Ein interessanter Krimi der Humor und Spannung gekonnt verbindet!
Am Fuße des Stuttgarter Hausberges Monte Scherbelino, der aus Trümmern des 2. Weltkrieges aufgehäuft wurde, wird ein blutiger Schuh mit Knochenresten eines Fusses gefunden. Doch wo ist die Leiche und warum ...
Am Fuße des Stuttgarter Hausberges Monte Scherbelino, der aus Trümmern des 2. Weltkrieges aufgehäuft wurde, wird ein blutiger Schuh mit Knochenresten eines Fusses gefunden. Doch wo ist die Leiche und warum gibt es keine Vermisstenanzeige? Kommissar Emmerich geht der Sache auf den Grund und stösst dabei schnell auf eine Spur, die nach Auflösung der Schweizer Nummernkonten auf Devisenschmuggel hinweist.
Obwohl dieser Krimi mein erstes Buch der Reihe um Kommissar Emmerich ist, hatte ich keine Probleme mich in die Handlung des 6. Bandes hineinzudenken. Auch die Personen werden so beschrieben, dass Vorwissen scheinbar unwichtig ist. Man kann also gut in die Reihe einsteigen.
Dieser Kriminalroman von Stefanie Wider – Groth lebt nicht nur von einer spannend geschriebenen Handlung, sondern auch von den Personen des Ermittlerteams und den Beziehungen der Tatverdächtigen untereinander. Dabei fällt ein humorvoller Erzählstil auf, der auch mit den ausgefallenen Namen der Figuren spielt. Denn wenn ein Zahnarzt Dr. Grab, eine Kommissarin Frau Sonderbar oder eine Sprechstundenhilfe Frau Nuppelkraut heißt, muss man schon mal schmunzeln.
Der Schreibstil wirkt klar und flüssig und ist angenehm zu lesen.
Die teilweise ironischen Dialoge zwischen den Personen lockern das Ganze nochmals auf. Relativ kurze Kapitel führen durch die Geschichte und zeigen Ortswechsel oder neue Ermittlungen bzw. Befragungen an.
Die vielfältigen Charaktere sind das Herzstück des Buches. Ob nun Kommissar Emmerich kränkelnd und dauerfrierend mit seiner Gattin über warme Kleidung diskutiert, Florina an ihrer Supermarktkasse über Plastikmüll als Umweltverschmutzung nachdenkt oder Holde über die Nützlichkeit von Geldschmuggel aus der Schweiz nach Deutschland sinniert, man wird hier gut unterhalten und kommt den Personen sympathisch nahe. Dabei werden alltägliche und auch brisante Themen gestreift, die auch den Leser interessieren.
Kommen wir zu den Personen, die sich durch Arroganz auszeichnen oder die polizeilichen Ermittlungen behindern wollen: auch sie machen den Krimi erst rund und vollständig.
Ich mag solche Krimis, die mit Wendungen aufwarten und mit etlichen Tatverdächtigen mitraten lassen. Auch der aktuelle Bezug seit der Einführung des Geldwäschegesetzes ist inhaltlich gut eingearbeitet und gibt der Handlung Tiefe und Authenzität.
Dies ist ein überzeugender Regionalkrimi mit lebendig gezeichneten Charakteren und einem interessanten thematischen Bezug zu kriminellem Geldtransfer, der wirklich gut unterhält.