Kulisse weltgeschichtlicher Ereignisse erzählt.

Wien, 1787. Der Medizinstudent Alfred ist fasziniert vom sogenannten Narrenturm. Hier werden erstmals die Irrsinnigen behandelt, ein ganz neuer Zweig der Medizin. Doch die Zustände sind erbarmungswürdig. Und der Anblick einer jungen Frau mit seltsamen Malen auf den Armen lässt ihn nicht los.
Die junge Adlige Helene war noch nie am Wiener Hof. Ihr Vater hält Schönbrunn für eine Schlangengrube und will seine Tochter möglichst lange von dort fernhalten. Doch er kann sie nicht beschützen.
Der Student, der zu viel sieht. Und die Adlige, die frei sein will. Zwei Menschen, ein Schicksal – das sich im Schatten des Turms entscheiden wird …

Ein großes historisches Panorama: vom Narrenturm bis nach Schönbrunn, vom idyllischen Jagdschloss bis in die Türkenkriege.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2019

Faszinierend, spannend und historisch fundiert!

0

Der historische Roman "Im Schatten des Turms" von dem Autor René Anour lässt den Leser in die Welt um das 18. Jahrhundert nach Wien reisen und begeistert mit seiner facettenreichen Handlung.

Der Medizinstudent ...

Der historische Roman "Im Schatten des Turms" von dem Autor René Anour lässt den Leser in die Welt um das 18. Jahrhundert nach Wien reisen und begeistert mit seiner facettenreichen Handlung.

Der Medizinstudent Alfred kommt aus ärmlichen Haus, brennt jedoch für die Medizin und versucht sein Studium mit einer Nebentätigkeit zu finanzieren. Ein Besuch im Narrenturm erschreckt ihn zutiefst und lässt seine Gedanken nicht mehr los. Doch dann trifft Alfred auf die Adlige Helene und verliebt sich sofort in sie. Doch welchen Preis müssen sie dafür zahlen?

Zu Beginn hat mich die Dicke des Romans erstaunt. Mit über 600 Seiten hat es erst für Skepsis gesorgt. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Denn der Roman glänzt mit seinen historischen Informationen und dem grandiosen, tiefgründigen Schreibstil. Der Autor hat keineswegs eine leichte Lektüre geschrieben, trotzdem bietet jede Seite viel Spannung und Nervenkitzel.

Der Einstieg in die Handlung ist mir leicht gefallen und besonders der Prolog lässt einen schon sofort mitfiebern. Der Schreibstil ist anspruchsvoll, aber dabei sehr interessant. Mit einem Glossar und einem Namensregister blickt man gut durch die Handlung und hat einen fantastischen Überblick.

Die Atmosphäre und Charaktere sind aufregend und sorgen immer mal wieder für Gänsehaut-Momente. Ohne die Kulisse zu kennen habe ich mich wie vor Ort gefüllt und kam vom Erstaunen nicht mehr heraus. Besonders die erdrückenden Zustände der damaligen Zeit wirkten auf mich authentisch. Die historischen Szenen sind zum Teil tatsächlich passiert und sind interessant eingebaut worden. Auch die medzinische Historie fand ich beeindruckend geschildert. Außerdem machen die verschiedenen Themen neugierig und animieren einen zur Recherche. Mein Wissen hat das Buch auf jeden Fall erweitert!

Aber auch die Gefühle und Gedanken der Charaktere kommen gut zur Geltung. Alfred und Helene sind die Hauptprotagonisten und werden immer wieder in den Vordergrund der Geschehnisse gerückt. So hat man beide Perspektiven kennenlernen dürfen. Besonders die Rolle der Frau war erschreckend. Umso mehr war mir Helene sympathisch, da sie von dem damaligen Frauenbild abgewichen ist. Das Lesen hat somit eine Menge Spaß gemacht und hat mich in eine komplett andere Welt eintauchen lassen!

Veröffentlicht am 20.10.2019

Spannende Geschichte - wunderbar erzählt

0

In seinem historischen Roman, der im Jahre 1787 beginnt, entführt uns der Autor René Anour nach Wien in den Schatten des Narrenturms, der ersten psychiatrischen Heilanstalt der Welt.

Der junge Medizinstudent ...

In seinem historischen Roman, der im Jahre 1787 beginnt, entführt uns der Autor René Anour nach Wien in den Schatten des Narrenturms, der ersten psychiatrischen Heilanstalt der Welt.

Der junge Medizinstudent Alfred will unbedingt Medicus werden, doch da er aus ärmlichen Verhältnissen stammt, arbeitet er nebenbei, um sich das Studium leisten zu können. Das Wohl der Patienten beschäftigt ihn, ganz besonders als er auf eine junge Frau mit seltsamen Flecken an den Armen trifft.

Komtesse Helene genießt durch ihren Vater eine fortschrittliche Erziehung. Sie ist eine junge Frau mit scharfem Verstand, die nicht nur heiraten und Kinder bekommen will. Ihr Vater unterstützt sie und sucht einen Lehrer für Naturwissenschaften und Latein. Obwohl Alfred eine Abneigung gegen Adlige hat, nimmt er die gutbezahlte Stelle als Lehrer bei Helene an. Beide verlieben sich ineinander, doch dann werden sie durch Intrigen auseinander gerissen und müssen ihre Stärke beweisen.

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite in den Bann gezogen und dann auch nicht wieder losgelassen. Dies ist zurückzuführen auf den Schreibstil des Autors, der es verstanden hat mich zu packen und mitzureißen. Die Perspektivwechsel tragen weiter dazu bei, die Spannung ständig hoch zu halten, so dass es auf keiner Seite langweilig war. Geschickt wurden historische Personen und Ereignisse mit der Handlung verknüpft. Die Charaktere wurden klar skizziert, egal ob man sie mochte oder nicht. Ein Pluspunkt auch die gute Recherche von René Anour, so dass man neben der fesselnden Geschichte noch Informationen zur damaligen Zeit erhält.
Ein detailliertes Personenverzeichnis am Anfang des Buches erleichtert die Übersicht, das Nachwort gibt wieder was tatsächlich gesehen ist und das Glossar rundet alles ab.

Ein spannender stimmiger historischer Roman, den man Fans dieses Genres nur ans Herz legen kann.

Veröffentlicht am 18.10.2019

Mein Lesehighlight des Jahres

0

*Ein großartiger historischer Roman, der mich fesseln und begeistern konnte*

Obwohl mich der Umfang des Buches ( gut 650 Seiten) erst einmal abgeschreckt hat, war zum Glück die Neugier größer. Das Stichwort ...

*Ein großartiger historischer Roman, der mich fesseln und begeistern konnte*

Obwohl mich der Umfang des Buches ( gut 650 Seiten) erst einmal abgeschreckt hat, war zum Glück die Neugier größer. Das Stichwort Medizinhistorie hat für mich den Ausschlag gegeben, dieses Buch zu lesen.

Es geht um die junge Helene, die wohl behütet in einem angesehenen Adelshaus aufwächst und den Medizinstudenten Alfred. Alfred hat durch leidvolle Erfahrungen in seiner Kindheit eine tiefe Abneigung gegen den Adel. Die beiden begegnen und verlieben sich. Erwartungsgemäß währt das Glück nicht lange. Alfred und Helene müssen schwere Wege gehen und mehrmals über ihre eigenen Grenzen hinauswachsen.

Renè Anour hat es geschafft, eine sehr berührende Geschichte vor der Kulisse des ausgehenden 18. Jahrhunderts zu erzählen. Zahlreiche historische Persönlichkeiten tauchen auf oder werden erwähnt ( Kaiser Josef II, Marie Antoinette, Mozart, Leopold Auenbrugger, ..) und politische Ereignisse wie z.B. der Türkenkrieg 1788 geben den Rahmen für die Handlung vor. Ich konnte durch die detaillierte, aber nicht zu ausufernde Beschreibung tief in die Geschichte eintauchen und ein Gefühl für die damalige Zeitqualität bekommen.

Was mir auch gut gefallen hat, das Märchen Jorinde und Joringel hat eine wichtige Bedeutung in diesem Buch. Solche symbolhaften Elemente mag ich sehr gerne.

Ich bin begeistert und gebe diesem Buch ★ ★ ★ ★ ★ mit Zusatz ★

Veröffentlicht am 16.10.2019

Der Narrenturm

0

Wien, 1778/78.
Alfred Wagener möchte Medikus werden. Fast unmöglich in einer Ständegesellschaft, in der der Adel alle, die anderen Stände kaum Rechte haben. Er ist ehrgeizig, aber arm. Ein Job als Lehrer ...

Wien, 1778/78.
Alfred Wagener möchte Medikus werden. Fast unmöglich in einer Ständegesellschaft, in der der Adel alle, die anderen Stände kaum Rechte haben. Er ist ehrgeizig, aber arm. Ein Job als Lehrer der adligen Helene soll helfen.
Helene, schön, klug und wissbegierig, wird von ihrem Vater gefördert, vielseitig gebildet. Aber als er stirbt, ändert sich alles.
René Anour zeichnet ein Bild des historischen Wiens unter besonderer Berücksichtigung des „Narrenturms“. Eigentlich ein Prestigeobjekt des Kaisers, verkommt er zu einer Verwahranstalt für Menschen, die anders sind und hier misshandelt oder als Forschungsobjekte missbraucht werden.
Das Leben bei Hofe, die Allüren und gegenseitigen Intrigen der Adligen werden in schillernden Farben beschrieben. Nicht ausgespart werden die Schrecken der Kriege, die Rechtlosigkeit der meisten Frauen, Korruption und Machtmissbrauch.
Die beiden sympathischen Hauptfiguren erleben die unwahrscheinlichsten Abenteuer, finden sich oft in ausweglos scheinenden verzweifelten Situationen, handeln unberechenbar, lassen den Leser mitleiden und rufen eine Achterbahnfahrt der Gefühle hervor.
Besonders interessant sind die gut recherchierten historischen, oft bislang wenig bekannten Fakten, die sich mühelos in die Handlung einfügen.
Spannend, bestens zu lesen und unterhaltsam, ein phantastisches Buch aus dem Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Veröffentlicht am 16.02.2023

Ein lesenswerter historischer Schmöker über Wien

0

Der historische Wien-Roman "Im Schatten des Turms" von René Anour erscheint im Rowohlt Verlag.


Wien, 1787. Der Medizinstudent Alfred ist fasziniert vom sogenannten Narrenturm, dort werden die Irrsinnigen ...

Der historische Wien-Roman "Im Schatten des Turms" von René Anour erscheint im Rowohlt Verlag.


Wien, 1787. Der Medizinstudent Alfred ist fasziniert vom sogenannten Narrenturm, dort werden die Irrsinnigen behandelt, es entsteht damit ein neuer Zweig der Medizin. Wie die Menschen behandelt werden, ist jedoch recht grausam und Alfred bekommt Einblicke, die ihn nicht wieder loslassen.
Die junge Adlige Helene Weydrich war noch nie am Wiener Hof, weil ihr Vater von den Intrigen und Machtspielchen weiß und Helene davor schützen möchte. Als er stirbt, bekommt Helene einen neuen Vormund und ihre Situation ändert sich gewaltig. Im Schatten des Narrenturms begegnen sich zwei diese zwei Menschen, wird es das Schicksal gut für sie meinen?



Zu Beginn nimmt die Historie Wiens die bildhafte Hintergrundkulisse des Romans ein, die mich gedanklich nach Wien versetzt hat. Inhaltlich geht es im Roman um die Entwicklung der medizinischen Psychologie, die im sogenannten Narrenturm ihren Anfang hatte und um die Geschichte von zwei junge Menschen.

Protagonist Alfred ist ein mittelloser Medizinstudent, der sich sein Studium mit Arbeit finanzieren muss. Helene Weydrich gehört dem Hochadel an, bekommt vor ihrer Vorstellung bei Hofe privaten Unterricht in Naturwissenschaften und Latein. Um sein Studium zu finanzieren nimmt Alfred die Stelle als Lehrer bei Helene an und beide verlieben sich ineinander. Doch das Schicksal wendet sich gegen diese Liebe, Helene wird der Vormundschaft ihrer Tante unterstellt und Alfred als Soldat dem kaiserlichen Heer unterstellt.

Abwechselnd lässt der Autor die Figuren ihre Erlebnisse erzählen und stellt so die gesellschaftlichen Zustände vor und zeigt, welche Wünsche, Probleme und Lebensumstände Helene und Alfred bewegen.



Der lebendig beschriebene Schauplatz des historischen Wiens wirkt auf mich sehr authentisch und ich habe die Szenen gern verfolgt. Es war aber auch befremdlich, wie damals mit psychisch Erkrankten umgegangen wurde, von Respekt konnte da leider gar keine Rede sein.

Die beiden Protagonisten können mit ihren Charaktereigenschaften punkten, Alfred ist ein empathischer Arzt, der den schlechten Umgang mit den Erkrankten nicht mit ansehen kann. Und Helene ist eine starke Frauenfigur, die aus ihrer Adelsrolle ausbrechen und ihre Freiheit erreichen will.

Die Liebesgeschichte nimmt ihren Raum in der Geschichte ein und es war interessant, die Entwicklung der Charaktere zu beobachten, die sich gegen Intrigen und Ränkespiele häufig beweisen mussten. Das Paar hat viele Hindernisse zu überwinden, was mit einigen zeitlichen Einblicken auch gut nachzuvollziehen ist und ein Bild der damaligen Zeit abbildet.

Ich hatte mir allerdings mehr Hintergründe aus dem medizinischen/psychiatrischen Bereich erhofft, das Thema wurde aber nicht so sehr vertieft.

Wie es in historischen Romanen üblich ist, hat der Autor (recht lange) Kriegsschilderungen, Szenen der Liebe und des Ausbrechens in die Freiheit und einige Machtspiele/Intrigen in die Handlung eingebaut. Dadurch wird man abwechslungsreich unterhalten und erfährt auch die politischen Entwicklungen und das übliche Gebahren der damaligen Zeit aus nächster Nähe. Trotz der Länge des Buches blieb immer eine Grundspannung erhalten, die mich von einem Punkt zum nächsten folgen ließ. Einige Zufälle waren mir aber definitiv zu offensichtlich konstruiert.


Sehr anschaulich wird in diesem Roman das historische Wien beschrieben und bringt mit sympathischen Charakteren und widrigen Intrigen gute Unterhaltung mit sich. Ein Wien-Schmöker, der den Zeitgeist lebendig macht und eine Zeitreise bereit hält.