Enttäuschend
„Donaugrund“ ist der dritte, in Regensburg spielende, Kriminalroman mit dem Ermittler-Duo Sarah Sonnenberg und Raphael Jordan, nach „Herzstich“ und „Regenwalzer“. Geschrieben wurde das Buch von Sonja Silberhorn, ...
„Donaugrund“ ist der dritte, in Regensburg spielende, Kriminalroman mit dem Ermittler-Duo Sarah Sonnenberg und Raphael Jordan, nach „Herzstich“ und „Regenwalzer“. Geschrieben wurde das Buch von Sonja Silberhorn, veröffentlicht wurde es im Emons Verlag.
Die beiden Polizisten werden zu einer Leiche gerufen, die in der Donau gefunden wurde. Bald stellt sich heraus, dass es sich um den Unternehmer Jan Wahlner handelt, der vier Wochen früher von der Weihnachtsfeier seiner Firma verschwunden ist.
Die Ermittler ermitteln daraufhin in dieser Firma, in der ein äußerst schlechtes Betriebsklima herrscht das durch hohen Konkurrenzdruck und Mobbing geprägt ist.
Das Privatleben von Sarah und Raphael macht einen relativ großen Teil des Buches aus. Sie sind nicht nur beruflich Kollegen, sondern auch privat ein Paar. Sie müssen sich im Verlauf des Buches mit ihrer Beziehung auseinandersetzen, da Sarah ein Jobangebot bekommt, für das sie nach München ziehen müsste.
Dass das Privatleben der Protagonisten in einem Buch ausführlich beschrieben wird ist nicht zwangsläufig schlecht, empfand ich in diesem Fall aber als störend:
Es hat nichts mit dem Fall zu tun. Außerdem erfährt der Leser alles aus der Perspektive von Sarah UND Raphael, was dazu führt, dass man bald erahnen kann, wie die Entscheidung bezüglich des Jobangebotes fallen wird und sich das wiederholte durchkauen von Pro- und Kontra-Listen sehr langatmig liest.
Als besonders nervig empfand ich die kursiv gedruckten Passagen, in denen Sarah Sonnenberg die Leser direkt anspricht. In diesen wirkt sie nicht wie 29 Jahre alt, sondern wie ein fünfzehnjähriger zickiger Teenager. Allerdings habe ich nach einiger Zeit festgestellt, dass man diese Abschnitte problemlos überspringen kann und dies auch so gemacht.
Fazit:
Das Buch ist eine Enttäuschung, auch wenn man nur geringe Anforderungen an einen Heimatkrimi stellt. Zwei Sterne bekommt „Donaugrund“ aber trotzdem: Einen für die schöne Cover-Gestaltung und einen für den angenehmen Schreibstil (bis auf die kursiven Passagen). Dieser macht das Buch auch mit langweiligem Inhalt zumindest lesbar.