Die, in der ich mich in ein Buch verliebt habe
Meine Meinung: Wieder einmal konnte mich ein Buch aus dem Königskinder Verlag verzaubern. Genauso wie Zwillingssterne hat mich auch schon Ein Glück für immer durch sein Cover neugierig gemacht, das genauso ...
Meine Meinung: Wieder einmal konnte mich ein Buch aus dem Königskinder Verlag verzaubern. Genauso wie Zwillingssterne hat mich auch schon Ein Glück für immer durch sein Cover neugierig gemacht, das genauso schön gestaltet wurde, wie alle anderen aus dem Königskinder Verlag. Aber was mich wirklich neugierig gemacht hat, war der Klappentext. New Orleans. 50er Jahre. Ich dachte an Mardi Gras, schöne Autos, elegante Frauen und ich war neugierig auf das Schicksal Josies.
Obwohl das Buch nicht wirklich ein Buch ist, in dem viel Spannung aufgebaut wird, und das soll es meiner Meinung nach auch gar nicht, war ich schon von Beginn an ganz in der Geschichte gefangen. Warum? Ruta Sepetys hat Talent und das merkt man schon von Beginn an aber der eigentliche und wichtigste Grund ist Josie. Ich mag Josie und ich habe von Beginn an so viel Mitgefühl zu ihr aufgebaut, konnte mich an anderen Stellen so gut mit ihr identifizieren. Ich wollte einfach mehr von ihr erfahren, einen kleinen Teil ihrer Geschichte mit ihr erleben, ein Teil von ihr werden. Josie ist eine bewundernswerte junge Frau. Trotz ihres schweren Hintergrunds und die vielen Probleme, die sie dadurch hat fällt es ihr nie schwer sich durchzusetzen, stark zu bleiben, aufrecht stehen zu bleiben. Sie hat Ziele und ist so ehrgeizig, dass sie, um diese zu erreichen, vieles tun würde. Auch fragwürdiges. Allerdings nie ohne sich selbst immer treu zu bleiben. Rückblickend traue ich mich sogar zu sagen, dass Josie eine meiner Lieblingsprotagonisten im vergangenen Jahr war. Vielleicht sogar die beste, die stärkste. Gerade weil Josie in ihrem ganzen Leben und auch besonders in diesem Buch so viele Schicksalsschläge erleiden musste tut sie mir so unendlich Leid und doch ist sie immer wieder aufgestanden, hat weitergemacht und versucht das Beste aus ihrer Situation zu machen.
Ich merke schon, wie ich immer mehr meine Emotionen in diese Rezension einbaue. Aber das ist gut so. Das ist kein Buch, in dem man den Weltenentwurf, die Charaktere oder den Spannungsbogen bewerten kann. Josie ist wichtig. Das konntet ihr oben schon lesen. Aber was genauso wichtig ist, ist das, was uns das Buch vermitteln will. Glücklich sein. Aber wie ist man glücklich? Glücklich, wie Cincinnati, der durch mysteriöse Geschäfte versucht sein Geld zu verdienen, glücklich, wie Josies Mutter, die nur darauf hofft an der Seite eines reichen Mannes zu stehen? Oder sind die glücklich, denen man es auf den ersten Blick gar nicht ansieht? Willi, Cokie, Jessie, Josie… Das Buch zeigt uns, dass Geld nicht wichtig ist um glücklich zu sein, dass die Armen oft ein viel wertvolleres Leben haben und dass man alles erreichen kann, wenn man es will.
Ein Glück für immer hat in mir so viele Emotionen geweckt. Es ist traurig, schön, bezaubernd, Mut machend, einfach nur wundervoll. Es vermittelt so vieles, es gibt uns Mut und Kraft und zeigt uns, dass das Leben schön ist. Selbst, wenn nicht alles so läuft wie es laufen soll. Und diese ganzen Botschaften machen es so einzigartig und besonders, dass ich es euch nur empfehlen kann.
Natürlich gibt es auch ein paar ganz kleine Kritikpunkte. Gerade Josies bester Freund Patrick kam gegen Ende viel zu kurz, was ich persönlich etwas schade finde und auch der eigentliche Mord, der schon im Klappentext erwähnt wurde hat im Buch nicht einen so großen Stellenwert eingenommen, was ich letztendlich aber nicht mehr so wichtig finde. Nur das mit Patrick eben. Aber ich glaube auch, mit seiner Geschichte hätte man ein ganzes Buch füllen können.
Bewertung: Ein Glück für immer verdient von mir 5 von 5 Füchschen. Die Geschichte hat mich zutiefst berührt und war einfach nur bezaubernd. Ich kann das Buch wirklich jedem empfehlen, der auch mit wenig Spannung auskommt und nicht auf eine tief gehende Geschichte verzichten will.