Solide konstruiert, mit spannendem Vergangenheitsbezug
Dieses Buch ist das dritte in der Reihe um die schwedischen Kommissarinnen Ingrid Nyström und Stina Forss. Wie auch schon von Band 1 und 2 gewohnt, gibt es einen speziellen Moment, sobald man im Buch entdeckt, ...
Dieses Buch ist das dritte in der Reihe um die schwedischen Kommissarinnen Ingrid Nyström und Stina Forss. Wie auch schon von Band 1 und 2 gewohnt, gibt es einen speziellen Moment, sobald man im Buch entdeckt, woher der Titel genau stammt.
Der Krimi startet mit einer recht witzigen (Geschäfts-)Idee: Eine Zwei-Mann-Firma lebt davon, Golfbälle aus den Teichen zu fischen und die teuren dann gebraucht zu verkaufen. Dass da auch mal andere Dinge gefunden werden, ist vorherzusehen.
Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf, Ingrid, Stina und ihre Kollegen werden in einen Strudel an alten Geschehnissen und aktuellen Verbrechen hineingezogen, die sich erst nach und nach offenbaren. Hängen die verschiedenen Toten zusammen? Wie auch in “Später Frost” und “Rotwild”, kommt auch hier wieder eine Stärke des Autorenduos Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson zum Tragen: Das gekonnte Verknüpfen aktueller Taten mit einem größeren Zusammenhang, der in die Vergangenheit reicht.
Dieses Mal zurück ins Jahr 1994, als in der Ostsee ein für Europa, aber vor allem das Baltikum und Skandinavien, einschneidendes Ereignis passierte. Weiter südlich ist schon vieles von damals vergessen, dieses Buch gibt Einblicke und im Gegensatz zur fiktiven Krimigeschichte wurde damals nicht alles aufgeklärt. Mehr sei nicht verraten, um nicht zu viel zu spoilern.
Wer schon andere Bücher dieser Reihe kennt, kann sich also wieder auf die gewohnten Elemente freuen: Verstrickung in die Vergangenheit, rätselhafte Elemente/Hinweise, Ermittlungen über Staatsgrenzen hinweg, amüsante Momente mit dem ungeliebten Chef, Alleingänge von Stina Forss und auch Ingrid kämpft weiter mit ihren ganz eigenen Dämonen.
Die Bände lassen sich aber auch für “Neulinge” gut lesen, sind abgeschlossen und unabhängig, bis auf wenige private Entwicklungen, über die man aber immer kurz aufgeklärt wird. Einziger Punkt, der den geneigten Mitteleuropäer kurz stutzig macht: Wie in Schweden üblich, sind hier alle per du, nicht nur unter Kollegen sondern auch bei Verhören. Aber das trägt wunderbar zum Lokalkolorit bei und stört nach einigen Seiten gar nicht mehr.