Weihnachten auf St. Pauli
St. Pauli kurz vor Weihnachten. Immer wieder werden Obdachlose im Karolinenviertel zusammengeschlagen. Einer stirbt in der Kälte einer eisigen Nacht. Als dann ein Jugendlicher aus gutem Haus mit seiner ...
St. Pauli kurz vor Weihnachten. Immer wieder werden Obdachlose im Karolinenviertel zusammengeschlagen. Einer stirbt in der Kälte einer eisigen Nacht. Als dann ein Jugendlicher aus gutem Haus mit seiner Freundin vermisst wird, mischt sich Staatsanwältin Chastity Riley, gerade im Zwangsurlaub, zusammen mit dem "besten Kommissar a.D. aller Zeiten" Faller in die Ermittlungen ein. Und die Beiden bringen einiges an die Oberfläche.
Die Geschichte fängt beschaulich am 21. Dezember an. Bald ist Weihnachten, womit Chas überhaupt nichts anfangen kann. Warum das so ist, erfahre ich zusammen mit anderen Details aus ihrem Privatleben. Als einsame Wölfin durchschweift sie ihr Viertel und ich denke, die Autorin kennt sich dort sehr gut aus. Und sie liebt diesen Teil der Stadt.
Leider habe ich es nicht geschafft, mit der Protagonistin warm zu werden. Ihre innere Zerrissenheit und ihre unkonventionelle Art haben mich nicht einfangen können.
Die sehr verschiedenen Personen, die ich auf St. Pauli kennenlerne sind exzellent gezeichnet.
Die Geschichte selbst hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Das Thema ist außergewöhnlich, kommt aber wohl heutzutage, wo sich jeder neben den Kindern selbstverwirklichen will, nicht selten vor. Obwohl ich schon bald geahnt habe, in welche Richtung es geht, war es nicht langweilig oder langatmig. Im Gegenteil, ich habe gerade die Spaziergänge sehr genossen.
Durch die große Schrift habe ich das Lesen richtig genießen können.
Wer eine ungewöhnliche Ermittlerin und ihr St. Pauli kennenlernen und bei einem Fall ohne das große Blutvergießen dabei sein möchte, der ist hier genau richtig.
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