Eine Geschichte die das Herz berührt :)
Lost in my Mind ist wirklich eine sehr besondere und vielfältige Geschichte. Sie enthält Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch im Herzen einander sehr verbunden sind. Mir hat an ...
Lost in my Mind ist wirklich eine sehr besondere und vielfältige Geschichte. Sie enthält Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch im Herzen einander sehr verbunden sind. Mir hat an der Geschichte vor allem die Themenwahl gefallen, denn es geht um Zwangsstörungen und den Umgang damit. Da ich Psychologie studiere kenne ich mich mit der Thematik aus und ich muss zugeben das ich beim Lesen des Buches noch einiges gelernt habe. Denn die Autorin hat es geschafft ein so tiefgründiges und verständliches Buch zu schreiben, dass ich sehr gerührt war. Für mich war das Buch eine Vertiefung in die Gefühlswelt einer betroffenen Person und das war sehr spannend und ereignisreich. Wer jetzt denkt: ein Buch über Zwangsstörung, neee das ist nicht so mein Ding. Kein Problem, denn er geht nicht nur darum, sondern auch um die Entstehung einer Liebe, die viele Hindernisse überwinden muss, um beständig zu sein. Was die Hindernisse und auftretenden Probleme sind, kann ich euch nicht verraten, aber es gibt genug spannende und dramatische Situationen und Wendungen. Es wird nie wirklich langweilig, da die Charaktere auch so vielseitig sind. Das Schöne an dem Buch ist, dass wir die Story sowohl aus Maribels als auch aus Sidneys Seite sehen. Wodurch wir ein allumfassenden Überblick haben, was sehr interessant zu beobachten ist, zudem kann man sich so besser in die Protagonisten hineinversetzen. Der Schreibstil der Autorin ist auch seht schön, denn man spürt was für ein Herzblut sie in ihre Geschichte gesteckt hat. Von mir bekommt das Buch deshalb 4 Sterne und eine dicke Weiterempfehlung.
Die Story ist sehr emotional geladen. Ein Mädchen mit Zwangsstörung trifft auf einen Jungen, der einen großen Hass auf Frauen hat. Beide haben in ihrer Vergangenheit prägenden erlebt, dass sie fürs Leben gezeichnet hat, doch zusammen versuchen sie ihre Ängste zu überwinden und in der Gegenwart zu leben. Dabei müssen sie viele Komplikationen überwinden, doch wie viel Schmerz kann ein Mensch ertragen, ohne an ihm zu zerbrechen?
Maribel ist eine sehr sensible Persönlichkeit, die viel mehr ist als man auf den ersten Blick erkennen kann. Denn sie ist geprägt von ihrer Verfassung. Sie hat eine liebevolle Familie, auch wenn diese nur aus ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder besteht, den sie über alles liebt. Ihr Vater hat sie verlassen als sie klein war und das hat sie verletzt. Sie ist eine ehrgeizige, freundliche, hilfsbereite und kreative Person. Besonders an ihr ist ihre Zwangsstörung, denn sie hat viele Zwänge, die sie in ihrem Leben beeinflussen. Sie kann grün und orange nicht ab, mag bestimmte Zahlen nicht, hat einen Hygienezwang und vieles mehr. Doch sie macht das Beste draus und versucht ihr Leben auf ihre Art zu leben. Dabei trifft sie auf Sidney, der sie von Anfang an fasziniert und reizt. Er versucht ihr zu helfen und das Beste aus ihr herauszuholen, dabei hilft er ihr mit ihren Zwängen besser umzugehen. Weshalb ihre Entwicklung auch viel offensichtlicher ist als Sidneys auf den ersten Blick. Denn sie überwindet bestimmte Zwänge und schafft es sich ihren Ängsten zu stellen, dabei entwickelt sie eine natürliche und schöne Lebensfreude, die sich auf den Leser überträgt. Ich bin sehr stolz auf sie und den Weg, den sie geht. Sie ist eine sehr starke Protagonistin, die mich vielseitig beeindrucken konnte.
Sidney ist ein Junge, der oftmals falsch eingeschätzt wird. Auf den ersten Blick ist er ein Fu*kboy, doch in Wirklichkeit steckt in ihm viel mehr als das. Er ist romantisch, gutmütig, neugierig, liebevoll und lustig. Jedoch versteckt er seine Gefühle hinter seiner abweisenden und gleichgültigen Fassade. Er hat eine schöne Familie, die ihn liebt und unterstützt und ist Einzelkind. Jedoch wurde auch er in der Vergangenheit verletzt und das hat zu seinem negativen Frauenbild geführt. Doch Maribel schafft es hinter seine Maske zu blicken und ihn zu zeigen das nicht alle Mädchen gleich sind. Dadurch hilft sie ihm als auch sich selbst. Seine Entwicklung zeigt sich zudem daran, dass er sich für Maribel einsetzt, sie unterstützt und sie vollkommen liebt. Dadurch macht er einen emotionalen Wandel durch und schafft es seinen Traum zu verfolgen. Ich mag ihn vom Charakter her sehr und bin sehr zufrieden mit seiner Charakterentwicklung. Denn er ist mir richtig ans Herz gewachsen, auch wenn ich ihn anfangs nicht wirklich mochte, da er sehr toxisch war. Die verletzliche Seite, die er dann aber gezeigt hat, hat dazu geführt, dass ich ihn besser verstehen konnte und mein Bild von ihm sich verändert hat.
Zusammen sind die beiden zu Beginn ein sehr gegensätzliches Paar, die einander nicht gerade mögen. Sie haben eine toxische Verbindung zueinander, die sich Stück für Stück verändert. Sodass sie beide einander näherkommen und vertrauen fassen, dass sie zusammen alles überwinden können. Als Pärchen finde ich die beiden sehr interessant und liebenswert.
Das Ende war sehr schön gestaltet. Es gibt nicht dieses typische Happy End. Vielmehr ist es ein realistisches und doch liebliches Ende. Ohne große Zukunftsblicke und tam tam. Denn unsere Protagonisten müssen einen schweren Verlust verkraften und sich ihrer Angst vor der Zukunft stellen. Dabei zeigt sich welch kraftvolle Entwicklungen sie hinter sich haben. Das Setting der letzten großen Szene finde ich perfekt gewählt und sehr sentimental. Die Protagonisten zeigen uns dort wie sehr sie sich entwickelt haben und was es bedeutet glücklich zu sein. Das hat mich berührt und happy gemacht. Denn beim Epilog wird nicht auf die einzelnen Wege der Protagonisten eingegangen, sondern viel mehr wie man seinen eigenen Weg geht und es schafft sich zu entwickeln. Ich mag dieses Ende und die Geschichte sehr. Das Buch ist für mich sehr authentisch und ich kann es euch sehr empfehlen. Es bekommt von mir 4 Sterne.