- Verlag: Vieweg & Teubner
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Ersterscheinung: 09.03.2013
- ISBN: 9783322939074
Der Zahlen gigantische Schatten
Mathematik im Zeichen der Zeit
I Das griechische Wort »logos« bedeutet nicht nur »Wort« und »Vernunft«, es bedeutet ursprünglich »Verhältnis« - insbesondere ist das Verhältnis zweier Zahlen zueinander ein »logos« (ähnliches gilt für das lateinische Wort »ratio«). 2 Diese >Vermutung« ist durch kein einziges historisches Zeugnis gedeckt - im Gegenteil: der historische Pythagoras war sicher eher »Ontologe«, also Er gründer des Seins, als »Hermeneutiker«, also Ergründer des Verstehens. Da wir aber fast nichts von ihnen wissen, gestatten wir uns, Pythagoras oder Thales zu Idealfiguren zu formen, die der Intention dessen, was wir hier hervorheben wol len, angepasst sind. 3 Die Vorstellung, die geraden Zahlen seien »böse« und die ungeraden »gut« spielt bei der folgendermaßen erklärten Methode des Multiplizierens eine we sentliche Rolle: Angenommen, die beiden Zahlen 75 und 57 seien zu multipli zieren. Man muss dazu nur das Addieren, das Halbieren und das Verdoppeln beherrschen. Denn in den beiden Kolonnen 75 57 37 114 +8 m 9 456 4 9H :2: ~ 3648 wird in der linken der erste Faktor 75 systematisch halbiert (wobei die verblei benden Reste keine Rolle spielen) und in der rechten der zweite Faktor 57 syste matisch verdoppelt. Danach hält man sich vor Augen, dass »die geraden Zahlen böse« seien, man streicht dementsprechend alle Zeilen, bei denen in der linken Kolonne eine gerade Zahl steht und addiert alle verbleibenden, nicht gestriche nen Zahlen der rechten Kolonne. Die Summe 57 + 114 + 456 + 3648 = 4275 nennt das gesuchte Produkt 75 . 57.
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