Cover-Bild Kraus über Heine
48,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Königshausen u. Neumann
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 04.08.2005
  • ISBN: 9783826031946
Ruth Esterhammer

Kraus über Heine

Mechanismen des literaturkritischen Diskurses im 19. und 20. Jahrhundert
Im Mittelpunkt dieses Bandes steht Karl Kraus’ viel beachteter Essay „Heine und die Folgen“ (1910), von dem ausgehend die Bedingungen und die Beschaffenheit seiner Heine-Kritik auf quellenkritischer Basis erarbeitet wurden. Am Beginn der von 1893 bis 1934 andauernden und vorwiegend in der „Fackel“ geführten Auseinandersetzung stellte Kraus Heine neben Goethe und verteidigte ihn gegen seine Vereinnahmung durch die Presse, am Ende hatte er ihn zum Feuilletonisten ohne Talent, Witz, Humor und Gesinnung degradiert. Dieses Urteil entwickelte sich vor dem Hintergrund seiner Pressekritik: Einerseits reflektierte Kraus den Heine-Kult der liberalen Presse, die er dafür inklusive ihres Kultobjekts verurteilte, andererseits übertrug er auf Heine negative Merkmale oder Verhaltensweisen, die er an Zeitgenossen aus dem Presse- und Literaturbetrieb festgestellt hatte. Mit dieser Beobachtung und dem Wissen, dass Kraus mit Topoi und Versatzstücken arbeitete, ist sein Essay nicht – wie oft geschehen – als persönlicher Angriff auf Heine, sondern vielmehr als Stück Zeit- und Kulturkritik zu werten.

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