Schicksale - kreative und einfühlsam beschrieben
Schon die erste Geschichte "Der Lottoschein" hatte es mir angetan. Der ist übrigens was richtig Besonderes: hier ist jedes Detail richtig gut, genau an der richtigen stelle, nicht unbedingt erwartet, aber ...
Schon die erste Geschichte "Der Lottoschein" hatte es mir angetan. Der ist übrigens was richtig Besonderes: hier ist jedes Detail richtig gut, genau an der richtigen stelle, nicht unbedingt erwartet, aber deswegen umso besser. Und man fühlt richtig mit, ist erst mit erfreut, dass der Mann aus der Armut findet (mit der kleinen Feier und den Zukunftsträumen den rührenden Handlungen: Rotkäppchensekt trinken, nach Jahren mal wieder zusammen Liebe machen, dienenden schweren Beruf aufgeben, dann das Problem, der Schein ist weg und muss gefunden werden, noch mit Hoffnung und ohne das Ziel “Lottoschein finden und damit die Million gewinnen” infrage zu stellen und dann der Absturz in die Verzweiflung während der Suche auf dem Müll und das ganz leise Aufgeben und aus. Hier kommt ein großes Verständnis und eine Kenntnis von Lebenssituationen heraus, also ein Einfühlungsvermögen, ein sehr feines Gespür für die genau richtigen Gefühle, Träume, und die richtigen Worte, die diese Situationen beschreiben (z.B. die Krähen, Lärm der Müllautos, Radlader..., die die suche auf der Müllhalde begleiten). Und das sind die Gefühle, die der Leser dann nachempfindet und sich verstanden fühlt und dann mehr von dem Autor lesen möchte....