Band
der Reihe "Lateinamerikanische Lyrik"
17,50
€
inkl. MwSt
- Verlag: Edition Delta
- Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 96
- Ersterscheinung: 15.02.2022
- ISBN: 9783927648821
Un-Liebesgedichte & Un-Love Poems
Eine Korrespondenz (Deutsch & Englisch)
»Un-Liebesgedichte & Un-Love Poems« ist ein hybrides Buch des Lyrik-Duos Sara Ehsan (Iran/Deutschland) & Alexander Carberry (Guyana/UK), ein Stück zu vier Händen auf den Klaviatüren der interlingualen Poesie, ein diskretes und zugleich passioniertes Gespräch in den Zeiten der Pandemie, ein innovativ zweistimmiger Zyklus im zwischensprachlichen Bereich des Deutschen & Englischen, zwischen Kulturen und Identitäten, unter vier Augen.
Sara Ehsan
Geboren 1977 in der nordostiranischen Stadt Shahroud. Sie wuchs bis zur dritten Schulklasse in der Metropole Teheran auf. Während des Irak-Iran-Krieges, des ersten Golfkrieges, floh sie 1986 mit ihrer Mutter und Schwester nach Deutschland und lebt heute – nach beruflichen und privaten Aufenthalten in Afghanistan und in den USA – wieder in Karlsruhe. Bis 2008 studierte sie Literaturwissenschaft, Europäische Kunstgeschichte und Iranistik an der Universität Heidelberg. Sara Ehsan schreibt seit zwanzig Jahren hauptsächlich Lyrik, Prosa, Dramen und Filmskripte.
Nach dem Studium arbeitete sie für eine humanitäre Organisation in Afghanistan sowie als Integrationskursleiterin und Sozialberaterin für Geflüchtete in Karlsruhe. Sie leitet außerdem Schreibwerkstätten, darunter im Sommer 2021 »Writing Without Borders / Schreiben ohne Grenzen« für Frauen mit Flucht- und Migrationsgeschichte beim Dachverband der Migrantinnenorganisationen e.V. und im Frühjahr 2022 »No Single Stories« beim International Rescue Committee Deutschland (ICR) für BIPoC-Frauen (Black, Indigenous, and People of Color).
Sara Ehsan ist Autorin, Literaturübersetzerin und beeidigte Dolmetscherin für Farsi und Dari. Sie veröffentlichte ihre Gedichte in Literaturzeitschriften und Anthologien. Ihre Gedichte wurden ins Englische und Schwedische übersetzt.
Von Sara Ehsan erschienen bisher zwei Bücher: »Deutschland Mon Amour«, Gedichte mit Illustrationen von Hannes Haus, Sujet Verlag, Bremen 2011, und »Bestimmung – Calling«, Gedichte, zweisprachig: Deutsch – Englisch, PalmArtPress, Berlin 2020.
Alexander Carberry
Geboren 1969 in London. Seine Eltern waren aus dem britisch kolonialisierten Guyana – zwischen Venezuela und Surinam – eingewandert, der Name der Region bedeutet »Land der vielen Gewässer«.
1972 kehrte die Familie in die guyanische Heimat, die seit 1966 unabhängig wurde, zurück, wo er seine tropische Kindheit und Schulzeit erlebte.
Seit dem 18. Lebensjahr lebt er wieder auf der Insel Großbritannien, wo Alexander Carberry als Heilpraktiker und Dichter in Burton-upon-Trent, East Staffordshire, arbeitet und schreibt.
»Ich wurde 1969 in Clapham, Südlondon, in einem Krankenhaus geboren, das heute ein Supermarkt ist, und zwar als Sohn zweier Einwanderer aus dem ehemaligen Britisch-Guayana, die als britische Untertanen nach Großbritannien gekommen waren, um dort, in ihrem ›Heimatland‹, eine feindliche Umgebung vorzufinden. Die tiefen Widersprüche und Verwerfungen der knallhart geprägten Identitäten faszinierten mich schon früh, und ich kämpfte darum, in jenem Umfeld zu bleiben, gegen das mein Verstand und mein Wesen rebellierten.
Mein Vater lehrte an der ›London School of Economics‹, meine Mutter war Beamtin. 1972 kehrten wir nach Guyana zurück, und ich hatte das Glück, von der Hitze, der erdigen Lebendigkeit und der majestätischen Pracht dieses amazonischen Landes geprägt zu werden.
Dieses wilde, kraftvoll vibrierende und schwüle Land, in das meine Vorfahren freiwillig und unfreiwillig gebracht wurden, vermittelte eine Wildheit und Freiheit, die mir London niemals hätte schenken können. Ich spielte und wanderte, schwamm und schlängelte mich durch dieses Land, das mich mit Freude erfüllte, denn es schenkte seine Früchte reichlich und großzügig, und ich konnte nicht anders, als mich darin zu verlieben, in dieses Land, in dem meine Vorfahren ihr Leben verbrachten und starben.
Dort erhielt ich eine unglaubliche Bildung, reiche Debatten und ein umfassendes Verständnis für das, was Privilegien und Bequemlichkeit zulassen, während ich mir der Fragen der Gerechtigkeit oder, besser gesagt, der Ungerechtigkeit, die man unweigerlich als das Gefüge unserer Zeit wahrnehmen konnte, energisch bewusst wurde.
Unsere ethnisch gemischten Familien zeigten alle Bruchlinien moderner Identitäten auf. Der Reichtum und die Herausforderungen kreolischer Identitäten, die sich über ganz Amerika, Lateinamerika und andere Länder erstrecken, brachten uns in einen Zwiespalt zwischen Liebe und politisch-wirtschaftlich motivierten Identitäten, die im Gefolge der unvollendeten europäischen imperialen Phase geprägt wurden.
Mit achtzehn Jahren kehrte ich nach Großbritannien zurück, wo ich seither geblieben bin. Ich lebe in einer kleinen Stadt namens Burton-upon-Trent und leite dort eine Klinik für Naturmedizin. Die Poesie öffnet mir den Zugang zu den wilden, verborgenen, reißenden Flüssen der Gefühle und Bedeutungen, in denen unsere erzählerischen Identitäten schwimmen, die von den psychosozialen Winden geformt werden, die unsere Gesellschaften bilden.
Die Poesie ist für mich die edelste aller literarischen Disziplinen, denn die Poesie fängt das ein, was selbst die Philosophie in den Gefilden des Intellekts mühsam ergründen muss, um über unsere verborgenen Landschaften zu sprechen.«
Alexander Carberry
Sara Ehsan
Geboren 1977 in der nordostiranischen Stadt Shahroud. Sie wuchs bis zur dritten Schulklasse in der Metropole Teheran auf. Während des Irak-Iran-Krieges, des ersten Golfkrieges, floh sie 1986 mit ihrer Mutter und Schwester nach Deutschland und lebt heute – nach beruflichen und privaten Aufenthalten in Afghanistan und in den USA – wieder in Karlsruhe. Bis 2008 studierte sie Literaturwissenschaft, Europäische Kunstgeschichte und Iranistik an der Universität Heidelberg. Sara Ehsan schreibt seit zwanzig Jahren hauptsächlich Lyrik, Prosa, Dramen und Filmskripte.
Nach dem Studium arbeitete sie für eine humanitäre Organisation in Afghanistan sowie als Integrationskursleiterin und Sozialberaterin für Geflüchtete in Karlsruhe. Sie leitet außerdem Schreibwerkstätten, darunter im Sommer 2021 »Writing Without Borders / Schreiben ohne Grenzen« für Frauen mit Flucht- und Migrationsgeschichte beim Dachverband der Migrantinnenorganisationen e.V. und im Frühjahr 2022 »No Single Stories« beim International Rescue Committee Deutschland (ICR) für BIPoC-Frauen (Black, Indigenous, and People of Color).
Sara Ehsan ist Autorin, Literaturübersetzerin und beeidigte Dolmetscherin für Farsi und Dari. Sie veröffentlichte ihre Gedichte in Literaturzeitschriften und Anthologien. Ihre Gedichte wurden ins Englische und Schwedische übersetzt.
Von Sara Ehsan erschienen bisher zwei Bücher: »Deutschland Mon Amour«, Gedichte mit Illustrationen von Hannes Haus, Sujet Verlag, Bremen 2011, und »Bestimmung – Calling«, Gedichte, zweisprachig: Deutsch – Englisch, PalmArtPress, Berlin 2020.
Alexander Carberry
Geboren 1969 in London. Seine Eltern waren aus dem britisch kolonialisierten Guyana – zwischen Venezuela und Surinam – eingewandert, der Name der Region bedeutet »Land der vielen Gewässer«.
1972 kehrte die Familie in die guyanische Heimat, die seit 1966 unabhängig wurde, zurück, wo er seine tropische Kindheit und Schulzeit erlebte.
Seit dem 18. Lebensjahr lebt er wieder auf der Insel Großbritannien, wo Alexander Carberry als Heilpraktiker und Dichter in Burton-upon-Trent, East Staffordshire, arbeitet und schreibt.
»Ich wurde 1969 in Clapham, Südlondon, in einem Krankenhaus geboren, das heute ein Supermarkt ist, und zwar als Sohn zweier Einwanderer aus dem ehemaligen Britisch-Guayana, die als britische Untertanen nach Großbritannien gekommen waren, um dort, in ihrem ›Heimatland‹, eine feindliche Umgebung vorzufinden. Die tiefen Widersprüche und Verwerfungen der knallhart geprägten Identitäten faszinierten mich schon früh, und ich kämpfte darum, in jenem Umfeld zu bleiben, gegen das mein Verstand und mein Wesen rebellierten.
Mein Vater lehrte an der ›London School of Economics‹, meine Mutter war Beamtin. 1972 kehrten wir nach Guyana zurück, und ich hatte das Glück, von der Hitze, der erdigen Lebendigkeit und der majestätischen Pracht dieses amazonischen Landes geprägt zu werden.
Dieses wilde, kraftvoll vibrierende und schwüle Land, in das meine Vorfahren freiwillig und unfreiwillig gebracht wurden, vermittelte eine Wildheit und Freiheit, die mir London niemals hätte schenken können. Ich spielte und wanderte, schwamm und schlängelte mich durch dieses Land, das mich mit Freude erfüllte, denn es schenkte seine Früchte reichlich und großzügig, und ich konnte nicht anders, als mich darin zu verlieben, in dieses Land, in dem meine Vorfahren ihr Leben verbrachten und starben.
Dort erhielt ich eine unglaubliche Bildung, reiche Debatten und ein umfassendes Verständnis für das, was Privilegien und Bequemlichkeit zulassen, während ich mir der Fragen der Gerechtigkeit oder, besser gesagt, der Ungerechtigkeit, die man unweigerlich als das Gefüge unserer Zeit wahrnehmen konnte, energisch bewusst wurde.
Unsere ethnisch gemischten Familien zeigten alle Bruchlinien moderner Identitäten auf. Der Reichtum und die Herausforderungen kreolischer Identitäten, die sich über ganz Amerika, Lateinamerika und andere Länder erstrecken, brachten uns in einen Zwiespalt zwischen Liebe und politisch-wirtschaftlich motivierten Identitäten, die im Gefolge der unvollendeten europäischen imperialen Phase geprägt wurden.
Mit achtzehn Jahren kehrte ich nach Großbritannien zurück, wo ich seither geblieben bin. Ich lebe in einer kleinen Stadt namens Burton-upon-Trent und leite dort eine Klinik für Naturmedizin. Die Poesie öffnet mir den Zugang zu den wilden, verborgenen, reißenden Flüssen der Gefühle und Bedeutungen, in denen unsere erzählerischen Identitäten schwimmen, die von den psychosozialen Winden geformt werden, die unsere Gesellschaften bilden.
Die Poesie ist für mich die edelste aller literarischen Disziplinen, denn die Poesie fängt das ein, was selbst die Philosophie in den Gefilden des Intellekts mühsam ergründen muss, um über unsere verborgenen Landschaften zu sprechen.«
Alexander Carberry
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