Cover-Bild Waggon vierter Klasse
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: cbt
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 13.12.2021
  • ISBN: 9783570313527
Robert Domes

Waggon vierter Klasse

Eine Spurensuche in der Nachkriegszeit
Ein Flüchtlingsmädchen im Deutschland der Nachkriegszeit kämpft gegen das Schweigen

Sommer 1948: Die 16-jährige Martha ist ein Flüchtlingsmädchen aus Ostpreußen. Dass ihre Familie nicht dazugehört, bekommt sie täglich zu spüren. Mit ihrem Vater und zwei Geschwistern ist sie in einem ausrangierten Bahnwaggon am Rand eines bayerischen Dorfes untergekommen. Um den Waggon ranken sich Gerüchte, vor allem um seinen früheren Bewohner Alois Roth. Der Mann ist in der Nazizeit spurlos verschwunden.
Als Martha davon erfährt, wird sie neugierig. Was war Alois Roth für ein Mensch? Warum lebte er in diesem einsamen Waggon? Sie beginnt nachzufragen. Aber im Ort möchte niemand darüber sprechen. Es gibt Dinge, die sollte man besser ruhen lassen, heißt es nur. Doch Martha lässt sich nicht beirren. Sie will herausfinden, was wirklich mit ihm passiert ist.
Der bewegende Roman von Robert Domes (»Nebel im August«) beruht auf wahren Begebenheiten und gründlicher Recherche. Sensibel erzählt er von Kriegstrauma und Verdrängen, von der Frage nach Schuld und der Suche nach der Wahrheit.

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Waggon vierter Klasse

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Bereits mit seinem vorheringen Roman "Nebel im August" hat Autor Robert Domes mich sehr berührt. Es ist doch noch einmal etwas ganz anderes, wenn man über Schicksale der NS-Zeit erfährt, die nicht irgendwo, ...

Bereits mit seinem vorheringen Roman "Nebel im August" hat Autor Robert Domes mich sehr berührt. Es ist doch noch einmal etwas ganz anderes, wenn man über Schicksale der NS-Zeit erfährt, die nicht irgendwo, sondern vor der eigenen Haustüre passiert sind. Und auch dieses Mal spielt der Roman im Allgäu der damaligen Zeit.

Martha ist zusammen mit einem Teil der Familie vor den Russen geflohen und kommt schließlich in Obergünzburg, einem kleinen Dorf mit 2000 Einwohnern an. Die Mutter ist mit den beiden jüngsten Brüdern noch in der Heimat geblieben. Da es mehr Flüchtlinge als Platz gibt, landet die kleine Familie außerhalb des Dorfes in einem ausrangierten Bahnwaggon und lebt dort mehr schlecht als recht. Als Martha erfährt, dass bereits vor ihnen jemand hier gelebt hat, wird sie neugierig.

In einem zweiten Handlungsstrang, der rund 40 Jahre vorher beginnt, lernt man Alois Roth kennen, einen aufgeweckten und schlauen Jungen aus Obergünzburg. Eben jener, der einmal selbst in dem Waggon vierter Klasse leben wird. Ich habe mir öfter gedacht, dass Alois Roth so viele Chancen gehabt hätte, wäre er nur in einer anderen Zeit geboren worden.

Beide Erzählstränge haben mich gefesselt und dafür gesorgt, dass ich das Buch nahezu auf einen Rutsch ausgelesen habe. Das Leben der Mensch war damals sehr hart und heutzutage kann man das ganze Ausmaß kaum erfassen. Es hat mich sehr berührt die beiden Schicksale zu verfolgen und man spürt, wie viel Liebe und Detail Robert Domes in den Roman gesteckt hat.

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