Wenn nichts ist wie es scheint
Pascal Arnold, 41, ist auf dem Weg zu einem seiner drei Job als er plötzlich in den Lauf einer Pistole schaut. Ihn treffen 2 Schüsse – einer zwischen die Augen und einer ins Herz. Hat er den Schützen erkannt? ...
Pascal Arnold, 41, ist auf dem Weg zu einem seiner drei Job als er plötzlich in den Lauf einer Pistole schaut. Ihn treffen 2 Schüsse – einer zwischen die Augen und einer ins Herz. Hat er den Schützen erkannt? Hat seine Ex-Frau, die Polizistin Jennifer Leitner, wirklich ihren Ex-Mann hingerichtet? Oder ist es doch ganz anders als es im ersten Moment scheint?
Was für ein grandioser Abschluss der Reihe „Ein Fall für Grohmann und Leitner“. Mir tut es sehr leid, dass ich keine weiteren Fälle mit ihnen mehr lösen kann. Aber sie haben sich nach diesem Fall ihre Auszeit bzw. ihren Abschied auch redlich verdient.
Eigentlich wollte ich nur mal schnell die ersten Seiten lesen. Aber die Geschichte hat mich ab dem Prolog so gefesselt, dass das Buch in einem Rutsch ausgelesen war.
Jennifer Leitner ist weder als Privatperson noch als Polizistin einfach und will oft mit dem Kopf durch die Wand. Nach einem Vorfall im Dienst wurde sie vor 2 Jahren in den hessischen Spessart nach Lemanshain versetzt. Nun holt sie ihre längst tief vergrabene Vergangenheit in Form einer ehemaligen Freundin ein. Aber was hier mit ihr und Oliver Grohmann geschieht, wünscht man seinem ärgsten Feind nicht. Bei einigen Szenen musste ich mein Kopfkino, das hier sehr gut gefüttert wird, ausschalten. Einfach zu grausam. Hier sieht man mal wieder, was Rache aus einem Menschen machen kann. Zu welcher Bestie er/sie wird.
Die Menschen hier werden mit ihren Gefühlen, ihrem Hass und ihrer Angst so anschaulich und real beschrieben, dass ich selbst meine sie spüren zu können.
Autorin Saskia Berwein hat einen so einnehmenden, bewegenden und plastischen Erzählstil, dass ich das Buch fast nicht aus der Hand legen konnte. Abwechselnd bin ich mit den anstrengenden und zermürbenden Ermittlungen beschäftigt, dann wieder mit dem Geschehen um Jennifer und Oliver. Die dauernden Wechsel zwischen den Schauplätzen erhöhen noch zusätzlich die schon sehr hoch angesetzte Spannung. Als dann auch noch Olivers Tochter Hannah in den Fall verwickelt wird, hat es meine Nerven fast zerrissen. Der Schluss, der eine Frage offen lässt, hat mich schockiert. Da hatte ich mit der brutalen Täterin fast ein bisserl Mitleid. Wieso und weshalb – das solltet ihr alle selbst lesen.
Ein absolut packender, spannender und mit Blut getränkter Thriller, der mich ab der ersten Seite gefesselt hat. Der zeigt, wie ein Mensch zur Bestie werden kann. Und der mich für einige Stunden hervorragend unterhalten hat. Eines meiner Thriller-Lesehighlights in diesem Jahr.