Auserwählt
In dem Buch „Auserwählt“ beschäftigt sich Stefan Haas mit Bibelstudien über die Auserwählung des Volkes Israel. Er möchte dadurch auf den wachsenden Antisemitismus aufmerksam machen, der sich seiner Meinung ...
In dem Buch „Auserwählt“ beschäftigt sich Stefan Haas mit Bibelstudien über die Auserwählung des Volkes Israel. Er möchte dadurch auf den wachsenden Antisemitismus aufmerksam machen, der sich seiner Meinung nach immer mehr unter uns Christen verbreitet.
Ich finde es sehr interessant, dass Haas ausgerechnet Bibelstudien zu diesem Thema heranzieht und nicht etwa Erlebnisberichte aus der heutigen Zeit. Viel mehr verweist er auf viele Bibelstellen im Alten Testament. Er beschäftigt sich aber auch mit Versen aus dem Neuen Testament, was ich sehr wichtig finde.
Negativ aufgefallen ist mir, dass er in manchen Kapiteln zu viele Verse untereinander aufgereiht hat und nichts weiter zu ihnen erklärt. Wiederum an anderen Stellen waren zu viel Erklärungen und zu wenig Bibelstellen. Ansonsten hat mir aber der Schreibstil des Autoren sehr gut gefallen und indirekt lädt er dazu ein, mal wieder sich ein bisschen mehr mit dem Alten Testament zu befassen.
Das Buch gibt außerdem eine neue Denkweise und ich glaube, es ist für viele der erste Schritt anders über Gottes Volk zu denken und sich damit auch weiter zu beschäftigen.
Vorschläge wie man sich weiter damit beschäftigen kann, gibt er am Ende des Buches. In manchen Kapiteln ist mir aufgefallen, dass Stefan Haas oft mehrdeutig schreibt und man deswegen sehr genau lesen muss, um die Grundbotschaft des Kapitels zu finden.
Was das Lesen besonders erleichtert hat, war, dass der Autor seine Anmerkungen, die er durch kleine Zahlen markiert hat, nicht alle in den Anhang gepackt hat. Stattdessen konnte man die jeweilige Anmerkung immer unten auf der Seite finden. Das hat das Lesen stark vereinfacht und man musste nicht immer hin und her Blättern, um die Anmerkung zu lesen.
Ich würde das Buch nur Leuten empfehlen, die sich schon mit der Bibel auskennen und keine „Anfänger“ mehr sind. Ansonsten könnten für „Anfänger“ nämlich viele Missverständnisse entstehen. Beispielsweise schreibt Stefan Haas in einer Stelle, dass der Auftrag von Jesus zuerst exklusiv für das Volk Israel war, doch er sagt für mich nicht eindeutig genug, dass die Apostel danach auch in die ganze Welt gesandt wurden um das Wort auch unter den Heiden zu verkünden. Wer das noch nicht weiß, könnte leicht auf den Gedanken kommen, dass wir Jahrtausende lang auf der falschen Spur waren und das Evangelium immer noch exklusiv an das Volk Israel gerichtet ist. Und wir Christen wissen ja, das es nicht so ist und jeder Gottes Wort hören kann.