Spannend
Marlene gibt, als ihr Vater unheilbar krank wird, ihren Job als Biologinauf, um ihn zu pflegen bis er stirbt. Nach seinem Tod beschließt sie, einen selbstständigen Altersbetreuungsservice aufzuziehen. ...
Marlene gibt, als ihr Vater unheilbar krank wird, ihren Job als Biologinauf, um ihn zu pflegen bis er stirbt. Nach seinem Tod beschließt sie, einen selbstständigen Altersbetreuungsservice aufzuziehen. Ausgerechnet auf Silvester hat eine Lieblingskundin von ihr, Frau Momberg, einen Unfall. Sie fällt von der Leiter und muss umgehend ins Krankenhaus. Bevor sie vom Krankenwagen weggebracht wird, bittet sie Marlene noch darum, sich mit einer ihrer Töchter in Verbindung zu setzen, damit diese sich um die Katze kümmert.
Aber auch Stunden später lässt die zurückgelassene Katze Marlene nicht los und so macht sie sich zusammen mit Max, einem Freund ihres Bruders auf den Weg zu Frau Mombergs Haus, um nach der Katze zu sehen.
Das Licht brennt jedoch und sie finden im Wohnzimmer eine erdrosselte Leiche vor - wie sich später herausstellt, handelt es sich dabei um eine der vier Töchter von Frau Momberg.
Wer hat Dagmar Momberg getötet und warum? Diese Fragen lassen auch den erblindeten Kommissar a.d. Arnold Claussen nicht los, der Marlene engagiert, damit sie ihn bei seiner privaten Ermittlungsarbeit begleitet.
Durch Arnold Claussen wird auch Marlene immer mehr in den rätselhaften Mordfall hineingezogen, der sie langsam heranführt an menschliche Abgründe, die sich während ihrer Recherche auftun...
"Das Richterspiel" ist ein psychologisch dichter Krimi aus deutschen Landen. Die Autorin hat sich sehr viel Mühe mit den psychologischen Aspekten ihres Romans gegeben. Ihre Erläuterungen, wieso manche Akteure ihres Buches letztendlich zu tickenden Zeitbomben werden, werden plausibel vermittelt und bescheren dem Leser eine Gänsehaut.
Allerdings sind die Hauptthemen dieses Buches sehr aufwühlend. Trotz des eingängigen Schreibstils möchte ich das Buch daher nicht als "leichte Kost" bezeichnen.
Marlene, die weibliche Hauptakteurin ist eine sehr nachdenkliche, sensible junge Frau, die sich über vielerlei Dinge in ihrem Leben Gedanken macht. Es fällt dem Leser, dank der "Ich-Form" sehr leicht, Marlenes Beweggründe zu verstehen und sich mit ihr zu identifizieren.
Ihr zur Seite gestellt wurde ein knorriger, pensionierter Kommissar der seit seiner Erblindung mit seinen eigenen, inneren Ängsten zu kämpfen hat. Obwohl sie sich oft streiten, respektieren sie einander und gerade die gemeinsamen Dialoge zwischen Marlene und Arnold Claussen während ihrer Ermittlungsarbeit sind sehr interessant von der Autorin in Szene gesetzt worden.
Die Auflösung des Falles; eigentlich sind es ja zwei Fälle, denn es geht unter anderem in dem Roman neben dem Mord auch um Kindesentführung, zieht sich meiner Meinung nach trotz aller positiven Eindrücke, die ich von diesem Krimi hatte, ein wenig in die Länge, allerdings bleibt die Spannung jederzeit gewahrt.