Cover-Bild Das Haus im Amselgarten
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Salier Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 170
  • Ersterscheinung: 06.2017
  • ISBN: 9783943539806
Silke Hein

Das Haus im Amselgarten

Ein heiterer Sommer auf dem Thüringer Land
Mit einer unerhörten Aktion macht sich die Erzählerin der Geschichte zu Hause unmöglich. Sie flüchtet zur liebenswert-eigentümlichen Großmutter, die ganz in Heiterkeit auf ihrem Thüringer Dorf lebt, ein sehr bewegliches Mundwerk hat und neben einer Spezialsprache auch vorzüglich die feinen und groben Töne des ländlichen Zusammenlebens beherrscht. In ihrem Haus und Garten zeigt sich das einfache, doch sinnenfrohe Leben in ganzer Fülle. Menschen, die man als Originale bezeichnen darf, und kuriose Ereignisse treffen im Jahresrhythmus aufeinander. Für ganz spezielle Unterhaltung sorgen auch die Tiere, die fröhlich in Haus und Hof leben, nichts müssen, aber vieles dürfen.
Neben der heiteren Erzählung schenkt die Autorin den Lesern außerdem noch einige feine Rezepte aus dem Familienschatz der bodenständigen Großmutter.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Lilofee in einem Regal.
  • Lilofee hat dieses Buch gelesen.
  • Dieser Titel ist das Lieblingsbuch von Lilofee.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2017

Ein Sommer im Paradies der Kindheit

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Die Erzählerin der herzerwärmenden Geschichte hält es, nachdem sie einen Bauarbeiter, der ihr den Frühling durch seinen Lärm vergällt, mit einem Pfeil in den Allerwertesten verwundet hat, für geraten, ...

Die Erzählerin der herzerwärmenden Geschichte hält es, nachdem sie einen Bauarbeiter, der ihr den Frühling durch seinen Lärm vergällt, mit einem Pfeil in den Allerwertesten verwundet hat, für geraten, ihrem Zuhause zu entfliehen. Sie nistet sich bei der Großmutter in einem kleinen Dorf im Thüringischen ein - und verbringt dort, im Land ihrer Kindheit, einen wunderschönen, unvergesslichen Sommer im Einklang mit dem Rhythmus der Natur und dem, was sie so freigiebig zu bieten hat.

Das kleine, rundum fröhliche Buch hat mir wunderschöne Lesestunden beschert!
Es bringt mir ein Stück heile Welt zurück mitten im Stress und Getriebe unsrer hektischen Zeit.
Auf dem Land, bei der Großmutter der Erzählerin, scheint die Zeit stehengeblieben zu sein, alles atmet Ruhe und Muse und Gelassenheit. Großmutters Ort erinnert mich in vielem an meine eigene Kindheit, die ich gar nicht weit von Silke Heins idyllischem Schauplatz verbracht habe.
Einfach leben in diesem Frühling, dem folgenden Sommer und dem abschließenden Altweibersommer, mit all den Pflanzen und Düften und Lichtern, all dem kleinen und großen Getier, dem beschaulichen Dorfleben, den Festen, die anfallen und für kleine Höhepunkte sorgen - Silke Heins liebevoll-lebendige Beschreibungen bringen mir Erinnerungen an die heile Welt meiner Kindheit zurück!

Obwohl die sich auf der Flucht befindliche Erzählerin als auch deren Großmutter, die aus der Zeit meiner eigenen Urgroßeltern zu kommen scheint, sind uneingeschränkt zum Liebhaben! Sie arrangieren sich so wunderbar miteinander, harmonisieren so perfekt, dass Altersbarrieren überhaupt keine Rolle spielen. Herzerwärmend fürwahr!

Darüberhinaus flicht Silke Hein bezaubernde kleine Begebenheiten mit Menschen und Tieren in ihre Geschichte ein, bei denen man herzlich lachen kann ob ihrer Skurrilität oder einfach nur gerührt und berührt ist ob ihrer Wärmen und Freundlichkeit.
Und beide, Großmutter und Enkelin, haben dazu noch ein großes Herz für Tiere! Während des Aufenthalts der Enkelin ziehen nach und nach Hund, Katze und Hängebauchschwein in Großmutters Haus im Amselgarten ein - zur Freude des Lesers, der gar nicht genug bekommen kann von den liebenswerten, anstrengenden, eigenwilligen neuen Mitbewohnern, die Großmutters Herz und das der Enkelin im Sturm erobern.

Nur ungern trennt man sich am Ende des Sommers, der längst in den Herbst übergegangen ist, von den Bewohnern des Häuschens, das so liebevoll mit all dem bestückt ist, das das Leben vor vielen Jahrzehnten bereichert hat und von der Großmutter in Ehren gehalten wird.

Einen Gutteil seines Charmes verdankt die Geschichte auch den detaillierten Beschreibungen der Autorin - sei es einer blühenden Wiese, eines schön gedeckten Kaffeetisches, der Amselschar, die dem Häuschen seinen Namen gegeben hat, oder der Zubereitung allerlei alter Gerichte, Marmeladen oder Likören.
Obendrein werden auch noch Rezepte, zur Freude des Lesers, in die Geschichte integriert!
Und zu meinem ganz persönlichen Vergnügen, denn gerade reift bei mir der köstliche Schlehenlikör nach dem Rezept, das die Verfasserin in der Originalhandschrift einer Urur...großmutter mit den entzückten Lesern teilt...

Und weil mir das Büchlein eine solche Freude bereitet und meinen Alltag mit Sonne geflutet hat, möchte ich ihm eine herzliche Leseempfehlung hinterherschicken!

Veröffentlicht am 15.08.2017

Ein wunderschöner zeitloser Roman, der große Lust auf das ursprüngliche macht.

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Das Haus im Amselgarten
von Silke Hein
erschienen am 1. Juli 2017
im salier verlag

Die Erzählerin flüchtet nach einer "unerhörten
Aktion" zu ihrer Großmutter aufs Land.
Dort in einem Thüringer Dorf hat ...

Das Haus im Amselgarten
von Silke Hein
erschienen am 1. Juli 2017
im salier verlag

Die Erzählerin flüchtet nach einer "unerhörten
Aktion" zu ihrer Großmutter aufs Land.
Dort in einem Thüringer Dorf hat die liebenswert
eigentümliche Großmutter alles im Griff.
Sie spricht nicht nur eine Spezialsprache, sie beherrscht auch die feinen und groben Töne des ländlichen Zusammenlebens.

Die Autorin hat eine ganz bezaubernde Art zu schreiben.
Mit einer Prise Heiterkeit wird das Zusammenleben der Erzählerin und der Großmutter beschrieben.
Das einfache Leben auf dem Land,
die doch etwas schrulligen und originellen Charaktere und die ganze Tierwelt werden sehr liebevoll geschildert. Es scheint, wie eine Reise in die Vergangenheit wo noch andere Werte wichtig waren. Die Großmutter hat ein sehr großes Herz, nicht nur für
Tiere und man spürt die Hingabe mit der sie ihre Lieben versorgt. Egal ob sie zwei- oder vier Beine haben.
Dazu gibt es noch wunderbare Rezepte aus alten Zeiten.
Ein wunderschöner zeitloser Roman, der große Lust auf das ursprüngliche macht.
Eine Leseempfehlung nicht nur für den Sommer.

Veröffentlicht am 01.08.2017

Eine Oase der Ruhe

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„...Eine Libelle setzt sich ins trockene Ried, fächert zart mit ihren Regenbogenflügeln. In ihnen schimmert die Nachmittagssonne in pastellenen Farben...“

Die Erzählerin möchte in Ruhe die Tage des Frühlings ...

„...Eine Libelle setzt sich ins trockene Ried, fächert zart mit ihren Regenbogenflügeln. In ihnen schimmert die Nachmittagssonne in pastellenen Farben...“

Die Erzählerin möchte in Ruhe die Tage des Frühlings genießen. Dann kommen zwei Dinge zusammen. Sie findet im Garten einen gefiederten Indianerpfeil und vor ihrem Haus raubt ihr ein Preßluftbohrermann mit seinem Werkzeug den letzten Nerv. Dann findet der Pfeil sein Ziel, und sie zieht für eine gewisse Zeit in das Häuschen ihrer Großmutter in Thüringen.
Die Autorin hat eine humorvolle und lockerleichte Sommergeschichte geschrieben. Im Gegensatz zu vielen an den Büchern dieses Genre spielt die Geschichte zwar auch in der Gegenwart, aber sie strahlt ab und an das Flair der Vergangenheit aus.
Im Häuschen der Großmutter fühle ich mich als Leser in eine Zeit zurückversetzt, wo das Leben mit und in der Natur alltäglich war und Hektik ein Fremdwort. Das heißt nicht, dass nicht geschieht. Aber alles passiert in Ruhe und in der jahrelangen Routine.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Der Autor gelingt es, Erinnerungen an die Kindheit abzurufen. Das gilt für die Erzählerin, aber auch für mich als Leser. Mit einer bildhaften Sprache voller Metapher und treffenden Adjektiven werden die Jahreszeiten und ihre Besonderheiten beschrieben. Obiges Zitat ist ein Beispiel dafür. Die Erzählerin darf an liebgewordenen Ritualen der Großmutter teilnehmen, sei es das Kaffeekränzchen oder das Sammeln erster Pilze und Beeren. Die Großmutter ist aber auch offen für Veränderungen. Für die Zeit, wenn die Enkelin wieder in ihre Welt zurückkehrt, wünscht sie sich einen Hund. Der sorgt für Abwechslung im Lebensablauf,
und er wird nicht das einzige Tier bleiben. Sehr geschickt versteht es die Großmutter, der Enkelin klar zu machen, was sie zu tun und zu lassen hat. Einkochen, Ansetzen von Likör und Gartenarbeit strukturieren den Tag. Mit dem einen Nachbarn kann man, mit dem anderen weniger. Um geistig fit zu bleiben, löst die Großmutter Kreuzworträtsel. Gewinne sind eine gewünschte Zugabe. Die fränkisch-thüringische Mundart der Großmutter gibt dem Buch seine besondere lokale Atmosphäre. Für Nichtthüringer wird jeweils durch die Erzählerin übersetzt. Ein feiner Humor durchzieht die Handlung.
Etwas Besonderes sind die 5 alten Rezepte, die im Laufe der Geschichte nicht nur beschrieben, sondern auch abgedruckt werden. Eines davon ist auch in der Kurrentschrift enthalten, in der es einst angefertigt wurde.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es erinnert wieder einmal daran, welche Ruhe und Schönheit in der Natur im Laufe des Jahres zu finden ist. Die Erzählerin konnte in dieser Zeit viel Kraft tanken und mir hat sie einige wenige Stunden der Besinnlichkeit und der Erinnerung geschenkt.