Gelungene Fortsetzung, die mein Herz sehr gebrochen hat..
Nachdem ich den ersten Band regelrecht verschlungen habe, musste ich den zweiten natürlich sofort vorbestellen.
Außerdem endete der erste Band mit so einem fiesen Cliffhanger, dass ich erst Recht nicht ...
Nachdem ich den ersten Band regelrecht verschlungen habe, musste ich den zweiten natürlich sofort vorbestellen.
Außerdem endete der erste Band mit so einem fiesen Cliffhanger, dass ich erst Recht nicht abwarten konnte.
Nachdem Paul und Louisa endlich zueinander gefunden habe, konnte alles nur noch perfekt werden oder? Louisa ist glücklich wie noch nie. Endlich hat sie den Menschen gefunden, der sie ihre Vergangenheit und alles Schlimme vergessen lässt. Sie kann frei sein und das Leben genießen. Doch dann will Paul ohne ein weiteres Wort nichts mehr mit ihr zutun haben. Es bricht ihr Herz noch mal, als es eh schon gebrochen war. Während sie für ihre Liebe kämpft, scheint er sich mehr und mehr zu entfernen. Was sie nicht weiß ist, dass Paul sie beschützen will.
Die große Frage, ob die beiden zueinander finden und damit lernen Vergangenheit und Gegenwart zu verbinden, steht im Raum.
Sophie Bichon beeindruckt schon wie im ersten Teil mit ihrem Schreibstil. Er ist poetisch und sehr tiefsinnig. Jedes Wort wirkt bewusst ausgewählt. Sie lässt sehr tiefgründig in die Personen eintauchen und entfaltet die Gefühle und Ansichten der beiden sehr philosophisch. Außerdem ist es sehr beeindruckend, wie sie mit der Sprache spielt. Ich mag es sehr, wie Louisa und Paul über Worte und ihre Bedeutung diskutieren. Nachdem lesen habe ich mich viel intensiver mit Worten beschäftigt bzw. über manche Worte einmal mehr nachgedacht. Aber nicht nur Louisas Liebe zu Worten ist ansteckend, sondern auch viele weitere Dinge. Sophies Bücher dienen nicht nur zur Unterhaltung, sondern sie regen zum nachdenken und umdenken an.
Louisa und Paul sind zwei Charaktere, die sich auf den ersten Blick total ähnlich sind und dennoch total unterscheiden. Beide haben etwas schreckliches in der Vergangenheit erlebt, sodass sie nur in der Gegenwart leben wollen aber auch Menschen nicht auf ihre Vergangenheit reduzieren. Besonders beeindruckend fand ich, dass Louisa ein weiblicher "starker" Charakter war, was in meinen Augen in diesem Genre nicht oft vorkommt. Sie weiß, was sie will und wofür sie einsteht. Gleichzeitig ist sie gefühlvoll, emphatisch und lebensfroh. Es wirkt teilweise kontrovers und ist dennoch so passend.
Außerdem finde ich, dass Sophie großartige Nebencharaktere geschaffen hat, die sehr durchdacht sind.
Inhaltlich setzt der zweite Teil direkt an den ersten an. Gemeinsam müssen Louisa und Paul sich ihrer Vergangenheit stellen. Das ganze Buch dreht sich quasi um dieses "Geheimnis", was am Ende des ersten Buches aufgedeckt wurde. Wo das erste Buch echt ein Wohlfühlbuch war, da es in einer unglaublich tollen Umgebung spielt. Die Clique und auch das College haben mich total abgeholt, sodass ich am liebsten selbst dort gewesen wäre. Das zweite Buch war hingegen nicht so ein Wohlfühlbuch, da die negativen Gefühle sehr im Vordergrund standen. Teilweise war da notwendig um mitzufühlen und zu leiden. Dennoch bin ich selbst nach beenden des Buches in einer negativen Stimmung geblieben. Das, was in dem Buch erzählt, behandelt und aufgearbeitet wurde, war so intensiv, dass ich echt lange gebraucht habe, um dort wiederrauszukommen. Einerseits zeugt dies von dem unglaublich guten Schreibstil. Andererseits lese ich Bücher auch, um in eine andere Welt zu gelangen und aufzutanken; den Alltag zu vergessen. Ich hatte dadurch das Gefühl, dass ich kein "schönes" Leseerlebnis hatte und konnte das Buch nicht genießen. Insgesamt hätte ich mir daher gewünscht, dass es nicht durchweg um dieses negative schlimme Geheimnis geht, sondern das auch schöne Erlebnisse Einzug erhalten, denn auch die wenigen spaßigen Erlebnisse, die Louisa durchlebt, waren immer von dem negativen überdeckt.
Zusammenfassend war es ein sehr bewegendes Buch, das mich emotional sehr mitgenommen hat und gut lesen ließ. Ich hätte mir einfach ab und zu mehr aufatmen und schmunzeln gewünscht. Außerdem hat es mich häufig an die First-Reihe erinnert, sodass ich manchmal schon wusste, wie der Plot sich ändern wird. Mir ist bewusst, dass man nicht bei jedem Buch das Rad komplett neu erfinden kann, weil es immer etwas gibt, dass man so ähnlich schonmal irgendwo gelesen hat aber hier hatte ich das Gefühl des Bekanntvorkommens sehr häufig und es hat mich zweitweise dann sehr gestört.