Cover-Bild Die Liebe ist das Einzige, was ich Dir noch geben kann !
12,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Mecke-Druck
  • Genre: Ratgeber / Gesundheit
  • Seitenzahl: 104
  • Ersterscheinung: 18.11.2011
  • ISBN: 9783869440460
Stefan Nolte

Die Liebe ist das Einzige, was ich Dir noch geben kann !

Demenz ist in erster Linie „eine Herausforderung an die Menschlichkeit“
Der Zug der Demenzreise beginnt dem Sonnenuntergang des Lebens entgegenzufahren. Keiner hat gemerkt, als er schleichend wie ein Dieb in der Nacht losfuhr. Jetzt scheint ihn keiner mehr aufhalten zu können. Doch es liegt an uns, zu bestimmen, von welchen Orten des Lebens dieser Zug innehält und wir uns darauf einlassen können, ein Zugbegleiter der Demenz zu werden.

Ich habe dieses Buch geschrieben, in Gedanken an die vielen verzweifelten Angehörigen und ehrenamtlichen Betreuer, welche zu hilflosen Helfern verurteilt waren. In Gedanken an die Pflegekräfte, von denen man meint, sie müssen den Umgang mit demenziell veränderten Menschen doch beherrschen, weit gefehlt. Auch heute noch ist es ein Randgebiet der Ausbildungsformen.

Die Überforderung im Pflegealltag führt unweigerlich oft zum Burn Out (ausbrennen). Dadurch folgen nicht selten Aggressionen und Gewalt in den unterschiedlichsten Formen.

In Gedanken an die vielen Menschen, die in der großen Schublade „Demenz" stecken.

Welche scheinbar in einer Endlosschleife sich die „Sinnfrage" im Lebensalltag stellen und im „Hier und Jetzt" keine Antwort bekommen.

Wir müssen lernen, ihren Tagen ein Leben zu geben und nicht dem Leben, Tage der Flucht in die Vergangenheit.

Wenn die Gegenwart so schmerzlich ist, die Realität zu kompliziert, rettet sich der demenziell veränderte Mensch in seine eigene Welt.

Niemand stirbt an einer Demenz, der Tod erfolgt oft durch eine Vernachlässigung der eigenen Versorgung. Man stirbt an Unterernährung, einer Lungenentzündung oder erstickt an den eigenen Speisen. Bis dahin ist es ein sogenannter langer Weg.

Schon längst ist die Krankheit „Demenz" auch eine Krankheit der Angehörigen geworden, denn sie leiden mit.

Die Veränderungen, der Rollenverlust des so einst geliebten Elternteils oder des Partners, bringen ein hohes Maß an Ratlosigkeit und Hilflosigkeit mit sich. Man versteht nicht, warum der Mensch so fühlt, man akzeptiert sein Verhalten nicht. Wir haben verlernt auf das Gefühl empathisch zu reagieren und unser rein intellektuelles Handeln bringt uns an die Grenzen.

Dieses Buch ist nicht als Abhandlung der Demenzerkrankung zu verstehen, viel mehr gibt es Hilfestellung im Umgang mit diesen Menschen.

Kommunikation ist für mich neben der Symptomkontrolle, wie die Versorgung von Schmerzen der Schlüssel für jede folgende Handlung.

Wie einfach scheint ein menschenwürdiger Umgang zum Versorgungserfolg zu führen?

Wir müssen unseren Blickwinkel verändern, nicht die Handlung, sondern das menschliche Grundbedürfnis steht im Vordergrund. Wenn wir uns darauf einlassen können, wird die Weisheit eines langen Lebens uns zuteil.

Wir werden schmerzhaften, aber auch schönen Erinnerungen des Lebensweges des demenziell veränderten Menschen begegnen. Er lebt und liebt mit unserer Hilfe sein Leben noch einmal, welches viel zu schnell an ihm vorbei gezogen ist.

Dann werden wir den Titel des Buches verstehen - „Die Liebe ist das Einzige, was ich dir noch geben kann!" - sowohl aus der Perspektive des Betroffenen, als auch aus der der Angehörigen, ist die Liebe das letzte Gut, welches sie erfahren dürfen, um in der Demenz in Liebe aus dieser Welt Abschied zu nehmen.

Aus dem Inhalt

1. Kapitel: Leben mit der Angst
1.1 Interesse am Menschen, Wertschätzende Grundhaltung

2. Kapitel: Biografiearbeit und die damit verbundenen Gefühlswelten
2.1 Umgang mit eigenen Gefühlen
2.2 Grenzen der Biografie

3. Kapitel: Demenz - Krankheit oder Entwicklung
3.1 Mensch sein - Mensch werden
3.2 Humanistisch-psychologische Grundprinzipien
3.3 Lieben und geliebt werden
3.4 Produktiv sein - Anerkennung erfahren. Gefühle ausdrücken - kommunizieren können

4. Kapitel: Demenz und Altersentwicklung
4.1 Körperliche Einflussfaktoren
4.2 Psychische Einflussfaktoren
4.3 Soziale Einflussfaktoren

5. Kapitel: Altsein und seine Gefühle und Emotionen ausleben
5.1 Den eigenen Gefühlen - dem gelebten Leben sich stellen können

6. Kapitel: Der stille Umgang vom nicht orientiertsein zur Demenz
6.1 Grenzen der Erinnerungsarbeit

7. Kapitel: Das Spektrum Demenz
7.1 Es gibt kein falsches Handeln im Umgang mit dementen Menschen
7.3 Was, wenn unser Handeln nicht die gewünschte
7.4 Reaktion bringt ?
7.5 Infantilisieren
7.6 Ablenken
7.7 Therapeutische Lüge, Gesprächsumwandlung - Begriffsaustausch, Realitätsorientierungstraining

8. Kapitel: Verhaltensregeln im Umgang mit demenziell veränderten Menschen
8.1 Akzeptiere: Nähe und Distanz
8.2 Empathie ist der Schlüssel zur gefühlsbetonten Auseinandersetzung
8.3 Biete dem demenziell veränderten Menschen Alternativen an, so kann er zwischen Antworten wählen !
8.4 Unterschätze nie die Macht des Augenkontaktes
8.5 Achte darauf, dass Stimme, Haltung, Mimik und Gestik im Einklang sind !
8.6 Akzeptiere gesprochene Fakten und korrigiere sie niemals !
8.6.1 Überschreite keine Persönlichkeitsgrenzen! Auf einer der Bewusstseinsebenen kann der Demente spüren, dass du nicht die Person bist, für die er dich hält!
8.6.2 Fördere die Kommunikation, aber fordere sie nicht !
8.6.3 Berücksichtige die Stimulation (gezielte Reizsetzung löst ungeahnte Gefühlsreaktionen aus)
8.6.4 Verfalle niemals in ein Frage- und Antwortspiel, sei gespannt, was dir geboten wird, aber vergiss nie ein Fenster zu deiner Welt zu öffnen !
8.6.5 Zeige ehrliches aufrichtiges Interesse am Gesprochenen, versuche Bewegungsmuster (Verhaltensmuster) mit Grundbedürfnissen in Verbindung zu setzen !
8.6.6 Kontinuierliche Stimulation von Außen wirkt präventiv dem aktiven Rückzugsprozess des dementen Menschen entgegen
8.6.7 Akzeptiere - die Kommunikation verläuft oft gezielt, meint aber nicht immer dich !

9. Kapitel: Gefühlsbetonte Kommunikation
9.1 Fallbeispiel 1: Frieda auf der Suche nach Liebe
9.2 Fallbeispiel 2: Marie auf der Suche nach Anerkennung
9.3 Fallbeispiel 3: Berta, die Anklägerin
9.4 Fallbeispiel 4: Anton, der Rennfahrer
9.5 Fallbeispiel 5: Casimir, dem die Worte fehlten
9.6 Fallbeispiel 6: v Inga und die Sehnsucht nach ihrem Kind
9.7 Fallbeispiel 7: Klara und die Angst in der Nacht
9.8 Fallbeispiel 8: Herr W. und sein Streben nach Anerkennung
9.9 Fallbeispiel 9: Frau R. und der Rückzug ins Nirgendwo
9.10 Fallbeispiel 10: Herr K., der lebensmüde Mensch
9.11 Für die Aussagen eines Dementen gibt es immer einen Hintergrund

10. Kapitel: Kommunikation als Schlüssel zur Eröffnung der Pflegehandlung
10.1 AEDL: zur Beschäftigung motivieren
10.2 AEDL: Körperpflege
10.3 AEDL: zur Körperpflege motivieren

Epilog

Danksagung

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