Melody ist elf Jahre alt und liebt Wörter. Seit sie ein kleines Kind war, hat sie alles aufgesogen, was mit Worten zu tun hat. Wie ein Schwamm. Sie ist unfassbar intelligent für ihr Alter und kann alles ...
Melody ist elf Jahre alt und liebt Wörter. Seit sie ein kleines Kind war, hat sie alles aufgesogen, was mit Worten zu tun hat. Wie ein Schwamm. Sie ist unfassbar intelligent für ihr Alter und kann alles behalten, was sie jemals gehört hat. Ob im Fernsehen oder innerhalb ihrer Familie. Nur mit Mathe hat sie leichte Schwierigkeiten - obwohl das auch alles machbar ist, wenn sie Zahlen mit Worten assoziiert und entsprechende Gedankenketten bildet.
Klingt nach einem großartigen kleinen Mädchen? Stimmt! Melody ist fantastisch! Charismatisch, witzig, charmant, einfallsreich und liebenswert.
Nur hat sie noch nie ein einziges Wort gesprochen - Melody ist schwerbehindert, sitzt im Rollstuhl und kann sich nicht mit Worten sondern nur mittels Geräuschen artikulieren.
Nun möchte man aber nicht denken, dass Melody einfach so ihr Dasein fristet und sich mit ihrem Schicksal abfindet. Oh nein! Sie setzt alles daran, einen Sprachcomputer zu bekommen, um sich ihrer Umwelt mitteilen zu können.
Wir erleben ein unfassbar starkes Kind welches um Verständnis und Integration kämpft. Sie schafft es sogar, an einem schulischen Quizwettbewerb teilzunehmen. Vorerst undenkbar, gibt es doch so unsagbar viele Vorurteile, gegen die es anzukämpfen gilt.
Einfühlsam geschrieben, mit Witz und Charme lehrt die Autorin Jugendliche, Menschen nicht allein nach ihrem äußeren Erscheinungsbild zu beurteilen. Wer weiß schon, was hinter der "Fassade" steckt? Warum maßen wir uns sooft an, andere in Schubladen zu stecken?
Ich habe dieses Buch in einem Rutsch durch gelesen und kann es absolut empfehlen. Es ist ein sensibles Thema, über welches es meines Erachtens viel zu wenig Bücher gibt. Und damit meine ich keine wissenschaftlichen Abhandlungen.
Bitte lesen!