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- Verlag: Goldenes Böhmen
- Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 500
- Ersterscheinung: 2020
- ISBN: 9783000656590
Der Böhmerwald und die I. Tschechoslowakische Republik, Teil 4
Der Anfang vom Ende. Das Zerstörungswerk des bayerisch-reichsdeutschen Nationalsozialismus im Böhmerwald
Die Zukunft Europas, die Neuordnung wie Integration der jungen Staatenwelt Ostmitteleuropas, des Donau- wie Balkanraumes in einen funktionsfähigen globalen ökonomisch-politischen Kontext und die damit verbundene Interessenlage der kontinentalen Großmächte, all dies waren dominante Punkte der gesamteuropäischen Zwischenkriegszeit. Fragen der nationalen wie ideologischen Hegemonie lassen sich unmittelbar damit verbinden. Die 1918 gegründete Tschechoslowakei und damit auch der im Südwesten des jungen Staates gelegene Böhmerwald können hier mit eingereiht werden. Innenpolitische Entwicklungen und Diskussionen der jungen Republik spiegelten im Kern wesentlich entsprechende großräumlich-politische wie ideologisch motivierte Ordnungsansätze wider. Mit der nationalsozialistischen Machtergreifung in Reichsdeutschland 1933 kam ein neuer, entscheidender Faktor mit ins Spiel, welcher nicht nur für die Frage des Umgangs mit der sudetendeutschen Minderheit des Landes prägend wurde. Hitlers Lebensraum-Visionen rückten die Tschechoslowakei alsbald in das geostrategische Zentrum seiner Planungen. Ein nazideutscher Propagandafeldzug um die Sudetendeutschen sollte jedoch keineswegs die gewünschten Ergebnisse bringen, weshalb ein Waffengang gegen den jungen tschechoslowakischen Staat 1938, in dessen Rahmen dem Böhmerwald aufgrund seiner günstigen geostrategischen Position nach dem Anschluß Österreichs eine zentrale Funktion zukommen sollte, immer stärker in den Fokus rückte.
Mit dem Slogan ‚Heim ins Reich‘ verbindet sich ein völlig falsches Bild des zeitgenössischen Sudetendeutschtums – Deutschland konnte nach den Jahrhunderten der Entfremdung von den auslanddeutschen und so auch den sudetendeutschen Brüdern nicht mehr deren Heimat sein, was noch mehr für ein Reichsdeutschland unter der Herrschaft des Nationalsozialismus bayerisch-reichsdeutscher Observanz gegolten haben mochte. Die Deutschen in der Tschechoslowakei waren von der altösterreichischen Mentalität und dem Selbstverständnis des über Jahrhunderte gewachsenen altösterreichischen Nationalitätenstaates geprägt. Diese entscheidende Differenz sollte sich maßgeblich im jahrelangen vergeblichen Bestreben Nazideutschlands um die ideologische Penetration der österreichischen wie sudetendeutschen Bevölkerung in vollster Gänze gezeigt haben.
Mit dem Slogan ‚Heim ins Reich‘ verbindet sich ein völlig falsches Bild des zeitgenössischen Sudetendeutschtums – Deutschland konnte nach den Jahrhunderten der Entfremdung von den auslanddeutschen und so auch den sudetendeutschen Brüdern nicht mehr deren Heimat sein, was noch mehr für ein Reichsdeutschland unter der Herrschaft des Nationalsozialismus bayerisch-reichsdeutscher Observanz gegolten haben mochte. Die Deutschen in der Tschechoslowakei waren von der altösterreichischen Mentalität und dem Selbstverständnis des über Jahrhunderte gewachsenen altösterreichischen Nationalitätenstaates geprägt. Diese entscheidende Differenz sollte sich maßgeblich im jahrelangen vergeblichen Bestreben Nazideutschlands um die ideologische Penetration der österreichischen wie sudetendeutschen Bevölkerung in vollster Gänze gezeigt haben.
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