Cover-Bild Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in den Dörfern der heutigen Wedemark
Band 3 der Reihe "Die Geschichte der Wedemark von 1930 bis 1950"
10,80
inkl. MwSt
  • Verlag: ecrivir-die textmacher
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 86
  • Ersterscheinung: 10.11.2017
  • ISBN: 9783938769201
Sabine Paehr

Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in den Dörfern der heutigen Wedemark

Der politische Wandel in den Gemeinden in der Zeit der Weimarer Republik
Mit den Ausführungen Sabine Paehrs liegt nun bereits der dritte Band der Reihe „Die Geschichte der Wedemark von 1930 bis 1950“ vor. Wie seine beiden Vorgänger ist diese Publikation Teil des gleichnamigen Projektes der Gemeinde Wedemark, das Bürgermeister Helge Zychlinski im April 2014 ins Leben gerufen hat und das seither von Dr. Franz Rainer Enste als Koordinator betreut wird.
Die Autorin beschäftigt sich in der vorliegenden Publikation intensiv mit den Wahlergebnissen der Zeit der Weimarer Republik, beginnend mit der Wahl zur verfassunggebenden Versammlung im Januar 1919 und endend mit den – eigentlich nicht mehr wirklich freien – Wahlen des März 1933. Schwerpunkt der Arbeit sind selbstverständlich die Ergebnisse in den Gemeinden der heutigen Wedemark, wobei nicht nur die Reichstagswahlen, sondern auch diejenigen auf den nachgeordneten Ebenen bis hin zum Kreistag beschrieben und in einem umfangreichen Datenanhang dokumentiert werden.
Damit greift Sabine Paehr über den engeren Projektzeitraum, die Jahre 1930 bis 1950, hinaus. Diese Erweiterung des Horizonts ist aber nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig. Die Machtergreifung hatte unter anderem eine parlamentarische Vorgeschichte. Zu den großen Schwächen der Weimarer Republik zählte die politische Zersplitterung in zahlreiche in den Parlamenten vertretene Parteien, von denen viele demokratiefeindlich eingestellt waren. Und die Wahlergebnisse beweisen, wie schnell die NSDAP in der zweiten Hälfte der 1920er-Jahre an Boden gewann – auch wenn sie auf Reichsebene, was den Anteil an den abgegebenen Stimmen anbelangt, nie die absolute Mehrheit erreichte.
Der Blick auf die Ergebnisse in den Wedemärker Gemeinden zeigt, dass die Nationalsozialisten hier relativ früh erfolgreich waren und eine Reihe überdurchschnittlich guter Ergebnisse erzielten. Dies war vielleicht nicht ungewöhnlich für einen ländlichen Raum, wo das linke politische Spektrum nicht wie im industriell geprägten Milieu verankert war. Gerade in kleinen Gemeinden und Wahlbezirken der Wedemark kam es auch zu Ergebnissen, die auffällig von den Durchschnittswerten abwichen. Dabei spielten wohl lokale Besonderheiten, vielleicht sogar das Wirken einzelner Personen eine Rolle.
Beide Phänomene bedürfen noch der Analyse, die allein auf Basis der statistischen Daten nicht erfolgen kann. Doch mit der Arbeit Sabine Paehrs liegen jetzt Hintergrundinformationen vor, die vertiefende Forschungen anregen können und schließlich deren Ergebnisse einzuordnen helfen.

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