Cover-Bild MATTHIAS NEUENHOFER: Videos 1988-1995
Band 1 der Reihe "eva - edition video art"
49,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Logos Berlin
  • Themenbereich: Kunst
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 90
  • Ersterscheinung: 05.03.2012
  • ISBN: 9783832530778
Slavko Kacunko

MATTHIAS NEUENHOFER: Videos 1988-1995

Wiederholung, Differenz und infinitesimale Ästhetik
Videokunst ist bekanntlich weder eine junge noch eine 'überholte' Kunstform: Im kommenden Jahr ist es bereits ein halbes Jahrhundert her, seitdem Nam June Paik und Wolf Vostell ihre ersten manipulierten Fernsehgeräte in Wuppertal und New York ausgestellt hatten. Die Breitenwirkung der historischen Videokunst und der aktuellen Videokulturen stellt aber nicht nur für die Kunstgeschichte, sondern auch für die visuelle Kultur im weitesten Sinne eine spannende Perspektive dar. Mit dem vorliegenden Band stellen international anerkannte Experten die erste Ausgabe der "eva - Edition Video Art" vor, die mindestens einmal jährlich thematisierende oder monographische Forschungsergebnisse und audiovisuelle Dokumente zur Videokunst vorstellen wird.

Aus der 'Wiege' der Videokunst und dem höchstrelevanten Ausbildungskontext der Videokunst im Rheinland hervorgegangen (Staatliche Kunstakademie Düsseldorf und Kunsthochschule für Medien Köln), repräsentiert das Video-Oeuvre von Matthias Neuenhofer nicht nur eine herausragende individuelle Position: Es exemplifiziert auch die brüchige Kontinuität vom analogen Signal zum digitalen Code und damit den Übergang von der 'Old-' zu 'New Media Art', der sich zwischen 1985 und 1995 ereignet hat.

Die monographische Studie von Slavko Kacunko reflektiert die genannten Kontexte und zeigt anhand der Analyse von acht Videos (beigelegt als DVD) , dass es Matthias Neuenhofer als Paik-Student nicht mehr darum geht, das lineare Erzählen kunst- und lustvoll zu unterlaufen oder ein Geschehen in einer Vielzahl von Ebenen und Perspektiven vorzuspiegeln: Der Zusammenfall von Selbst-und Fremdreferenz findet nun im Kontext einer abstrakten und dennoch assoziativen, geschlossenen und dennoch grundsätzlich offenen, 'infinitesimalen Ästhetik' statt -- einer Ästhetik, die dem Medium selbst innewohnt, indem seine elementaren Bestandteile, das Input- und Output-Gerät, miteinander gekoppelt und damit von der Außenwelt anscheinend abgekoppelt sind. Als Mirror Machine zeigt sich das Video dennoch nicht bloß als ein technisches Mittel, das selbstgenerierende visuelle Rahmen erzeugen kann. Als Medium des spekulativen Sehens bleibt es ein Medium, das auch seine Diskursrahmen stets vor- und rückkoppelt und diesen damit neu generiert.

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