Cover-Bild Im Netz des Lemming
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19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 200
  • Ersterscheinung: 02.01.2020
  • ISBN: 9783709934975
Stefan Slupetzky

Im Netz des Lemming

Kriminalroman
DER LEMMING ZWISCHEN WÜRSTELSTAND UND WORLD WIDE WEB: EIN NEUER KRIMINALROMAN VON STEFAN SLUPETZKY!

Ein tragischer Suizid und ein Nachtwächter in Bedrängnis
Der Lemming versteht sie nicht mehr, die Welt. Und noch weniger versteht er das Kauderwelsch aus Internet-Sprache und Englisch, das sein Sohn Ben mit seinem Freund Mario spricht. Als der Lemming sich mit ebendiesem Mario durch Zufall eine Straßenbahn teilt, passiert das Unfassbare: Auf Marios Handy-Display erscheint eine offenbar schockierende Nachricht, der Bub rennt unvermittelt aus der Bahn und springt von einer Brücke in den Tod.
Der Lemming ist fassungslos. Noch mehr, als plötzlich ein Shitstorm auf ihn einprasselt: Die Medien haben aus dem Mann, der mit dem unglücklichen Burschen vor dessen Suizid gesprochen hat, einen pädophilen Triebtäter gemacht. Und plötzlich sind sein Foto und sein Name überall. Auch Chefinspektor Polivka, der dem Lemming vertraut und mit ihm herausfinden will, was wirklich hinter Marios Tod steckt, gerät ins Kreuzfeuer der Öffentlichkeit. Bald ranken sich auch wilde Spekulationen um Marios Familie – denn die engagiert sich in der Flüchtlingshilfe – während Wien im Zeichen von dirty campaigning und politischer Hetze steht.
Der Lemming indes droht sich in verschiedensten Netzen zu verwickeln: Im World Wide Web, mit dessen Gefahren er es zu tun bekommt, in den Verstrickungen korrupter Politiker, die nicht nur im Internet Fake News verbreiten, und in den feinen Fäden, die die Boulevardpresse spinnt, wenn sie mit haltlosen Behauptungen eine möglichst große Leserschaft einfangen möchte.

Slupetzky legt den Finger in die Wunden der Gesellschaft
Jeder Satz passt in diesem Kriminalroman, jedes Wort trifft – Stefan Slupetzky ist ein Sprachkünstler, der es versteht, mit viel Feinsinn Bilder entstehen zu lassen, die sich einprägen. Nichts ist schwarzweiß, jeder hat eine Geschichte, stets hat es einen Grund, warum einer da ist, wo er heute ist. Slupetzky schaut ganz genau hin, wenn er seine Figuren zeichnet, und so manche wird einem bekannt vorkommen. Da ist der kleine Bub, der es unter den Schulkollegen so schwer hat, dass ihn eine Aura der Traurigkeit umgibt, da ist der frühere Neonazi, der sich für seine Tätowierungen schämt. Da ist jener Lehrer, der einmal Idealist gewesen ist, bevor ihm die Realität den Antrieb genommen hat, und der ehemalige Polizist, der jetzt nachts im Tierpark arbeitet und erst mehrere rauschhafte Nächte braucht, bevor er seinem Freund Polivka das Du anbieten kann. Leopold „Lemming“ Wallisch ist ein stiller, feinfühliger Charakter mit trockenem Humor und Gespür für seine Mitmenschen und deren Realitäten.
Slupetzky lässt seinen Lemming durch die Wiener Nächte wandeln, mit Lust am Wortspiel – und ohne dabei jemals seine Leichtigkeit zu verlieren.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2020

Gesellschaftskritik deluxe

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Der Lemming ist schon besonders. Ein österreichisches Original, etwas in seiner Zeit stehengeblieben; was sein Sohn da von sich gibt über das WWW - dem kann er nicht mehr folgen.

Ein klein wenig hat ...

Der Lemming ist schon besonders. Ein österreichisches Original, etwas in seiner Zeit stehengeblieben; was sein Sohn da von sich gibt über das WWW - dem kann er nicht mehr folgen.

Ein klein wenig hat mich das Buch an Haders "Indien" erinnert, böse und doch auch komisch und mit der sehr direkten Sprache.

Das Buch ist nur vordergründig ein Kriminalroman - eigentlich geht es hier um die großen Themen unserer Zeit. Fake News, Cypermobbing, unsägliche Politik, hier am Beispiel Österreichs, Ausgrenzung, Flüchtlinge.
Slupetzky findet deutliche Worte und schont uns Lesende nicht. Er bringt vieles knallhart auf den Punkt, findet dabei auch noch kluge Worte.
"Die einzig gute Eigenschaft von Hasspostings besteht darin, dass man mit ihnen keine Briefbomben versenden kann. Sie ebnen nur den Weg, indem sie Grausamkeit und Bosheit zunehmend gesellschaftsfähig machen."
"Gendern ist halt lange nicht so schmerzhaft wie gerechte Löhne zahlen"

Nein, es ist kein unterhaltsames Buch, es tut weh, aber genau das braucht es aktuell wohl auch. Mit 220 Seiten eine eher kurze, aber umso deutlichere Lektüre.

Warum trotzdem "nur" vier Sterne? Ich habe mich mit dem Stil, der Sprache (ist das die Wiener Schnauze?) etwas schwer getan, auch wenn mir klar ist, dass das zu den Figuren gehört. War aber anstrengend zu lesen, nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich.

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Internetkommunikation - bitterernste Thema kombiniert mit dem flapsigen Humor

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Cyber-Mobbing, Fake News, Sh**storm - wer sich auch so seine Gedanken macht über den Umgang miteinander im Internet und auch die immer stärkere Verrohung der Sprache im Netz nicht gutheißt, sollte zu diesem ...

Cyber-Mobbing, Fake News, Sh**storm - wer sich auch so seine Gedanken macht über den Umgang miteinander im Internet und auch die immer stärkere Verrohung der Sprache im Netz nicht gutheißt, sollte zu diesem Buch greifen!
Hier ist die altbekannte Figur des Lemings im wahrsten Sinne des Wortes hautnah in einen Fall involviert. Wer ihn schon kennt, kann sich auf einen guten neuen Fall freuen. Wer ihn neu entdeckt, wie ich, sollte sich nicht abschrecken lassen und kann sich freuen, wenn Österreicher Stefan Slupetzky zu entdecken.
Ben, Sohn vom Lemming, hat einen neuen Freund gewonnen in der Schule. Nicht der Hübscheste und noch dazu einen streitbaren Regisseur zum Vater. Dieses arme Kerlchen stürzt sich auf Grund einer Nachricht in sozialen Medien in den Tod vor den Augen des Lemmings. Ein dramatischer Auftakt und ein brandaktuelles Thema in Form dieses Kriminalromans! Harter Tobak ja, aber Stefan Slupetzky schreibt in seinem Wiener Dialekt schlagfertig, humorvoll und politisch meinungsstark!
Wenn er beispielsweise schreibt: "Das Feigenblatt der Sprachkosmetik suggeriert Verständnis, und so übertüncht es, dass sich im realen Leben nichts, aber auch gar nichts ändert.“ Es liest sich sehr gut weg und macht zugleich politisch nachdenklich. Eine erstaunlich gute Mischung!

Fazit: Wir alle sollten uns nur sehr bewusst in den sozialen Medien äußern und auch Meinungsmacher kritisch beäugen und immer offen für echte Diskussionen sein!

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Veröffentlicht am 29.01.2020

Sehr politisch angehaucht

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Ein Junge namens Mario stürzt sich nach einer Nachricht im Internetportal in den Tod. Leopold Wallisch, von allen nur Lemming genannt, saß gemeinsam mit ihm in der Straßenbahn und muss den Suizid des Jungen ...

Ein Junge namens Mario stürzt sich nach einer Nachricht im Internetportal in den Tod. Leopold Wallisch, von allen nur Lemming genannt, saß gemeinsam mit ihm in der Straßenbahn und muss den Suizid des Jungen mit ansehen. Die Medien stürzen sich auf diesen Fall und es kommt zu einem Shitstorm in den Medien, denn Lemming wird als Triebtäter dargestellt. Sein Freund Polivka ist Chefinspektor und glaubt ihm, dass er kein Triebtäter ist. Gemeinsam fangen die beiden an auf eigene Faust zu ermitteln.

Zu Beginn war es sehr interessant und auch recht humorvoll, daher hatte ich Lust dieses Buch zu lesen. Doch leider wurde ich enttäuscht. Nach einem starken Start wurde das Buch eher langweilig für mein Empfinden.

Die Handlung spielt in Wien. Dementsprechend war auch der Schreibstil angepasst an die dortige Sprache. Ehrlich gesagt habe ich damit sehr sehr schwer getan. Für mich war es schwierig und anstrengen zu lesen.

Statt einem interessanten und spannenden Krimi hat man hier eher das Gefühl eines Aufklärungsbuches über das Internet bekommen. Es ist zwar ein topaktuelles und brisantes Thema, was Cybermobbing angeht. Aber hier fand ich es too much.

Außerdem war die Handlung sehr politisch angehaucht. Man hatte regelrecht das Gefühl, dass die Charaktere mehr Mittel zum Zweck waren. Also, dass der Autor mithilfe seiner Charaktere versucht hat seine Meinung kundzutun.
Daher konnte ich mich auch nicht wirklich in die Charaktere hineinversetzen, weil sie einfach zu distanziert waren.
Mein Geschmack hat das Buch leider nicht getroffen und konnte mich dementsprechend auch nicht erreichen.

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Veröffentlicht am 27.01.2020

Online

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Ein kleiner Junge begeht einen Suizid. Vor Leopold, Lemming, Wallischs Augen wirft er sich von einer Brücke direkt vor eine heranrollende U-Bahn. Wie konnte das passieren? Lemming versucht mit seinem Freund ...

Ein kleiner Junge begeht einen Suizid. Vor Leopold, Lemming, Wallischs Augen wirft er sich von einer Brücke direkt vor eine heranrollende U-Bahn. Wie konnte das passieren? Lemming versucht mit seinem Freund dem Chefinspektor Polivka die Wahrheit herauszufinden. Immer tiefer geraten sie in einem Sumpf des World Wide Web und müssen sich mit anonymen online Hetzkampagnen und Fake News auseinandersetzen.

Stefan Slupetzky hat eine wunderbare Schreibweise. Sehr feinsinnig und mit großer Liebe zum Detail zeigt er dem Leser die Missstände auf. Nebenbei erfährt man sehr viel über Wien und seine Bewohner.

Gespickt ist dieser Roman mit großem Wortwitz und Kritik an den politischen und gesellschaftlichen Missständen. Mit sehr deutlichen Seitenhieben auf die aktuelle österreichische Politik.

Aber es geht auch um die moderne Kommunikation und deren Gefahren. Da fast jeder Online ist, gibt es praktisch kein Entkommen mehr.

Außer dem herrlichen Wortwitz steht der unbeschreibliche Humor im Vordergrund. Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas muss man immer wieder schmunzeln oder sogar lachen. Dazu tragen auch die beiden Hauptfiguren bei. Die sind so herrlich schräg und skurril.

Zudem ist aber auch ein recht spannender Krimi dessen Spannungsbogen bis zum Schluss anhält. Ein wunderbar hochaktuelles und sozialkritisches Buch mit einem sehr liebenswerten Ermittler.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Im Visier der Unsichtbaren

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Einen großartigen Krimi hat Stefan Slupetzky hier wieder verfasst. Der sechste Roman rund um den ehemaligen Polizisten Leopold Wallisch, Lemming genannt, ist gewohnt hohe Kunst was Sprachliches angeht, ...

Einen großartigen Krimi hat Stefan Slupetzky hier wieder verfasst. Der sechste Roman rund um den ehemaligen Polizisten Leopold Wallisch, Lemming genannt, ist gewohnt hohe Kunst was Sprachliches angeht, aber auch ein Genuss.

Ein Genuss, wenn man den Lemming im Zwischenmenschlichen beobachtet. Ein Genuss ist es ebenso wenn Slupetzky auf wenigen Seiten eine ganz eigene Stimmung kreieren kann, je nach Wahl beklemmend, witzig oder spannend.

Spannung gibts in diesem Krimi natürlich auch, denn Lemming muss gemeinsam mit seinem Freund, Chefinspektor Polivka, aufklären, warum sich ein junger Bub das Leben nimmt. Kann tatsächlich eine Onlinenachricht der Auslöser sein? Aus der vorsichtigen Spurensuche wird bald eine Hetzjagd nach dem Hetzer.

Die beiden Ermittler machen unfreiwillig Bekanntschaft mit den menschlichen Abgründen des Internets und seinen sozialen Plattformen sowie mit Printmedien, die nicht immer den nötigen Faktencheck vornehmen bevor sie publizieren.

Slupetzky nimmt sich kein Blatt vor den Mund und zeigt dem Leser schonungslos die Schwächen der Medien- und Egogesellschaft auf. Ungefiltert Dinge zu glauben die man “irgendwo” liest oder rücksichtslos Falsches oder falsch Interpretierbares zu posten, ist weit verbreitet und stellt das Zwischenmenschliche auf eine harte Probe.

Neben Achtsamkeit im Internet mahnt der Autor auch ein, Parteien und Politik zu hinterfragen und somit bekommen auch diese österreichischen Akteure ganz nebenbei einiges ab. Zudem werden aktuelle Entwicklungen und Skandale in die Geschichte eingeflochten - mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

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