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- Verlag: Schiermeier, Franz
- Themenbereich: Kunst - Architektur
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 352
- Ersterscheinung: 28.05.2012
- ISBN: 9783943866001
Theodor Fischer Atlas
Städtebauliche Planungen München
In seiner kurzen Zeit als Leiter des Stadterweiterungsbüros in München hat der Architekt Theodor Fischer zwischen 1893 und 1901 in planerischer und gestalterischer Hinsicht eine grundlegende Basis gelegt für die weitere städtebauliche Entwicklung der Stadt München. In mehr als 400 einzelnen Planungen definierte Fischer Straßenund Platzräume, die bis heute in vielen Stadt teilen ein charakteristisches Bild der Stadt prägen.
Die Auseinandersetzung Theodor Fischers mit dem konkreten Ort, dem kulturellen Erbe und den objektiven Bedür fnissen der Zeit, die in seinen vielen einzelnen Planungen dokumentiert ist, hat wiederum selbst authentische Orte geschaf fen, die Teil des ver trauten München-Bildes geworden sind.
Zur Umsetzung der Ergebnisse des Stadterweiterungswet tbewerbs von 1891 schlug der städtische Baurat Wilhelm Rettig die Gründung eines Stadterweiterungsbüros als eigene Behörde vor und für dessen Leitung den Architekten Theodor Fischer (ab Oktober 1893).
In den folgenden acht Jahren seiner amtlichen Tätigkeit gelang es Fischer, dem Drängen der privaten Bauinteressenten und der Grundstücksgesellschaf ten gerecht zu werden, ohne die soziokulturellen und ästhetischen Ansprüche zu vernachlässigen. Die in dieser Zeit von dem Wiener Architekten CamilloSitte entwickelten Vorstellungen eines „künstlerischen Städtebaus“, denen sich Ret tig und Fischer verpflichtet sahen, eröffneten auch für München die Möglichkeit, in der Gestaltung von Straßen, Plätzen und Baulinien vorhandene Wegestrukturen aufzunehmen und auf bestehende Grundstücks- und Besitzverhältnisse einzugehen. Bis auf wenige Ausnahmen ersetzte Fischer die geometrisch-starren Alignement-Planungen des 1891 verstorbenen Baurats Arnold von Zenetti, deren unflexible Parzellierungsweise ohne ein entsprechendes Enteignungsrecht auch gar nicht durchsetzbar gewesen wäre.Die Rücksichtnahme der städtebaulichen Planungen auf alte Besitzabgrenzungen hat te für Theodor Fischer neben den praktischen Vereinfachungen der Grundstücksteilungen und seinen ästhetischen Absichten auch eine grundlegende Bedeutung im Sinne einer Bewahrung der Geschichte eines Or tes durch den Erhalt der Struktur von Flurwegen und Feldgrenzen.In einer großen Zahl von Einzelplanungen legte Fischer neue Baulinien fest, vorwiegend für die Viertel Schwabing-Nord, Bogenhausen, Nymphenburg-Gern, Pasing, Laim, Sendling, Thalkirchen und Harlaching. Auf einen umfassenden Baulinienplan für das ganze Stadtgebiet wurde vorerst verzichtet, auch um die Bauspekulation in Grenzen zu halten.
Theodor Fischer blieb bis 1901 Leiter des Stadterweiterungsbüros, danach nahm er einen Ruf an die Technische Hochschule in Stuttgart an. Versuche, ihm eine Professur in München einzurichten, waren nicht er folgreich. Die Konzeption eines Generalbaulinienplans hatte Fischer bis dahin im Wesentlichen fertiggestellt. 1904 wurde der Staffelbauplan rechtskräftig.
Die Auseinandersetzung Theodor Fischers mit dem konkreten Ort, dem kulturellen Erbe und den objektiven Bedür fnissen der Zeit, die in seinen vielen einzelnen Planungen dokumentiert ist, hat wiederum selbst authentische Orte geschaf fen, die Teil des ver trauten München-Bildes geworden sind.
Zur Umsetzung der Ergebnisse des Stadterweiterungswet tbewerbs von 1891 schlug der städtische Baurat Wilhelm Rettig die Gründung eines Stadterweiterungsbüros als eigene Behörde vor und für dessen Leitung den Architekten Theodor Fischer (ab Oktober 1893).
In den folgenden acht Jahren seiner amtlichen Tätigkeit gelang es Fischer, dem Drängen der privaten Bauinteressenten und der Grundstücksgesellschaf ten gerecht zu werden, ohne die soziokulturellen und ästhetischen Ansprüche zu vernachlässigen. Die in dieser Zeit von dem Wiener Architekten CamilloSitte entwickelten Vorstellungen eines „künstlerischen Städtebaus“, denen sich Ret tig und Fischer verpflichtet sahen, eröffneten auch für München die Möglichkeit, in der Gestaltung von Straßen, Plätzen und Baulinien vorhandene Wegestrukturen aufzunehmen und auf bestehende Grundstücks- und Besitzverhältnisse einzugehen. Bis auf wenige Ausnahmen ersetzte Fischer die geometrisch-starren Alignement-Planungen des 1891 verstorbenen Baurats Arnold von Zenetti, deren unflexible Parzellierungsweise ohne ein entsprechendes Enteignungsrecht auch gar nicht durchsetzbar gewesen wäre.Die Rücksichtnahme der städtebaulichen Planungen auf alte Besitzabgrenzungen hat te für Theodor Fischer neben den praktischen Vereinfachungen der Grundstücksteilungen und seinen ästhetischen Absichten auch eine grundlegende Bedeutung im Sinne einer Bewahrung der Geschichte eines Or tes durch den Erhalt der Struktur von Flurwegen und Feldgrenzen.In einer großen Zahl von Einzelplanungen legte Fischer neue Baulinien fest, vorwiegend für die Viertel Schwabing-Nord, Bogenhausen, Nymphenburg-Gern, Pasing, Laim, Sendling, Thalkirchen und Harlaching. Auf einen umfassenden Baulinienplan für das ganze Stadtgebiet wurde vorerst verzichtet, auch um die Bauspekulation in Grenzen zu halten.
Theodor Fischer blieb bis 1901 Leiter des Stadterweiterungsbüros, danach nahm er einen Ruf an die Technische Hochschule in Stuttgart an. Versuche, ihm eine Professur in München einzurichten, waren nicht er folgreich. Die Konzeption eines Generalbaulinienplans hatte Fischer bis dahin im Wesentlichen fertiggestellt. 1904 wurde der Staffelbauplan rechtskräftig.
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