Cover-Bild Die Unzertrennlichen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rowohlt
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 19.10.2021
  • ISBN: 9783498002251
Simone de Beauvoir

Die Unzertrennlichen

Amelie Thoma (Übersetzer)

Ein unveröffentlichter autofiktionaler Roman, leidenschaftlich und tragisch, über die Rebellion junger Frauen: Sylvie (Simone de Beauvoir) und Andrée (Zaza) sind unzertrennliche Freundinnen. Gemeinsam kämpfen sie gegen den erstickenden Konformismus einer bürgerlichen Gesellschaft, in der Küsse vor der Ehe und freie Gedanken für Frauen verboten sind.

Sylvie bewundert Andrée: Sie scheint so selbständig – und doch gerät gerade sie immer tiefer in die Falle ihrer ach so tugendhaften Familie. Diese trennt Andrée von dem Jungen, den sie liebt. Sylvie will ihrer Freundin helfen. Aber wie?

Als de Beauvoir das Manuskript Sartre zeigte, befand der es zu intim für eine Veröffentlichung. Es blieb in der Schublade. Fast siebzig Jahre später hat de Beauvoirs Adoptivtochter diesen kurzen Roman nun freigegeben und macht damit einen Urtext des frühen Feminismus zugänglich, mehr noch – eine Liebeserklärung de Beauvoirs an ihre Freundin, die so jung sterben musste.

«Eine unvergessliche Begegnung, die Simone de Beauvoirs Sexismus-Kritik mitgeprägt hat.» The New York Times

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2021

Hommage

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Der bisher unveröffentlichte Roman von Simone de Beauvoir ist eine liebevolle Homage an ihre Jugendfreundin Zaza. Im Roman bedient sich die Autorin zweier stellvertretenden Rollen, Silvie für sich selbst ...

Der bisher unveröffentlichte Roman von Simone de Beauvoir ist eine liebevolle Homage an ihre Jugendfreundin Zaza. Im Roman bedient sich die Autorin zweier stellvertretenden Rollen, Silvie für sich selbst und Andrée für Zaza, um ihre autofiktionale Geschichte zu erzählen. Sie beginnt mit dem Kennenlernen in der Schule und endet mit dem sehr frühen Tod von Andrée. Die Geschichte selbst reflektiert die Rolle der Frau in der bürgerlichen Gesellschaft Frankreichs. Thematisiert werden neben dem Zugang zu Bildung, Anforderungen an die Häuslichkeit einer jungen Dame sowie der eingeschränkte Bewegungsspielraum von sittsamen Frauen zu jener Zeit. Der gesamte familiäre Werdegang einer jungen Frau wird von der eigenen Mutter gemäß der festgelegten Wünsche der Familie überwacht.
 
So ergibt sich eine eingetrübte Stimmung im Roman, der die vielen kleinen Enttäuschungen von Silvie und Andrée aufsummiert. Die Hauptlast trägt Andrée. Von Kinder-Hüten bis Handarbeit hat Andrée viele Jobs, kaum Zeit für Freigeisterei. Da Andrée jedoch einen starken Hang zum Freigeist hat, ist Alles Unterdrückung für sie. Ich selbst hätte ebenfalls Schwierigkeiten so zu leben. Keine freie Auswahl hinsichtlich der Lektüre, keine zuverlässige Freizeit, um sie Freunden oder selbstgewählten Freuden zu widmen, kein selbstbestimmtes Leben.
 
In einem beschreibenden, aber nicht blumigen Stil erinnert sich Simone de Beauvoir an ihre Freundin. Als Quelle dienen ihr Briefe aus der gemeinsamen Korrespondenz, von denen einige im Anhang abgebildet und in Teilen auch übersetzt sind. Darüber hinaus sind Fotos der Freundinnen im Anhang zu finden. Dadurch gewinnt der Roman an Authentizität.
 
Mir hat die Unzertrennlichen gut gefallen, macht der Roman uns doch bewusst, wie viel Gleichberechtigung wir heute im Vergleich zu 1929 bereits erfahren haben, gleichzeitig auch, dass es sich lohnt in dieser Hinsicht am Ball zu bleiben, da langfristig tatsächlich ein wahrnehmbarer Effekt generiert wird.

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