Toller historischer Roman - verspricht spannende Abende
Der historische Roman "Die Jüdin von Magdeburg" von Ruben Laurin ist mein erster Roman aus seiner Feder und es wird auch nicht der Letzte sein. Rubin Laurin hat mich mitgenommen auf eine spannende Zeitreise ...
Der historische Roman "Die Jüdin von Magdeburg" von Ruben Laurin ist mein erster Roman aus seiner Feder und es wird auch nicht der Letzte sein. Rubin Laurin hat mich mitgenommen auf eine spannende Zeitreise in das 13. Jhd. meiner Heimat. Hier habe ich Esther getroffen, eine muntere Jüdin, die sich nichts gefallen lässt und gegen Ungerechtigkeit aufbegehrt. Wolfram - einstiger Knappe und späterer Ritter ist fasziniert von dieser jungen Frau, bekommt jedoch von Esthers Vater Amos keine Zustimmung für eine Verbindung, da Wolfram Christ ist.
Doch Wolfram ist nicht der Einzige, der Esther ins Auge gefasst hat. Und schon sind Auseinandersetzungen vorprogrammiert, welche jedoch von unzähligen weiteren Ereignissen (dramatischer, aufregender und herzzerreißender Art) begleitet werden.
Meine Meinung:
Der Roman "Die Jüdin von Magdeburg" steigt mit einer übersichtlichen Personenliste und einem Lageplan von Magdeburg in die Geschichte ein. Und genau diese Personenliste war im ersten Drittel des Buches mein bester Freund. Denn aufgrund der Vielzahl der handelnden Personen habe ich anfänglich Unterstützung gebraucht, in die Geschichte hinein zu finden.
Nichtsdestotrotz schafft es Laurin ganz fabelhaft jeden einzelnen Charakter zu beschreiben und im Laufe der Geschichte weiter zu entwickeln. Daher könnte ich mich jetzt gar nicht für einen Lieblingsprotagonisten entscheiden, vielmehr sind mir mehrere im Kopf.
In jedem Fall die starke und aufbegehrende Esther, die Ungerechtigkeiten jeglicher Art nicht hinnehmen wollte und stets für die Dinge kämpft, von denen sie überzeugt ist - auch wenn dies nicht einfach ist. Wolfram und Dostl, die sich ganz zu Beginn des Buches kennen lernen und deren Freundschaft so sehr wächst, dass sie füreinander ihr Leben opfern würden. Oder aber Genoveva, die von allen als zurückgeblieben abgestempelt wird, sich trotzdem nicht entmutigen lässt und für sich sowie ihren Glauben kämpft.
Es ist wirklich sehr spannend mit zu verfolgen, wie Laurin die Geschichte auf unterschiedlichen Schauplätzen beginnt und dann sukzessive die Personen dieser Schauplätze miteinander verwebt, die Schauplätze vereint, um sie dann im letzten Teil des Buches wieder auseinanderzieht.
Mein Fazit:
Der Roman "Die Jüdin von Magdeburg" von Ruben Laurin ist eine spannende Zeitreise in das 13. Jhd., welches der Autor dem Leser durch Wortwahl und bildliche Beschreibung überaus real darstellt.
Ich kann dieses Buch nur jedem Leser/ jeder Leserin mit Interesse für historische Romane wärmstens ans Herz legen. Rubin Laurin versteht es wirklich außerordentlich gut, die entsprechende historische Atmosphäre herzustellen.
Für mich waren allerdings die Vielzahl an handelnden Personen zu Beginn des Buches sowie teilweise die (altertümliche)Wortwahl ein kleiner Wermutstropfen, weshalb ich einen halben Punkt von der Gesamtsterneanzahl abziehen würde.