Kann man lesen, muss man aber nicht
Das Buch wurde mir während meines Schulpraktikums von einer Lehrerin empfohlen. Sie plante es mit der 8.Klasse im Unterricht zu lesen und stellte mir freundlicherweise auch ein Exemplar zur Verfügung, ...
Das Buch wurde mir während meines Schulpraktikums von einer Lehrerin empfohlen. Sie plante es mit der 8.Klasse im Unterricht zu lesen und stellte mir freundlicherweise auch ein Exemplar zur Verfügung, damit ich mich auch thematisch mit dem Buch beschäftigen konnte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nie etwas davon gehört. und das obwohl das Buch in den 1990er Jahren sogar unter dem Titel The Mighty verfilmt worden ist.
Natürlich ging ich mit hohen Erwartungen an das Buch, denn die Lehrerin war begeistert von dem Buch. Leider kann ich diese Meinung nicht hundertprozentig teilen. Die angesprochenen Themen eignen sich sehr gut, um sie im Unterricht zu behandeln und aus didaktischer Sicht halte ich das Buch auch für geeignet. Allerdings hat es mich als Leser (unabhängig von irgendwelchem Zeug, das vermittelt werden soll) gelangweilt.
Die Geschichte wird aus der Sicht des 13-jährigen Maxwell erzählt. Normalerweise habe ich keine Probleme damit mich ins andere Geschlecht und in andere Altersstufen hineinzuversetzen, aber Max blieb mir fremd. Bei den anderen Figuren fehlte mir einfach die Tiefe. Selbst Freak blieb für mich nur vage vorstellbar. Die Geschichte war zwar ganz unterhaltsam, aber ungefähr bei einem Drittel wusste ich bereits worauf das Ganze hinauslaufen würde. Mit 192 Seiten ist das Buch nicht sonderlich lang und eignet sich für den Einsatz im Deutschunterricht. Allerdings leidet darunter massiv der Unterhaltungswert. Mich konnte das Ganze einfach nicht packen. Leider.
Dafür kann das Buch aber mit einem schönen Schreibstil überzeugen. Ich habe selten eine Geschichte über Freundschaft und darüber wie eine Person dein Leben verändern kann gelesen wie diese hier, wären nicht die bereits angesprochenen Mängel.
"Bücher sind so was wie eine Wahrheitsdroge - wer nicht liest, kommt nie dahinter, was wirklich Sache ist." (S. 27)