Interessanter Thriller mit einigen Schwächen
Charaktere
Leider waren es durchweg unsympathische Charaktere, die wenig Tiefe hatten und die kein Identifikationspotential boten.
Vielleicht muss man Teil 1 und 2 gelesen haben, um sie besser zu verstehen.
Aber ...
Charaktere
Leider waren es durchweg unsympathische Charaktere, die wenig Tiefe hatten und die kein Identifikationspotential boten.
Vielleicht muss man Teil 1 und 2 gelesen haben, um sie besser zu verstehen.
Aber gerade Mike/Michele oder wie er sonst noch genannt wurde (auch sehr verwirrend, dass ein Protagonist in verschiedenen Zeiten verschiedene Namen bekommt), war mir sehr suspekt. Erst der kriminelle junge Mann und dann bei der Mordkommission als Polizist.
Alle Charaktere waren wirklich undurchschaubar, war bei einem Thriller zwar gut sein kann, hier aber eher zur Irritation führte.
Meine Meinung
Ein Thriller, der viel politische Kritik beinhaltet, wenn es um die Affairen im Nahen Osten und um Gadaffi geht, aber leider schwach an vielen Stellen.
Besonders störend sind die ständigen Zeitsprünge. In der Mitte des Buches wechselt fast jeden Kapitel zwischen 2011 und 1969. Zu verwirrend, da man auch zu Beginn nicht wirklich versteht, in wieweit diese Ereignisse zusammenhängen.
Für den Leser ist es nur ein unzusammenhängender Wechsel.
Das Buch hat wirklich stark begonnen Man wurde in die Geschiche eingeführt, der besagte Mord geschieht aber auch erst nach etwa 100 Seiten und ist dann Auslöser für viele ineinander verstrickte Geschichten, die im Laufe des Buches alle erzählt werden.
Am meisten hat mich dabei immernoch die Entwicklung von Mike/Michele Balistreri verwirrt.
Leider waren die Geschichten am Anfang so zusammenhangslos und unverständlich, dazu all die italienischen Begriffe und die Machtspiele von Gadaffi und denen, die aufständig gegen ihn waren - das alles ergibt manchmal keinen wirklichen Sinn, dass das Lesen langatmig und anstrengend wird.
Dieser eine Mord an Bord des Schiffes ist am Ende der Auslöser dafür, dass 5 andere Geschehnisse aus der Vergangenheit (50 Jahre zuvor) endlich gelöst werden.
Teilweise war es einfach zu viel.
Und nebenbei ist dadurch auch nicht wirklich dieser Thriller-Effekt aufgetaucht.
Dennoch fiebert man mit und will wissen, warum genau all das zusammen hängt. Was ist das große Bild, wenn man alle kleinen Puzzleteile zusammensetzt?
Auch die ganzen Recherchen und Schilderungen sind wirklich sehr gut gelungen.
Das Böse vergisst nicht bildet den Abschluss der Trilogie von Roberto Constantini.
Aber es ist durchaus möglich den Teil auch einzeln zu Lesen, ohne die Vorbände zu kennen.
Vielleicht lernt man da zwar die Protagonisten besser kennen und versteht die eine oder andere Anspielung, aber auch einzeln ist der Teil ein interessantes Lesevergnügen, dass einen an so mancher Stelle zum Nachdenken anregt.