Cover-Bild Die Unzertrennlichen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rowohlt
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 19.10.2021
  • ISBN: 9783498002251
Simone de Beauvoir

Die Unzertrennlichen

Amelie Thoma (Übersetzer)

Ein unveröffentlichter autofiktionaler Roman, leidenschaftlich und tragisch, über die Rebellion junger Frauen: Sylvie (Simone de Beauvoir) und Andrée (Zaza) sind unzertrennliche Freundinnen. Gemeinsam kämpfen sie gegen den erstickenden Konformismus einer bürgerlichen Gesellschaft, in der Küsse vor der Ehe und freie Gedanken für Frauen verboten sind.

Sylvie bewundert Andrée: Sie scheint so selbständig – und doch gerät gerade sie immer tiefer in die Falle ihrer ach so tugendhaften Familie. Diese trennt Andrée von dem Jungen, den sie liebt. Sylvie will ihrer Freundin helfen. Aber wie?

Als de Beauvoir das Manuskript Sartre zeigte, befand der es zu intim für eine Veröffentlichung. Es blieb in der Schublade. Fast siebzig Jahre später hat de Beauvoirs Adoptivtochter diesen kurzen Roman nun freigegeben und macht damit einen Urtext des frühen Feminismus zugänglich, mehr noch – eine Liebeserklärung de Beauvoirs an ihre Freundin, die so jung sterben musste.

«Eine unvergessliche Begegnung, die Simone de Beauvoirs Sexismus-Kritik mitgeprägt hat.» The New York Times

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2023

Beste Freundinnen

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Sie sind 9 Jahre alt als sie sich in der Schule kennen lernen: Sylvie und Andrée. Zwischen den beiden Mädchen entwickelt sich rasch eine innige Freundschaft. Eine Freundschaft, die ein ganzes Leben lang ...

Sie sind 9 Jahre alt als sie sich in der Schule kennen lernen: Sylvie und Andrée. Zwischen den beiden Mädchen entwickelt sich rasch eine innige Freundschaft. Eine Freundschaft, die ein ganzes Leben lang halten könnte. Doch Sylvie spürt bald mehr für ihre Gefährtin, es ist Liebe. Doch schon bald erkennt sie, dass diese nicht erwiedert wird. Sie akzeptiert es der Freundschaft zuliebe. Während Sylvie nicht (mehr) an Gott glaubt, hält Andrée an ihren Glauben fest. Obwohl sie an Gottes Güte stark zweifelt. Erst Recht als ihr Liebster Pascal die frühe Verlobung ablehnt. Während Sylvie um und für ihre Freundin kämpft, werden die familiären katholisch geprägten Verpflichtungen und ihr Freiheitsdrang für Andrée zu einer immer größeren Zerreißprobe. Ein tragisches Unglück nimmt seinen Lauf.

In ihrem sehr stark autofiktional gefärbten Roman "Die Unzertrennlichen" (aus dem Französischen übersetzt von Amelie Thoma) erzählt Philosophin und Feministin Simone de Beauvoir eine berührende, jedoch nicht kitschige Freundschaftsgeschichte zwischen zwei heranwachsenden Mädchen. Bildgewaltig zeichnet sie die eigenen Erlebnisse mit ihrer Freundin Zaza anhand von Sylvie und Andrée nach. Es ist eine Geschichte um zwei beste Freundinnen, welche durch nichts zu trennen sind. Doch beide erfahren was es heißt, wenn die empfundene Liebe nicht erwiedert wird. Während die eine damit zu leben lernt, kann sich die andere von ihrem Herzensleid nicht lösen.
Ein wunderschönes Buch über Freundinnen Schaft und Liebe. Ich kann sie wärmstens empfehlen 🤗

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Hommage

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Der bisher unveröffentlichte Roman von Simone de Beauvoir ist eine liebevolle Homage an ihre Jugendfreundin Zaza. Im Roman bedient sich die Autorin zweier stellvertretenden Rollen, Silvie für sich selbst ...

Der bisher unveröffentlichte Roman von Simone de Beauvoir ist eine liebevolle Homage an ihre Jugendfreundin Zaza. Im Roman bedient sich die Autorin zweier stellvertretenden Rollen, Silvie für sich selbst und Andrée für Zaza, um ihre autofiktionale Geschichte zu erzählen. Sie beginnt mit dem Kennenlernen in der Schule und endet mit dem sehr frühen Tod von Andrée. Die Geschichte selbst reflektiert die Rolle der Frau in der bürgerlichen Gesellschaft Frankreichs. Thematisiert werden neben dem Zugang zu Bildung, Anforderungen an die Häuslichkeit einer jungen Dame sowie der eingeschränkte Bewegungsspielraum von sittsamen Frauen zu jener Zeit. Der gesamte familiäre Werdegang einer jungen Frau wird von der eigenen Mutter gemäß der festgelegten Wünsche der Familie überwacht.
 
So ergibt sich eine eingetrübte Stimmung im Roman, der die vielen kleinen Enttäuschungen von Silvie und Andrée aufsummiert. Die Hauptlast trägt Andrée. Von Kinder-Hüten bis Handarbeit hat Andrée viele Jobs, kaum Zeit für Freigeisterei. Da Andrée jedoch einen starken Hang zum Freigeist hat, ist Alles Unterdrückung für sie. Ich selbst hätte ebenfalls Schwierigkeiten so zu leben. Keine freie Auswahl hinsichtlich der Lektüre, keine zuverlässige Freizeit, um sie Freunden oder selbstgewählten Freuden zu widmen, kein selbstbestimmtes Leben.
 
In einem beschreibenden, aber nicht blumigen Stil erinnert sich Simone de Beauvoir an ihre Freundin. Als Quelle dienen ihr Briefe aus der gemeinsamen Korrespondenz, von denen einige im Anhang abgebildet und in Teilen auch übersetzt sind. Darüber hinaus sind Fotos der Freundinnen im Anhang zu finden. Dadurch gewinnt der Roman an Authentizität.
 
Mir hat die Unzertrennlichen gut gefallen, macht der Roman uns doch bewusst, wie viel Gleichberechtigung wir heute im Vergleich zu 1929 bereits erfahren haben, gleichzeitig auch, dass es sich lohnt in dieser Hinsicht am Ball zu bleiben, da langfristig tatsächlich ein wahrnehmbarer Effekt generiert wird.

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