Humorvoll und etwas drüber – ein krasser Coming of Age Roman
„Engelhorn: Die wunderbare Sinnlosigkeit der Jugend“ von Stephan Rossmann ist bereits vor einigen Jahren unter dem Titel „Lucia – mein liebster Wahnsinn“ erschienen. Die Geschichte dreht sich um den jungen ...
„Engelhorn: Die wunderbare Sinnlosigkeit der Jugend“ von Stephan Rossmann ist bereits vor einigen Jahren unter dem Titel „Lucia – mein liebster Wahnsinn“ erschienen. Die Geschichte dreht sich um den jungen Rossi, der so ziemlich jede Jugendsünde begeht, die man sich vorstellen kann (und noch mehr). Auf seinem Weg begleiten ihn seine Kumpels Stoffel und Schnupfi. Im Laufe der Geschichte lernt Rossi die junge und hübsche Lucia kennen und lieben. Gemeinsam durchleben die beiden die Höhen und Tiefer einer (sinnlosen) Jungend: Erste sexuelle Erfahrungen, Drogen, Parties…
Das Cover von Engelhorn ist sehr bunt und wäre jetzt nicht meine favorisierte Farbkombination. Es passt aber ganz gut zum Inhalt, denn wenn ich mir Rossi auf einem seiner Trips vorstelle, hat er wohl dieselben Farben gesehen.
Der Schreibstil ist einfach aber gut zu lesen und sehr explizit. Es wird nicht lange um den heißen Brei herum geschrieben, sondern der Autor kommt zur Sache. So findet man sich sehr schnell in Rossis Leben und seiner Clique zurecht. Zudem enthält das Buch viele Dialoge zwischen den Protagonisten, was ich sehr mochte.
Von der Handlung her war mir das Buch oft etwas drüber. Egal ob Urin, Kotze, Drogen, Sex – alles findet sich ohne Umschweife in den Geschichten wieder. Muss man mögen – ich mochte es nicht. In anderen Rezensionen habe ich gelesen, dass es sich um einen Roman über eine ganz normale Jugend handelt. Wenn Rossi der 0815 Jugendliche ist, dann gute Nacht. Entweder war ich eine Nonne, oder die 90er waren einfach krass.
Was mich zum nächsten Punkt bringt: Was mit wieder gefallen hat, waren die typischen Elemente aus den 90ern, zum Beispiel die Berichterstattung über den Golfkrieg, denen Rossi und seine Freunde lauschen.
Alles in allem fand ich das Buch gut und habe mich gut unterhalten gefühlt. 2 Sterne Abzug gibt es von mir, weil das Buch mir stellenweise einfach drüber war.