Schwieriger Neuanfang nach dem Krieg
Die Norwegerin Ingrid folgt nach dem Krieg als "Deutschenschlampe" ihren Mann Georg mit der gemeinsamen Tochter Eva in dessen Heimat Hamburg. Von ihrer eigenen Familie verstossen wird sie auch von Georges ...
Die Norwegerin Ingrid folgt nach dem Krieg als "Deutschenschlampe" ihren Mann Georg mit der gemeinsamen Tochter Eva in dessen Heimat Hamburg. Von ihrer eigenen Familie verstossen wird sie auch von Georges Familie abgelehnt. Doch dies ist nicht das einzige, was der jungen Familie zu schaffen macht - die Nachkriegsjahre sind hart: kalte Winter und Lebensmittelknappheit sorgen für Aktivitäten jenseits der Legalität.
Während Sofie Berg gelungen die schwierigen Lebensbedingen der Zeit schildert, bleiben ihre Protagonisten dabei leider recht farblos. Ich kann leider nicht beurteilen, ob dies von der Autorin so beabsichtigt wurde, da für Gefühle in Zeiten des Überlebens kaum Platz gewesen sein dürfte, jedoch hätte ich mir etwas mehr Mut dazu gewünscht. Auch getroffene Entscheidungen, beispielsweise Erika's Entschluss gegen ihre Liebe, sind für mich nicht ganz nachvollziehbar. In diesem Zusammenhang scheint der Titel jedenfalls etwas unpassend.
Für mich ist "Mit dem Mut des Herzens" ein Buch mit einer interessanten Thematik, das jedoch noch Potential für "mehr" hätte. Lesenswert, jedoch nicht ein zweites Mal.