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- Verlag: Geest-Verlag
- Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
- Seitenzahl: 124
- Ersterscheinung: 11.12.2003
- ISBN: 9783936389951
Kinderlieder. Totentänze
Mit Zeichnungen von Gudrun Gebhardt
Gudrun Gebhardt (Zeichner)
Gedichte seiner Bauart und Sprache sind Gedichte seiner Bauart und Sprache, so Gebhardt über Gebhardt. Gebhardt ist ein Kenner der Lyrik von Sappho bis Grünbein. Es gibt eine Menge Gedichte, von denen er sich wünschte, sie seien von ihm. Wenn er anfinge, sie aufzuzählen, würde sich zumindest zeigen, wie namhaft die Gattung besetzt ist, selbst wenn man Benn folgt und einem einzelnen Dichter kaum eine Handvoll "guter" Gedichte zutraut. Natürlich heißt das nicht, dass Gedichte ohne dieses besondere Prädikat "gut" schlecht wären. Auch Benn hat dutzende solcher nicht schlechten Gedichte geschrieben, aber die Auswahl der Gedichte, von denen man sich wünscht, man hätte sie selbst geschrieben, bzw. auf die eigenen Gedichte bezogen, von denen man sich wünscht, dass sie unverwechselbar eigen wären, dürfte kaum so eindeutig und sicher sein, wie das bei Benn zunächst klingt.
Unverwechselbar eigen, das ist der treffende Ausdruck für die lyrischen Arbeiten Gebhardts in seinem Lyrikband ‚Kinderlieder - Totentänze', zugleich sind sie von einer unglaublichen Intensität. Inhaltlich sind sie eine Abrechnung mit einer Gesellschaft, die ihre Individualität verloren hat.
tanz kleines tanz /bist nicht tot nicht ganz
Sie sind herausfordernd, provozierend, beleuchten die Fragwürdigkeit individueller, auch kritischer Handlung auf dem Hintergrund eines gesellschaftlichen Totentanzes.
Sprachlich perfektioniert, in aller Schlichtheit und doch Großartigkeit, eben "Hut" wie Benn sicher feststellen würde. Schlimm genug, dass sie erst jetzt erscheinen und nicht schon zwanzig Jahre früher die literarische Welt erblickten.
Die farbigen Drucke und die Zeichnungen von Gudrun Gebhardt sind nicht als Illustrationen der Gedichte anzusehen. Gerade die Strich-Mensch(?)-Zeichnungen sind durchaus eigenständige Auseinandersetzung mit den Kinder-Lieder-Totentänze: die Reduktion des Individuellen, die bewegt-unentwegten Massen, die Gehäuften und Bedrängten haben ihre eigene Sprache - als Ikone.
Unverwechselbar eigen, das ist der treffende Ausdruck für die lyrischen Arbeiten Gebhardts in seinem Lyrikband ‚Kinderlieder - Totentänze', zugleich sind sie von einer unglaublichen Intensität. Inhaltlich sind sie eine Abrechnung mit einer Gesellschaft, die ihre Individualität verloren hat.
tanz kleines tanz /bist nicht tot nicht ganz
Sie sind herausfordernd, provozierend, beleuchten die Fragwürdigkeit individueller, auch kritischer Handlung auf dem Hintergrund eines gesellschaftlichen Totentanzes.
Sprachlich perfektioniert, in aller Schlichtheit und doch Großartigkeit, eben "Hut" wie Benn sicher feststellen würde. Schlimm genug, dass sie erst jetzt erscheinen und nicht schon zwanzig Jahre früher die literarische Welt erblickten.
Die farbigen Drucke und die Zeichnungen von Gudrun Gebhardt sind nicht als Illustrationen der Gedichte anzusehen. Gerade die Strich-Mensch(?)-Zeichnungen sind durchaus eigenständige Auseinandersetzung mit den Kinder-Lieder-Totentänze: die Reduktion des Individuellen, die bewegt-unentwegten Massen, die Gehäuften und Bedrängten haben ihre eigene Sprache - als Ikone.
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