Paartherapeutin verhilft ihren Patienten zum Happy End und findet endlich selbst ihr Glück - sehr klischeehafte Erzählung
Annie ist Paartherapeutin und verdient ihr Geld damit, angeknacksten Beziehungen wieder auf die Sprünge zu helfen.
Ihr eigenes Liebesleben liegt seit der Scheidung von ihrem Mann vor knapp zehn Jahren ...
Annie ist Paartherapeutin und verdient ihr Geld damit, angeknacksten Beziehungen wieder auf die Sprünge zu helfen.
Ihr eigenes Liebesleben liegt seit der Scheidung von ihrem Mann vor knapp zehn Jahren brach und ihre jüngere Schwester Holly versucht sie deshalb immer wieder mit den in ihren Augen geeigneten Single-Männern zu verkuppeln. Dabei bemerkt Annie lange nicht, dass ihr Liebesglück gar nicht so weit von ihr entfernt ist - auch wenn es sich "bloß um [Büronachbar] Jamie" handelt...
Was mir vor der Entscheidung, das Buch zu lesen nicht aufgefallen war ist, dass der Roman als Paperback bereits vor über einem Jahr unter dem Titel "Verliebte Frauen ticken anders" erschienen ist und nun mit einem ganz anderen offensichtlich weniger anzüglichen und eher romantisch gestaltetem Cover neu aufgelegt wurde.
In "Risiken und Nebenwirkungen der Liebe" wird der Leser mit Pärchen konfrontiert, bei denen mindestens ein Partner in der Beziehung unzufrieden ist und Hilfe bei Annie sucht. "Witzigerweise" vermuten die Patienten, dass es sich bei Annie um eine Sexpertin handelt, die ihnen anschauliche Ratschläge erteilt und diese auch noch praktisch demonstriert oder mit ihnen einübt.
Ist erst einmal geklärt, dass Annie die jeweilige Beziehung analysiert und die Paare durch ihre Tipps und Hausaufgaben selbst zu einer Problemlösung finden müssen, kommen die mitunter schwierigen und einer Paartherapie skeptisch gegenüberstehenden Partner ins Spiel. Wie im Klappentext beschrieben geht es hauptsächlich um drei Paare verschiedenen Alters und in unterschiedlichen Stadien der Beziehung, die sich hilfesuchend an Annie richten.
Dabei reihen sich zahlreiche Klischees aneinander, wobei in der Regel die eher romantisch veranlagten, liebesbedürftigen Männer unter ihren dominanten, egoistischen Frauen zu leiden haben und offensichtlich bisher nicht das Gespräch mit ihren (Ehe-)frauen gesucht haben.
Die Geschichte der 34-jährigen Annie kommt dabei leider sehr kurz und ist sehr früh vorhersehbar, dass nur wenig Spannung aufgebaut wird. Bei ihren Patienten sind die Probleme eher trivial und die Protagonisten so eindimensional, dass deren Geschichten weder besonders einfallsreich amüsant und noch weniger emotional berührend sind.
Auch wenn Annie das Klischee der hoffnungslosen britischen Romantikerin verkörpert, die sich lieber in romantischen Liebesschnulzen verliert und ihren Beruf auch deshalb ergriffen hat, um Pärchen zu ihrem persönlichen Happy End zu verhelfen, hatte ich mir bei der Entscheidung für das Buch vorgestellt, mehr über sie zu lesen und mir bei dem Roman einen anderen Schwerpunkt gewünscht.